Geldanlage mit ETFs – Vorteile & Nachteile der Indexfonds

ETFs werden gut und gerne als Gewinner der Finanzkrise bezeichnet. Denn im Gegensatz zu den aktiv gemanagten Fonds, die vor mehr als zehn Jahren ihren Dienst quittieren mussten, florierten die passiv verwalteten und börsengehandelten Indexfonds weiterhin. Dieser durchschlagende Erfolg ist wohl vor allem auf die unglaubliche Transparenz und Kosteneffizienz der ETFs zurückzuführen. 

Service/Geld – Doch dies war nicht immer der Fall. In den 70er Jahren – zu Beginn der Ära der Indexfonds – wurden die handelbaren Titel der New Yorker Börse noch in einem Produkt gebündelt. Das Ergebnis war, dass diese Fonds ausschließlich von elitären, institutionellen Investoren erstanden werden konnten. Als die ETFs mit der Jahrtausendwende die deutschen Gefilde erreichte, wurden zunächst EURO STOXX 50 und STOXX Europe 50 gehandelt. Schnell entwickelte sich ein wahrer Hype um die Indexfonds, der bis heute anhält: Die börsengehandelten Indexfonds besitzen noch heute einen Wert von über 900 Milliarden Euro.

Doch was versteckt sich nun wirklich hinter dem Begriff “ETF” und was sind die Licht- und Schattenseiten dieser beliebten Indexfonds? Im folgenden Artikel klären wir Sie auf!

Foto: viarami/Pixabay

Was genau versteht man unter ETFs?

Der Name ETF ist die Kurzform für “exchange-traded fund”, was man in Deutschland als börsengehandelter Fond bezeichnet. Dieser Begriff lässt bereits Rückschlüsse auf die charakteristischen Eigenschaften dieser Fonds zu. Denn tatsächlich handelt es sich um Investmentfonds, die über die Börse vertrieben werden. Dadurch unterscheiden sie sich deutlich von den klassischen Fonds, die von der Bank vermittelt und der Fondsgesellschaft verkauft werden.

Weiterhin sollte erwähnt werden, dass ETFs nicht an der aktiven Wertpapierauswahl beteiligt sind. Sie bilden lediglich die Entwicklung des Börsenindex ab – zum Beispiel den DAX, den Renten-Index REX oder die MSCI World. Für Anleger ergibt sich daraus der logische Schluss, dass sich ihr ETF-Anteil parallel zum abgebildeten Index entwickelt. Transaktionskosten und Verwaltungsgebühren müssen natürlich abgezogen werden.

So funktionieren ETFs

Ein Aktienindex setzt sich in der Regel aus den Unternehmen zusammen, die den größten Wert an der Börse verzeichnen. Aus diesem Grund wird häufig gesagt, dass ein Aktienindex den aktuellen Markt abbildet. Ein ETF zielt nun darauf ab, die gleiche Rendite zu erreichen, die der abgebildete Index erzielt. Unter keinen Umständen wird versucht, dem Markt einen Schritt voraus zu sein. Vielmehr folgt ein ETF der breiten Masse und orientiert sich am Marktgeschehen.

In der Regel werden zwei verschiedene Arten von ETFs unterschieden: 

  1. Physischer ETF: Nachkauf der Wertpapiere im Index.
  2. Synthetischer ETF: Durch den Verkauf bekannter Aktien an eine Bank kann man sich die gewünschte Wertentwicklung sichern lassen.

Was ist bei der Steuer zu beachten?

ETFs müssen versteuert werden, was sich in der Vergangenheit als komplizierter und aufwändiger Prozess gestaltet hat. Durch das Investmentsteuerreformgesetz von 2018 haben sich einige grundlegende Voraussetzungen geändert. Hier ein Kurzüberblick, was Sie beachten müssen, wenn Sie ihre ETFs versteuern:

  • Gleiche Besteuerung für alle ETFs
  • Automatische Abführung von 15 Prozent Kapitalertragsteuer auf alle Dividenden durch die Fondsgesellschaften
  • Keine Anrechnung der Quellsteuer ausländischer Dividenden auf die Abgeltungssteuer
  • Wegfall der eigenständigen Versteuerung der Anleger
  • Aufbewahrung der Steuerunterlagen weiterhin wichtig für Verkauf

Die Vorteile von ETFs

ETFs sind bei Anlegern sehr populär, das lässt sich sehr leicht mit folgenden Eigenschaften erklären:

  • Transparenz: Durch die Orientierung und Nachbildung der ETFs am abgebildeten Index herrscht beständig Klarheit über die Zusammensetzung der Indexfonds.
  • Flexibilität: ETFs stehen seit jeher als Synonym für Liquidität. Aus diesem Grund sind die Fonds zu jeder Zeit handelbar.
  • Effiziente Kostenstruktur: Das Fehlen eines Ausgabeaufschlags sowie die niedrigen Gesamtkosten der ETFs steigern die Attraktivität der Indexfonds.
  • Diversifikation: Die Diversifikation der ETFs fällt nicht in den Aufgabenbereich des Anlegers.
  • Insolvenzschutz: Das Geld der ETF-Anleger ist abgesichert, da die Fonds als Sondervermögen angesehen werden und somit gesondert vom eigenen Vermögen verwahrt werden müssen.

Nachteile der Indexfonds

Auch die negativen Aspekte der Indexfonds sollen nicht verschwiegen werden:

  • Wechselkursrisiko: Eine Minderung der Rendite ist durch den Wechselkurs der verschiedenen Währungen möglich.
  • Langfristige Investition: ETFs eignen sich nicht als kurzfristige Geldanlage.
  • Tracking-Differenz: Bei Änderungen des Index hinsichtlich der Gewichtung der Titel können Transaktionskosten entstehen, die den Wert des ETFs beeinflussen können. (opm)