Sie sorgen dafür, dass alles läuft: 42 Kfz-Mechatroniker haben ihre Ausbildung in Autohäusern und Werkstätten im Kreis Viersen erfolgreich beendet. Die Kfz-Innung sprach sie in Willich los.
Kreis Viersen/Willich – Autos haben Dimon Becker fasziniert, seit er denken kann. „Ich war wahrscheinlich schon in der Werkstatt, bevor ich laufen konnte“, schmunzelt der 20-Jährige, dessen Eltern einen Kfz-Betrieb in Nettetal haben. Da hat die Berufswahl dem jungen Mann eher keine schlaflosen Nächte bereitet. Die Gesellenprüfung als Kfz-Mechatroniker schloss Dimon jetzt als Jahresbester ab. Dafür wurde er während der Lossprechungsfeier in der Willicher Hausbrauerei Schmitz Mönk besonders geehrt – und durfte sich zusätzlich über einen Gutschein der Sparkasse Krefeld in Höhe von 150 Euro freuen.
„Die Arbeit an Autos macht einfach Spaß und liegt mir“, erklärt Dimon Becker. Der Familienbetrieb mit Vater Sascha als Meister und Mutter Antonia im Büro ist eine freie Werkstatt im Gewerbegebiet von Breyell – kein Wunder, dass den jungen Kfz-Mechatroniker die Vielseitigkeit in seinem Beruf begeistert. „Es kommt vielleicht einmal im Jahr vor, dass ich an einem Tag zweimal am selben Modell arbeite“, sagt Dimon, dessen orangefarbener Mini ein paar Jährchen älter ist als er selbst. Außerdem fährt er einen Volvo-Kombi von 2008.
Ausruhen will sich Dimon Becker nach der so gut bestandenen Gesellenprüfung nicht. Ab Mai besucht er die Meisterschule in Abendform, Ende 2026 will er seinen Meister machen. Hat er einen Tipp für junge Menschen, die über eine Ausbildung im Kfz-Handwerk nachdenken? Dimon zuckt mit den Schultern: „Wenn du Lust drauf hast, mach es“, sagt er.
Das konnte Richard Tendyck, Obermeister der Kfz-Innung Kreis Viersen, nur bestätigen: „Mit eurer Berufswahl habt ihr eine gute und richtige Entscheidung getroffen“, sagte er, „ab jetzt ist alles möglich.“ So könnten sich die jungen Fachkräfte zum Servicetechniker, Meister oder zum Betriebswirt des Handwerks qualifizieren. Die Kfz-Branche sei ein sehr modernes Handwerk, betonte Tendyck. „Ohne uns würden wir kein Auto fahren, und um die Mobilität der Zukunft sähe es schlecht aus“, fügte der Obermeister hinzu.
Das Kfz-Handwerk biete zudem eine riesige Bandbreite – von großen Marken-Autohäusern über freie Werkstätten bis zu spezialisierten Betrieben, etwa für die Restaurierung von Oldtimern. Tendyck: „Wir haben alle Spaß daran, wenn der Fehler gefunden ist und alles wieder läuft. So ist das bei uns: Wenn fertig, dann fertig.“ Dann bat er die insgesamt 42 bisherigen Auszubildenden aufzustehen, sprach sie nach alter Tradition von den Pflichten des Lehrvertrags frei und erhob sie unter dem Jubel der Gäste offiziell in den Gesellenstand.
Herzliche Glückwünsche sagte den Kfz-Mechatronikern auch Thomas Peters, Lehrer am Berufskolleg Rhein-Maas. Sein Blick in die Glaskugel und ins Jahr 2033 fiel nachdenklich aus: „Elon Musk hat VW, BMW und Mercedes übernommen.“ Keine Glaskugel brauchte Peters für diese Feststellung: „Ihr bringt das Land voran, und ihr könnt stolz auf euch sein“, sagt er.
Hinter Dimon Becker hatte Ari van der Koelen aus Willich die zweitbeste Prüfung abgelegt. Er machte seine Ausbildung bei Auto Nagel in Kempen – das Unternehmen bildete an seinen beiden Standorten in Kempen und Nettetal insgesamt fünf der jetzt losgesprochenen Fachkräfte aus, darunter eine junge Frau. Sevde Temiz aus Krefeld ist drittbeste Kfz-Mechatronikerin – sie lernte bei Theo Boeckels Nutzfahrzeuge in Willich. (opm)
