Das Irmgardisfest verzauberte Süchteln

Der Duft von frisch Gebackenem, Kinderlachen auf der Hochstraße und schwungvolle Musik, die über den Lindenplatz hallt: Das Irmgardisfest hat am Wochenende einmal mehr gezeigt, warum es für viele Süchtelner zu den Höhepunkten des Jahres zählt.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler, Rita Stertz und Martin Häming

Viersen-Süchteln – Ja, die Baustelle ist nun wirklich kein schöner Anblick, und dass sie gerade stillsteht, weil das falsche Material geliefert wurde, darüber wurde sowieso fleißig gesprochen. Dennoch, schon beim Schlendern über den Markt spürte man die besondere Mischung: Hier ein Stand mit handgefertigten Lampen aus alten Materialien, dort kunstvolle Bilder in kräftigen Farben, dazwischen funkelnde Edelsteine, kreative Papeterie und liebevoll gestaltete Geschenke. „Man merkt, dass alles mit Herz gemacht ist“, schwärmte Besucherin Sabine Krämer, die sich über eine Designerlampe freute, die aus einem Fotoapparat kreiert wurde. „Das ist kein Massenmarkt, sondern etwas ganz Persönliches.“

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Während im Weberhaus Kunst der Malgruppe Diane Ettl unter dem Motto „Im Rausch der Geschwindigkeit“ und Handwerk zum Staunen einluden, vibrierte draußen der Lindenplatz vor Lebensfreude mit dem Vierscher Ratpack und der Coverband La Vida. Kinder tanzten spontan zu den Rhythmen, Familien genossen Crêpes, Reibekuchen oder internationale Spezialitäten, während auf der Bühne das Programm von Musik über Tanz bis hin zu Modenschauen für Abwechslung sorgte. „Es ist wie ein kleines Volksfest mitten in der Stadt, aber mit Kultur und Stil“, sagte Peter Mertens mit einem Lächeln.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Ein Höhepunkt war zweifellos die Irmgardiswanderung, die über Wiesen und Wälder bis in die Süchtelner Höhen führte. Die Teilnehmenden kamen erschöpft, aber glücklich in der Königsburg an, wo sie mit Kaffee und Apfelkuchen empfangen wurden. „Man fühlt sich der heiligen Irmgardis richtig nahe, wenn man den Weg geht“, erzählte eine der Teilnehmerinnen. „Es verbindet Natur, Geschichte und Glauben – das ist etwas ganz Besonderes.“

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Auch am Sonntag blieb die Innenstadt voller Leben. Straßenmusik und Dudelsackklänge der White Hackle Pipes and Drums zogen durch die Gassen, während kleine Besucher auf der Bühne bei einem Tanzworkshop von Marion Schneider ihre ersten Schritte wagten.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Moderator Tim van Bergen genoss sichtlich das bunte Programm, ein Mix aus Modenschau, Musik, Interview, einer schwungvollen Vorführung der Tanz-Ladies Miteinander-Füreinander Süchteln und sogar Showkochen. „Unsere Tochter hat gestrahlt, als sie auf der Bühne stehen durfte“, berichtete eine junge Mutter, „das sind die Momente, die man nie vergisst.“ (sk)

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz