Am Montag, dem Internationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, fand in der Alten Kirche in Lobberich die diesjährige Gedenkfeier der Stadt Nettetal statt. Vor genau 80 Jahren wurde das KZ Auschwitz von der Roten Armee befreit, zuvor verloren Millionen von Menschen aufgrund der Schrecken des Nationalsozialismus ihr Leben. Gut 200 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung und erlebten eine emotionale Veranstaltung.
Nettetal – Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte des Rhein-Maas-Berufskollegs gestalteten in diesem Jahr die Gedenkfeier mit eigenen eindrucksvollen Texten und Videos – hergestellt unter anderem auf einer gemeinsamen Fahrt nach Berlin zur Gedenkstätte Sachsenhausen. Auch ein musikalischer Beitrag sorgte für eine würdevolle Feier. Bürgermeister Christian Küsters dankte den Schülerinnen und Schülern für ihr Engagement und betonte, dass die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus bewahrt werden muss: „Es ist und bleibt unsere Verantwortung, die Erinnerung an die schrecklichen Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten und den Opfern ein Gesicht zu geben. Denn nur wenn wir eine lebendige Erinnerungskultur pflegen, können wir verhindern, dass sich das Unsagbare wiederholt“, so Küsters.
Die Gedenkfeier war auch ein Aufruf, sich gegen Antisemitismus und Rassismus zu wehren. Die Schüler zitierten aus der Dunkelfeldstudie Antisemitismus in NRW, die besorgniserregende Erkenntnisse aufgezeigt hat. „In einer Zeit, in der politische Spannungen und gesellschaftliche Konflikte weltweit zunehmen, müssen wir uns immer wieder vor Augen führen, dass der Weg zu einer friedlichen und gerechten Gesellschaft nur über gegenseitigen Respekt, Verständigung und Toleranz führt“, so der Bürgermeister. Im Anschluss an die Gedenkfeier fand vor der Alten Kirche die Kranzniederlegung statt, um der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken.
Aktuell arbeiten die Schülerinnen und Schüler des Rhein-Maas-Berufskollegs an einer Ausstellung mit dem Titel „Bilder im Kopf“, die Fotos und Texte über den Holocaust enthält. Diese Ausstellung wird im November in der Alten Kirche zu sehen sein und bietet allen Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, sich mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. (opm)
