Maßnahmenpaket gegen Lehrkräftemangel vor der Fertigstellung – aktuelle Daten zur Personalausstattung der Schulen.
NRW – Das Ministerium für Schule und Bildung wird die Arbeiten am neuen Handlungskonzept gegen den Lehrkräftemangel in Kürze abschließen. In diesen Tagen erfolgen die letzten Abstimmungen. Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller: „Der Lehrkräftemangel ist derzeit bundesweit und somit auch bei uns die größte Herausforderung für unsere Schulen. Die Landesregierung geht dieses Problem aktiv und entschlossen an. Bereits in den Sommerferien hatte ich einer Arbeitsgruppe den Auftrag gegeben, wirksame Maßnahmen für eine bessere Unterrichtsversorgung zu entwickeln und dabei mutig zu denken. Die Ergebnisse liegen im Entwurf vor, und inzwischen habe ich auch mit allen am Schulleben Beteiligten über die Vorschläge gesprochen. Diese Gespräche waren sehr hilfreich, und ich bedanke mich ausdrücklich für den konstruktiven Austausch und das Vertrauen.“ Schulministerin Feller wird das fertige Handlungskonzept dem Ausschuss für Schule und Bildung des Landtags von Nordrhein-Westfalen wie geplant auf seiner nächsten Sitzung am 14. Dezember 2022 vorstellen.
Ministerin Feller wies gleichzeitig darauf hin, dass eine bessere Personalausstattung der Schulen durch zusätzliches Personal nicht von heute auf morgen zu erreichen sei: „Die Beseitigung des Lehrkräftemangels erfordert einen langen Atem. Das belegen die neuen Zahlen zur Unterrichtsversorgung vom Dezember. Umso wichtiger ist es, jetzt auch Maßnahmen zu ergreifen, die möglichst zeitnah die Unterrichtsversorgung an den Schulen verbessern, auch wenn aktuell nicht genügend grundständig ausgebildete Lehrkräfte verfügbar sind und eingestellt werden können. Die Kinder, die heute in der Schule sind, brauchen einen guten Unterricht.“
Die Landesregierung veröffentlicht seit 2020 zwei Mal jährlich (jeweils mit Datenstand Juni und Dezember) relevante Daten zur Unterrichtsversorgung an den öffentlichen Schulen. Diese Daten geben Auskunft über die von den Bezirksregierungen zur Unterrichtserteilung anerkannten Stellen und über die aktuell vorhandene Personalausstattung in den einzelnen Schulformen.
Die aktuellen Daten aus dem Dezember zeigen, dass die Personalausstattung an den Schulen zum Schuljahr 2022/23 im Vergleich zum Schuljahr 2021/22 (Stand 1. Juni 2022) landesweit im Umfang von rund 1.300 Stellen auf insgesamt rund 157.000 verbessert werden konnte. Allerdings fehlen derzeit auch Lehrkräfte im Umfang von rund 8.000 Stellen.
In diesem Jahr wurden bereits über 7.940 Lehrkräfte und sonstiges pädagogisches Personal neu eingestellt. Dass dennoch Lehrkräfte fehlen, ist zum einen der bundesweit angespannten Situation auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt geschuldet. Zum anderen wurden mit dem Haushalt 2022 zum Schuljahresbeginn 2022/23 auch knapp 5.000 zusätzliche Stellen u.a. in den Bereichen Ganztag, Inklusion und für Einstellungen im Vorgriff auf die Umstellung des gymnasialen Bildungsgangs von acht auf neun Schuljahre geschaffen. Darüber hinaus wurden im November mit dem Nachtragshaushalt 2022 weitere 1.000 zusätzliche Stellen für die Beschulung von Geflüchteten zur Verfügung gestellt. Die Schulen werden in den kommenden Wochen die neu geschaffenen Stellen ausschreiben und diese, wenn möglich, auch unterjährig besetzen.
Abschließend erklärte Schulministerin Dorothee Feller: „Die Zahlen zeigen, wie groß der Handlungsdruck ist. Wir müssen daher unsere Anstrengungen verstärken, damit wir eine bessere Unterrichtsversorgung an unseren Schulen gewährleisten können. Genau an dieser Stelle werden wir mit unserem neuen Handlungskonzept ansetzen.“ Die aktuellen Daten zur Unterrichtsversorgung finden Sie hier im Bildungsportal. (opm)