Da kam er endlich: D’r Zoch! Er war traditionell der erste in Alt-Viersen am Tulpensonntag, der durch das schöne Rintgen zog und damit ein fantastisches Brauchtum der 5. Jahreszeit hochhielt.
Von RS-Redakteurin Ebru Ataman und Martin Häming
Rintgen – Der „kleine, aber feine“ Rintger Veedelszoch zählt zu den „Schull- und Veedelszöch“, den Schul- und Viertel-Zügen, wie sie in Alt-Viersen nur noch in diesem Stadtteil stattfinden.
Bis ins Mittelalter reicht die Geschichte dieser Züge im Rheinland zurück, längst finden die meisten nicht mehr statt und wurden zu einem großen Zug zusammengefasst. Ähnliche Veranstaltungen haben in Viersen übrigens schon um 1906 stattgefunden. Zu dieser Zeit wurde beispielsweise an Fastelovend ein närrischer „Krieg zwischen Noppdorf und Oberrahser“ durchgeführt.

Die meisten der großen Karnevalswagen würden die engen Ecken im Rintgen auch gar nicht passieren können und so ist der Rintger Veedelszoch, für den sich die Rintger Karnevalsfreunde 1953 e. V. verantwortlich zeigen, eine Besonderheit, die es zu feiern gilt.
In diesem Jahr übrigens mit einem Novum, als das Prinzenpaar der Narrenherrlichkeit Viersen, Lothar II. und Regina I. mit Begleitung ebenso teilnahmen, wie das Boisheimer Prinzenpaar, Uwe I. und Claudia I. Ebenfalls die Pferdebegleitung des Wagens der Rintger Buure wurde in diesem Jahr kurzerhand durch einige moderne Pferdestärken ersetzt – den berühmten „Buure-Korn“ konnte man so sowieso viel besser ausschenken. Dieser blieb allerdings erstmals alleine ohne frische Blut- oder Schinkenwurst, für diesen Umstand hatte die Bürokratie gesorgt.

„Diesen Zug zu unterstützen ist uns eine Herzensangelegenheit“, unterstrich das Prinzenpaar der Ki Ka Kai a schon während der Session, als sie ihr Weg mit Porree und Möhren als Wurfmaterial von der Rintgerstraße zur Herrmannstraße, über die Dr. Heggen-Straße, die Gereonstraße und den Gereonsplatz zur Rintgerstraße sowie die Große Bruchstraße hin wieder zum Gereonsplatz führte, bevor auf der Rintgerstraße die Auflösung erfolgte. Wer sich im Rintgen auskennt, der hat nun spätestens jetzt den Zugweg als die Zahl 8 erkannt und damit eine Eselsbrücke für das nächste Jahr gefunden.
Übrigens: Wer seit dem Rintger Veedelszoch sein Auto sucht … Pkw die im Bereich des Zugwegs in Rintgen parkten, wurden auf das Gelände der Firma Bröker (Industriering) gebracht. (ea)
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