Glanzvolle Traditionen bei der St. Petri Schützenbruderschaft Viersen-Hoser

Vom Freitag an fand am Wochenende das traditionelle Schützenfest der St. Petri Schützenbruderschaft von 1753 Viersen-Hoser statt, welches heute mit dem Frühschoppen, dem Kinderschützenfest und dem Seniorenmittag einen glanzvollen Abschluss findet.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Martin Häming

Viersen-Hoser – Werfen wir doch zunächst einen Blick auf das Königshaus nach drei fantastischen Schützenfesttagen im Hoser. In diesem Jahr wurde das Königshaus von König Sascha Münten aus dem Bockert angeführt, begleitet von Nele Böttinger. Sascha, seit 2011 Mitglied der Bruderschaft, bringt eine beeindruckende Historie mit: 2014 war er Bezirksjungschützenprinz und qualifizierte sich für das Bundesprinzenschießen. Seit 2023 spielt er zudem die Rolle des Armen Mannes auf dem Martinsmarkt der Stadt Viersen. Neben seinen königlichen Pflichten ist Sascha in der Bruderschaft als Schriftführer, Kränzermeister, Festbuchgestalter sowie in der Vermietung und Organisation des Schützentreffs aktiv.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die Minister an Saschas Seite waren Sebastian Hillebrand und Niklas Collee, beide tief in der Bruderschaft verwurzelt. Sebastian, begleitet von seiner Frau Jessica, ist Gründungsmitglied des Marinezugs und seit 1999 in der Hoser Bruderschaft aktiv. Niklas, seit 2017 Mitglied, wurde von seiner Frau Pia begleitet. Beide Minister brachten wertvolle Erfahrung und Engagement mit sich: Sebastian ist seit diesem Jahr zweiter Schriftführer, während Niklas als Archivar fungiert.

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Das Schützenfest startete am Freitag mit der „Hoser Summer Night“, bei der DJ Chris aus der Skihalle Neuss für Stimmung sorgte. Diese Veranstaltung lockte bereits im letzten Jahr rund 450 Gäste an, zu Recht, wie sich schnell in den vorangeschrittenen Stunden des Abends zeigte. Am Samstag stand der Schützengalaball auf dem Programm, bei dem rund 250 Gäste erwartet wurden. Die Partyband „Die Kleinenbroicher“ sorgte für musikalische Unterhaltung, während sich die prunkvollen Kleider im Kreise drehten. Uniformen vermischten sich, lebendige Gespräche dominierten den Abend – das Sommerbrauchtum erwies sich erneut als starke, beeindruckende Gemeinschaft.

Die Ehre des Silbernen Verdienstkreuzes durften Daniel Vollmann, Stefan Winkler und Kelly Schmidt entgegennehmen. Mit dem Sankt Sebastianus Ehrenkreuz wurde Stefan Leenen ausgezeichnet, das Bundesmeister Ehrenabzeichen krönt nun das Ehrenamt von Helmut Greven und auch die Jubiliare standen im Scheinwerferlicht des Wochenendes.

Foto: Bruderschaft
Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Traditionell begann der Sonntag ruhiger mit einer feierlichen Festmesse in St. Peter, gefolgt von der Kranzniederlegung, dem großen Zapfenstreich und der Parade auf der Hardter Straße. Mit dem musikalischen Frühschoppen rundete sich der Hochtag vor dem Vogelschuss, schließlich möchte das Silber für das kommende Jahr weitergegeben werden. Musikalisch begleitet wurde das Schützenfest vom Viersener Tambour Corps 1925 e.V., der Musikkapelle Jüchen-Otzenrath e.V., dem Tambourcorps Germania Willich 1926 und dem Musikkorps ´78 BSW Krefeld. Gastbruderschaften aus der Umgebung trugen ebenfalls zur feierlichen Atmosphäre bei.

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Besonders beeindruckend war das Kränzen 2024, bei dem rund 110 Wimpelketten, 20 Fähnchen an Laternen und 2500 Röschen angefertigt wurden. Die blau-weiße Krone verlieh dem Fest einen festlichen Glanz. Mit etwa 50 bis 60 aktiven Mitgliedern, einschließlich der jüngsten Begleiter, zeigte sich die Bruderschaft stark vertreten. Die Kinder spielten eine wichtige Rolle und verliehen dem Fest eine lebendige und zukunftsorientierte Note. Überhaupt legt die Bruderschaft großen Wert auf die Nachwuchsförderung.

Wer am heutigen Montag noch nichts vor hat, für den gibt es weitere, wunderbare Veranstaltungen im Hoser. Heute nämlich setzt sich das Fest mit einem Frühschoppen ab 11 Uhr im Schützenzelt (Jubiläumsgarten) fort. Um 13 Uhr beginnt das Kinderschützenfest im Jubiläumsgarten, gefolgt vom Seniorenkaffee ab 14 Uhr. Der Abschluss des Schützenfestes wird durch die traditionelle Hexenverbrennung um 18:30 Uhr und den anschließenden Ausklang beim König markiert.

Foto: Rheinischer Spiegel

Das Schützenfest der St. Petri Schützenbruderschaft Viersen-Hoser war erneut ein eindrucksvolles Beispiel für die tief verwurzelte Bedeutung des Schützenbrauchtums in unserer Gemeinschaft. Es zeigte auf wunderbare Weise, wie diese Tradition nicht nur den Zusammenhalt und das Gemeinschaftsgefühl stärkt, sondern auch die kulturellen Werte und das historische Erbe bewahrt. Die festliche Stimmung, die während der gesamten Feierlichkeiten herrschte, vermittelte ein Gefühl von Zugehörigkeit und Freude, das weit über die Festtage hinaus anhalten wird. Durch die Einbindung aller Generationen, von den Jüngsten beim Kinderschützenfest bis zu den Ältesten beim Seniorenkaffee, wurde deutlich, wie das Schützenfest Brücken zwischen den Menschen baut und das Miteinander fördert.

Die sorgfältig gepflegten Rituale, die festliche Dekoration und die musikalische Begleitung trugen dazu bei die besondere Atmosphäre zu schaffen, die dieses Fest so unvergesslich machte. Es ist ein lebendiger Beweis dafür, dass das Schützenbrauchtum auch in der modernen Zeit eine bedeutende Rolle spielt und das kulturelle Leben in Viersen-Hoser bereichert. (nb)

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