Nettetal: Fünf Parteien rufen dazu auf „Spaziergänge“ nicht zu unterstützen

In einer gemeinsamen Stellungnahme melden sich die Nettetaler Parteien CDU, SPD, B90/Die Grünen, FDP und die Wählergemeinschaft WIN zu den Corona-„Spaziergängen“ zu Wort. „Unter anderem die rechtsextreme, neonazistische Partei „Die Rechte“ und „Die Basis“ als politischer Arm von „Querdenkern“, missbrauchen die Demonstrationen“, so die politischen Vertreter.

Nettetal – Die Versammlungsfreiheit, das Demonstrationsrecht sowie das Recht auf freie Meinungsäußerung sind große Errungenschaften unserer Verfassung. Sie schützen auch Meinungen, die vom gesellschaftlichen Konsens abweichen, und erlauben Bürgerinnen und Bürgern, ihre Ängste, Sorgen und Haltungen auszudrücken. „Als demokratische Parteien und Wählergemeinschaft setzen wir uns für die Ausübung dieser Grundrechte ein“, so die Nettetaler Parteien CDU, SPD, B90/Die Grünen, FDP und die Wählergemeinschaft WIN.

„Dennoch stehen wir den Protestaktionen, die irreführend als „Spaziergänge” bezeichnet werden, kritisch gegenüber. Diese sind nun auch bei uns in Nettetal angekommen. Uns besorgt, welche Strömungen diese Protestaktionen im ganzen Land lenken und beeinflussen. Viele Hinweise deuten darauf hin, dass sich insbesondere das rechtextremistische Milieu z.B. über soziale Medien massgeblich an der Organisation der „Spaziergänge“ beteiligt. Unter anderem die rechtsextreme, neonazistische Partei „Die Rechte“ und „Die Basis“ als politischer Arm von „Querdenkern“, missbrauchen die Demonstrationen.“

Den demokratischen Parteien und der Wählergemeinschaft in Nettetal sei klar, dass sich nicht alle Teilnehmenden diesen Strömungen zugehörig fühlen. Jedoch vertreten die politischen Vertreter die Auffassung, dass individuelle Sorgen in Bezug auf die Schutzmaßnahmen auch ausgedrückt werden könnten, ohne mit Rechtsradikalen, Neonazis und Querdenkern auf die Straße zu gehen. Auch ungewollt könne dieses Verhalten die gefährlichen, rechten und verfassungsfeindliche Randgruppierungen stärken.

Der Weg aus der Pandemie sei nicht durch Spaziergänge zu erreichen, sondern nur durch Impfen und Boostern. „Weit über 70% der Bevölkerung sind diesen Weg der Solidarität und Vernunft bereits gegangen. Neben den Abstands- und Hygieneregeln ist das Impfen dazu der wirksamste Schritt.

Wir rufen daher alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, die „Spaziergänge” nicht zu unterstützen, geltende Sicherheitsmaßnahmen weiterhin einzuhalten und sich Impfen zu lassen. Wir als demokratische Nettetaler Parteien und Wählergemeinschaft haben Verständnis dafür, dass viele Menschen in unserer Gesellschaft durch weitreichende Einschränkungen ermüdet sind und dies zum Ausdruck bringen möchten. Dennoch bitten wir Sie, sich mit uns gegen rechte Meinungsmache zu stellen, die diesen Unmut für sich instrumentalisieren möchte.“ (opm/paz)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming