„Dölke geht steil, im eigenen Style“ – und sucht weitere jecke Mitstreiter

Im Dülkener Bürgerhaus herrschte am vergangenen Mittwoch ausgelassene, aber zugleich konzentrierte Stimmung.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz und Leo Dillikrath

Dölke – Der Vaterstädtische Verein Dülken e. V. hatte zur Jahreshauptversammlung eingeladen – und zahlreiche Mitglieder waren gekommen, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken, Wahlen abzuhalten und die kommenden Aufgaben in Angriff zu nehmen. Schließlich steht mit der neuen Session unter dem Motto „Dölke geht steil, im eigenen Style“ wieder eine ereignisreiche Karnevalszeit vor der Tür.

Mit sichtbarer Freude, aber auch einer Portion Ernst eröffnete Präsident Günter Jansen die Versammlung. Er dankte allen ehrenamtlich Engagierten, die den Verein und das Dülkener Brauchtum mit Leben füllen, und erinnerte zugleich an die wachsenden Herausforderungen, vor denen der Verein steht. Besonders die Organisation des Rosenmontagszuges, Herzstück des Dülkener Karnevals, verlangt immer mehr Einsatz. „Die Anforderungen des Ordnungsamtes steigen stetig, und wir brauchen dringend Unterstützung – sowohl personell als auch finanziell“, betonte Jansen eindringlich.

Wer an Rosenmontag nichts vorhat, könne gern mit anpacken. „Wir freuen uns über jede helfende Hand. Wer den Zug aus der ersten Reihe erleben möchte – als Ordner, Sicherheitskraft oder Helfer – ist herzlich willkommen. Alle Mithelfenden bekommen zudem Getränke auf unserer Bühne und Essen im Kantinchen nach dem Zug“, so der Präsident mit einem Augenzwinkern.

Bei den Vorstandswahlen standen in diesem Jahr mehrere Positionen zur Abstimmung. Lukas Adrians wurde zum Schatzmeister gewählt, während Matthias Giesen weiterhin als Orgaleiter Verantwortung übernimmt. In ihren Ämtern bestätigt wurden Marcus Schacht, der erneut als Werbereferent und zugleich als Vizepräsident fungiert, sowie Jessica Brockhaus, die weiterhin stellvertretende Geschäftsführerin bleibt. Komplettiert wird das Team durch die Beisitzer Frank Fleissgarten, Marvin Hekerens und Dennis Huppers, die den Vorstand in seiner Arbeit tatkräftig unterstützen werden.

Der Verein, der tief im Dülkener Karneval verwurzelt ist, steht derzeit vor einer wichtigen Weichenstellung. Zwar konnte in den vergangenen Jahren eine gewisse Verjüngung im Vorstand erreicht werden, doch die Altersstruktur bleibt eine Herausforderung. Einige verdiente Mitglieder haben angekündigt, in den wohlverdienten „Seniorenmodus“ zu wechseln – selbstverständlich, ohne sich gänzlich zurückzuziehen. „Unsere erfahrenen Kräfte bleiben mit Rat und Tat an unserer Seite, aber wir müssen verstärkt jüngere Menschen für die Vereinsarbeit gewinnen“, hieß es aus dem Vorstand.

Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Dülkener Karnevalsvereinen wurde fortgesetzt. Seit 2022 treffen sich die Vertreter regelmäßig, um sich auszutauschen und gemeinsame Projekte zu koordinieren. Der Zusammenhalt in der Dülkener Karnevalsfamilie sei, so der Tenor des Abends, wichtiger denn je. Einen besonderen Dank richtete der Präsident an die „Heftgruppe“, die sich auch in diesem Jahr um Anzeigen und Inserate für das Vereinsheft kümmert. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Zeiten sei die Resonanz erfreulich positiv. „Es ist nicht einfach, neue Inserenten zu gewinnen, aber unsere Rückmeldungen sind vielversprechend – das stimmt uns optimistisch“, hieß es aus der Runde.

Während die Planungen für die anstehende Session auf Hochtouren laufen, denkt der Vaterstädtische Verein bereits weiter: Der Rosenmontagszug 2026 soll – wenn alles nach Plan verläuft – am 16. Februar 2026 um 13.11 Uhr starten. Unter dem fröhlichen Motto „Dölke geht steil, im eigenen Style“ möchte der Verein einmal mehr zeigen, was Dülken an Lebensfreude, Gemeinschaftsgeist und Organisationstalent zu bieten hat. Doch bis dahin gibt es noch einiges zu tun. Von der Absicherung der Zugstrecke bis zur Gewinnung neuer Helfer und Mitglieder bleibt die Arbeit anspruchsvoll. „Unsere Freunde aus Brüggen, die uns seit Jahren als Ordner unterstützen, werden auch nicht jünger“, erinnerte Jansen. „Wenn wir langfristig weitermachen wollen, brauchen wir Verstärkung – aus der Bevölkerung, aus den Vereinen, von allen, die unser Brauchtum lieben.“

Mit diesen Worten endete die Versammlung – getragen von einer Mischung aus Tatendrang, Zusammenhalt und der Vorfreude auf die bunte fünfte Jahreszeit, die in Dülken nicht einfach nur gefeiert, sondern gelebt wird. Schon am Sonntag beginnt der Saalkarneval mit der ersten Proklamation, der im Februar 2026 schließlich am Aschermittwoch seinen Abschluss finden wird. (cs)

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath