Die Fauth Tanzfamilie entführte in „Tausend und eine Nacht“

Farbenprächtige Kostüme, mitreißende Melodien und eine beeindruckende Choreografie. Die Tanz- und Ballettschule Fauth hatte lange bangen müssen, ob ihr traditionelles Weihnachtsmärchen in diesem Jahr wieder stattfinden kann. Was die Tänzer nun auf die Bühne brachten, war ein effektvolles Musical und wurde zur Recht mit Standing Ovations belohnt.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman

Viersen – Wer kennt die Erzählung aus „Tausend und einer Nacht“ nicht, als der Dieb Aladdin (Simon Peeters) gemeinsam mit seinem Affen Abu (Angelina Sentis) auf die schöne Prinzessin Jasmin (Shirin Dehghan) trifft und sich Hals über Kopf in sie verliebt. Für Aladdin verändert sich in diesem Moment das gesamte Leben, doch welche Prinzessin will schon einen armen Schlucker zum Mann.

Das Schicksal allerdings hat anderes mit den beiden im Sinn und so findet Aladdin mitten in der Wüste einen versteckten Tempel. Was folgt ist seit dem 18. Jahrhundert Grundstoff zahlreicher Filme, als der französische Übersetzer Antoine Galland die Märchen und Legenden weltbekannt machte.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Sicherlich hätte dieser aber nie damit gerechnet, dass einmal Djafar (Christian Köhler), Jago (Nick Krause), Dschinni (Oli Stockschläger) oder der Teppich (Lukas Gendig) die Viersener Festhalle erobern würden. Sie sind nur einige der fantastischen Tänzer des Abends, die ihr Publikum bezauberten. Unter der aktuellen 2G+-Regelung und Maskenpflicht am Platz blieben aufgrund des Hygienekonzepts jeweils zwei Sitze zwischen den nächsten Gästen frei, doch auch wenn der große Saal nur zur Hälfte mit über 470 Besuchern bei jeder Aufführung besetzt werden konnte, der Stimmung tat dies keinen Abbruch. 2G+ und Maskenpflicht galt zudem hinter der Bühne.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Gut zweieinhalb Stunden dauerte die magische Aufführung des mittlerweile 43. Weihnachtsmärchens, bei der auf Pausen und Verköstigung in diesem Jahr verzichtet wurde. Ein kleiner Preis für die Freude in den Gesichtern der Tänzer und des Publikums, die alle im vergangenen Jahr auf ihre Aufführung hatten verzichten müssen. Für die Idee und die Regie zeichneten sich Inge und Saskia Fauth mit Marvin Schröder verantwortlich.

Den bekannten und beliebten „Fauth-Charme“ hatten in der Choreografie und Einstudierung mit kleinen und großen Tänzern zudem Kaltrina Vinca, Martina Ndjeng, Steffi Kulossa, Heather Shockley, Madeleine Gerhards, Sabrina Hohnen, Diana Karsiew, Valeri Bannikov, Lennart Schröder, Angelik Saula, Wendy Seidler, Carina Therés, Antonia Heitmann und Lisa Marie Wirtz eingebaut. Die Musikstücke selbst verbanden sich mit Ballett, Hip-Hop oder Modern Dance und fast konnte man das Knistern in der Luft spüren.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

„Wenn wir heute tatsächlich auf der Bühne stehen dürfen ist das etwas ganz Besonderes. Unser Dank gilt den Trainern und dem ganzen Team, welches es mit großem Engagement und Ideenreichtum geschafft hat, auch über Distanz die Nähe zu den Schülern zu behalten“, so die Ballettschule Fauth. „Noch ein riesengroßes Dankeschön geht an unsere Tänzerinnen und Tänzer, weil sie so treu und vertrauensvoll an unserer Seite stehen. Das ist eine große Wertschätzung für unsere Arbeit, darüber freuen wir uns riesig.“

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Liebevoll und detailverliebt waren die künstlerischen Impulse und fließenden Bewegungen, die sich als einzelne Mosaiksteine zu einem Ganzen an zwei Tagen und in vier ausverkauften Veranstaltungen zusammenfügten. Jeder hatte seinen ganz großen Moment, manchmal in der Gruppe, manchmal direkt im Scheinwerferlicht und dabei kam es nicht darauf an, ob es sich um die ganz Kleinen oder um langjährige Tänzer handelte, die auf dem Parkett längst Zuhause sind. Eine Mammutaufgabe bei mehr als 200 Akteuren in jeder Vorstellung, die mit gewohnt mit Bravour bestanden wurde.

Trotz einjähriger Pause, das Weihnachtsmärchen der Viersener Tanzschule war erneut wie ein leuchtender Stern in der vorweihnachtlichen Zeit und der Höhepunkt des mittlerweile zweiten durch Corona beeinflussten Tanzjahres. (ea)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming