Nach fast drei Jahrzehnten engagiertem Einsatz für das Brauchtum und die Dülkener Narrenakademie gab Dr. Volker Müller seinen Vorsitz weiter. Neuer Rector magnificus ist Arie Nabrings, der nun die Geschicke der berühmten Vereinigung mit frischem Wind leiten wird.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Leo Dillikrath
Viersen-Dülken – Der Dülkener Hammer regierte an diesem, für die Narrenakademie so historischen Abend, im Alt-Viersener Rahserhof. Eine ungewohnte Umgebung, in der dennoch mit drei Schlägen und dem traditionell mehrstimmigen Gesang der Hauskapelle Blutmann die Sitzung eröffnet wurde. Eine Sitzung, wie es sie so schnell kein zweites Mal mehr geben wird, wurde sie doch von zwei Rectoren der Dülkener Narrenakademie geleitet. Dr. Volker Müller als Rector emeritus, vergab, als eine seiner letzten Amtshandlungen, die Doctorpromotion an Hartwig Hören.
„Dülken ohne Mühle, das geht gar nicht! So kann man die idealistische, hochprofessionelle, zeitintensive und fachkundige Lebensleistung unseres Consenators Hartwig Hören und sein Engagement bei der Restaurierung vielleicht am besten beschreiben“, so Dr. Volker Müller, der ebenfalls von den zahlreichen Freizeitaktivitäten des neuen Doctor humoris causa berichtet. „Durch dieses Lebenswerk hat er bereits alle Fragen bezüglich seiner Promotion glänzend bestanden.“ Fazit: Hartwig sei ein vorbildlicher Senator auf den man sich verlassen kann und er hat eine uneigennützige Lebenseinstellung. Bereits seit 1982 ist Hartwig Hören mit der Narrenakademie verbunden und wichtiger Bestandteil beim Wiederaufbau der Narrenmühle. In seiner freien Zeit widmet sich der Dülkener seiner Angelleidenschaft, dem Pferdesport und der Borussia Mönchengladbach.
Höhepunkt des Abends war die bedeutsame Übergabe des Vorsitzes an Arie Nabrings als neuer Rector magnificus. Nach über 27 Jahren schied Dr. Volker Müller mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus seinem Amt. „Die Leitung der Narrenakademie, über so viele Jahrzehnte, waren ihm zugleich große Freude und selbstverständliche Pflicht. Rector magnificus ist eben ein besonders schönes Amt“, sagte Secretarius Erhard Braun. „Eins mit Verantwortung und Freude.“
Die Leitung der Dülkener Narrenakademie übergab Müller voller Überzeugung seinem Nachfolger Arie Nabrings – mit dem Versprechen sich nicht einzumischen. Er versprach jedoch weiterhin ein geschätzter Ansprechpartner zu bleiben. Mit dem neuen Verdienstorden der Akademie, einem Bilddruck der Narrenmühle und einem Blumenstrauß für Ehefrau Sofilen Müller wurde Müller mit viel Applaus verabschiedet. Müller war ab 1975 zunächst Senator der Narrenakademie und ab 1980 Secretarius. 1983 wurde ihm die Würde eines Doctor humoris causa verliehen, seit 1993 hielt er das Amt des Rector magnificus inne. (nb)