Flagge der weltweit aktiven „Mayors for Peace“ am Stadthaus gehisst

Wie in jedem Jahr an diesem Datum wurde am Freitag, 8. Juli 2022, am Stadthaus die Flagge der Mayors for Peace gehisst.

Viersen – An der Zeremonie nahm die stellvertretende Bürgermeisterin Simone Gartz. Ebenfalls angereist waren eine Delegation der Internationalen Ärzte für die Verhütung eines Atomkrieges IPPNW, Regionalgruppe Mönchengladbach/Viersen und ein Vertreter von Pax Christi.

In diesem Jahr zeigen mehr als 500 Städte in Deutschland mit der Aktion ihre Solidarität mit der Ukraine und setzen sich für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen ein.

Mit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Februar dieses Jahres ist die europäische Sicherheitsordnung zerstört worden. Die nuklearen Drohgebärden Russlands sind ein Tabubruch. Die atomare Bedrohung ist so präsent wie lange nicht mehr.

Vor diesem Hintergrund fand in Wien vom 21. bis 23. Juni die erste Vertragsstaatenkonferenz des Atomwaffenverbotsvertrages statt. Der Vertrag war am 22. Januar 2021 in Kraft getreten. Deutschland hat an der UNO-Konferenz als Beobachter teilgenommen. Die Mayors for Peace waren mit zahlreichen Delegierten ebenfalls vertreten. Hibakusha – Überlebende der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki – berichteten über die beispiellose humanitäre Katastrophe, die der Einsatz dieser Massenvernichtungswaffen verursachte.

Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8000 Städte gehören dem Netzwerk an, darunter mehr als 700 Städte in Deutschland.

Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“ (opm/paz)

Von links: Hans-Joachim Schwabe (Pax Christi), Simone Gartz (1. stellvertretende Bürgermeisterin), Susanne Grabenhorst, Herbert Hochheimer und Marlene Barghoorn (alle IPPNW). Foto: Stadt Viersen