Sie waren nicht nur das älteste Prinzenpaar, welches die Irmgardisstadt bisher gesehen hat, denn welches Prinzenpaar hat zuvor schon drei Sessionen die Karnevalisten regieren können. Eine ereignisreiche Zeit, die für Josef II. und Inge I. nun mit viel Gefühl und unvergesslichen Momenten zu Ende ging.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker
Viersche-Soetele – Auf dem Plakat des Festausschusses Süchtelner Karneval am Eingang des Josefshauses stand noch „Prinzenproklamation“. Bis zuletzt hatten die Süchtelner Jecken gehofft, dass sich doch noch ein großes Prinzenpaar finden würde, welches gemeinsam mit dem bald inthronisierten Kinderprinzenpaar die Bühnen der Region erobern würde.
Ein Wunsch, der zumindest bis zum Freitagabend nicht erfüllt wurde. Doch auch ohne neue Tollitäten, stand für das zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Prinzenpaar Josef II. und Inge I. die Entthronisierung an. Drei Sessionen lang hatte das bisher älteste Prinzenpaar Süchtelns gut auf die Insignien der Macht aufgepasst, auch wenn das närrische Winterbrauchtum eine lange Zeit Corona-bedingt ruhen musste.
„Wir haben eine unvergessliche Zeit erleben dürfen und dafür sind wir nach wie vor sehr dankbar. Wir sind nicht nur als ältestes Prinzenpaar in die Süchtelner Vereinsgeschichte eingegangen, sondern haben auch noch drei Sessionen regieren dürfen. Auch wenn die Gründe dafür nicht sehr erfreulich waren, schauen wir auf drei ereignisreiche Jahre zurück, welche uns immer tief im Herzen bleiben werden“, so die Tollitäten noch am Freitagmorgen.
„Wir wollten ein Prinzenpaar für alle sein und haben unser Motto: „Alt und Jung hält Karneval in Schwung“ mehr als gelebt. Wir freuen uns jetzt wieder zurück zu euch in die weite Reihe zu kommen und wieder mit euch zusammen Karneval zu feiern und hoffen auf eine positive Zukunft und eine unbeschwerte Session 2022/2023!“ Bewegende Worte, die am Abend ihre ganze Wirkung entfalteten, denn auch nach so langer Zeit, das Herz weint immer, wenn das Narrenzepter wechselt.
Bevor es aber dazu kam, eroberten andere zunächst die geschmückte gold-schwarze Bühne des Josefshauses. Erstmals führten Detlef Belk und Lara Böhmer gekonnt durch das Programm. Werner Jungblut, der in den vergangenen Jahren vor Corona das Mikrofon so charmant geschwungen hatte, wird nun in der Geschichte des Festausschusses Süchtelner Karneval als Sitzungspräsident a. D. seinen Platz finden.
Dass auch seine Nachfolgerin den passenden Charme für die Bühne hatte, war nicht verwunderlich – ein hervorragendes Team für die kommenden Veranstaltungen, welches im Scheinwerferlicht zunächst die kleine und große Süchtelner Tanzgarde begrüßen konnte. Die beiden Garden hatten die ruhige Zeit der vergangenen Monate hervorragend genutzt und so hatten sich nicht nur die Trainer weitergebildet.
Als kleine Überraschung gab es zudem einen Gutschein für die Trainerinnen Kathy und Sina. Dass die Tanzgarden aus Süchteln mittlerweile zur Spitze der Garden in der Region zählen – spätestens bei ihren Auftritten, bis hin zum Showtanz, wusste das jeder Jeck im Raum. „Oh willkommen, willkommen, willkommen Sonnenschein, wir packen unsre sieben Sachen in den Flieger rein. Ja wir kommen, wir kommen, wir kommen, macht euch bereit“… Standing Ovations waren garantiert.
Sie starteten den abwechslungsreichen Abend mit den Kläävbotze, Cologne Unplugged, dem Süchtelner Urgestein Lucki, mit Sina, dem Mariechen der Prinzengarde Süchteln und der Gladbacher Band Echt Lekker, die alle das Karnevalserwachen in Süchteln so besonders machten.
Durch die Föderation Europäischer Narren wurde zudem Markus Wartmann mit dem „Narr von Europa“ in Bronze geehrt. Ein gelungener Karnevalsauftakt, der mit viel karnevalistischer Freude auch ohne Prinzenpaar begeisterte und Lust machte mit dem Hoppeditz in den kommenden Monaten ausgiebig zu feiern. (nb)