Metzgereien im Kreis Viersen schneiden ab sofort eine etwas dickere Scheibe ab – beim Lohn

An den Fleischtheken im Kreis Viersen darf es ab sofort gern etwas mehr sein – und zwar beim Lohn: Fleischer und Fachverkäuferinnen in den Metzgereien im Kreis Viersen verdienen ab diesem Monat mehr Geld. Darauf haben die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) und der Fleischerverband Nordrhein-Westfalen jetzt nach einem erfolgreichen Tarifabschluss hingewiesen.

Kreis Viersen – „Ein erfahrener Geselle im Fleischerhandwerk verdient ab sofort 17,32 Euro pro Stunde. Wenn er Vollzeit arbeitet, geht er jetzt mit knapp 2.930 Euro im Monat nach Hause“, sagt Fouad Laghmouch von der NGG Krefeld-Neuss. Eine gelernte Verkäuferin, die schon lange an der Fleischtheke bedient, komme auf einen Stundenlohn von 15,26 Euro – und damit auf knapp 2.580 Euro im Monat. Bereits im kommenden September steht das nächste Lohn-Plus an: Dann steigen die Löhne im Fleischerhandwerk nochmals um 2,4 Prozent.

„Das Fleischerhandwerk macht die Jobs in den Metzgereien im Kreis Viersen damit attraktiver. Immerhin geht es um eine Branche, bei der der Nachwuchs – anders als die Kundschaft im Laden – nicht gerade Schlange steht“, sagt der Gewerkschaftssekretär der NGG Krefeld-Neuss, Fouad Laghmouch.

Der Innungsverband spricht von einem „ordentlichen Nachwürzen beim Lohn“. Und von einem „Motivationsschub im Portemonnaie für die Beschäftigten“. Immerhin stehe das Fleischerhandwerk hoch im Kurs: „Die Menschen wissen, was sie beim Metzger bekommen: Die Qualität vom Fleisch und die Verarbeitung durchs Handwerk sind die besten Argumente für die Metzgereien. Es ist eben etwas anderes, ob man im Supermarkt abgepacktes Fleisch aus der Kühltheke holt oder an der Fleischtheke beim Metzger mit guter Beratung bedient wird“, sagt der Geschäftsführer des Fleischerverbandes NRW, Christian Deppe. Insgesamt gibt es im Kreis Viersen nach Angaben des Fleischerverbands 17 Metzgereien, die dem Innungsverband angehören. (opm)

Foto: NGG | Tobias Seifert