Lange bevor es in der Kaiser-Friedrich-Halle bezüglich der Proklamation des Prinzenpaares los ging, stimmte die MKV-Show-Band die Gäste mit ihren Liedern die Gäste auf den närrischen Abend ein. Die weitere musikalische Begleitung während der Sitzung übernahm die Kapelle 9Live unter der Leitung von Torsten Saks.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz
Fotos von MKV-Fotograf H.-Josef Katz
Mönchengladbach – MKV-Sitzungspräsident Thomas Schmitz führte als Moderator gekonnt und souverän durch die Veranstaltung. Für ihn war es eine ganz besondere Freude, den ersten Programmpunkt ansagen zu dürfen, denn es war die Kindertraditionsgarde. So eine Garde habe bisher noch keine der größeren Städte auf die Beine gestellt, damit sei Mönchengladbach einzigartig und dokumentiere, dass der Karneval in Mönchengladbach eine große Gemeinschaft sei.
Unter den Klängen der Hymne des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes (MKV) „Wir sind vom MKV und marschieren heut ein“ zogen die Kids mit dem Maskottchen Bernie sowie dem Hoppeditz Niklas zur Bühne.
Ihr Tanz bezog sich auf das diesjährige Motte des MKV: Jubel, Trubel, Heiterkeit, 50 Jahre Jecke Zeit und begann mit dem Lied „Du bess die Stadt, op die mer all he stonn“, wobei drei Kinder jeweils die Wappen trugen, die vor der Zusammenlegung 1975 gültig waren und zwar von Mönchengladbach, Rheydt und Wickrath. Als letztes Wappen wurde dann das nunmehr gültige Stadtwappen der Gesamtstadt herein getragen.
Nach diesem Vortrag marschierten die Vertreter der Gesellschaften mit ihren Standarten zur Bühne, wobei jede Gesellschaft von Schmitz namentlich vorgestellt wurde. Ihnen folgte dann der gesamte MKV-Vorstand, an der Spitze der Vorsitzende Gert Kartheuser.
In seiner Begrüßungsrede wurden alle wichtigen Personen genannt, die den Mönchengladbacher Karneval in irgendeiner Weise unterstützen. Alle Namen an dieser Stelle zu nennen, würde den Rahmen sprengen. Aber zwei wichtige Personen sollten hier doch noch genannt werden. Zum einen der Ehrenvorsitzende des MKV, Bernd Gothe sowie Nik Ebert, der seit vielen Jahren den zweiten Orden des MKV entwirft sowie das Deckblatt für das Halt Pohl Journal.
Ein Augenschmaus war dann der Einzug der Funken Rot-Weiss Hürth-Gleuel. (https://funkenrotweissgleuel.de/) Diese Funken wurden angeführt von ihrer Regimentskapelle, dem Tambourcorps Neuwerk mit ihrem Tambourmajor Thomas Teltscher. Es folgten die Gardisten, das Mädchen-Tanzcorps sowie das Tanzpaar Eva und Tobias.
Der Sänger der Funken sang mit Unterstützung der Kapelle bekannte Karnevalslieder, die Gardisten zeigten ihren Stippeföttche-Tanz und die Mädchen stellten ihren rasanten Tanz vor. Der Schlusspunkt dieser Aufführung war der Tanz des Tanzpaares.
Bevor es nun zum eigentlichen Höhepunkt des Abends kam, wurde dem Publikum ein kleines Filmchen gezeigt, in dem das noch zu proklamierende Prinzenpaar in ihrem privaten Leben gezeigt wurde.
Dann war es endlich soweit. Unter den Klängen der Regimentskapelle der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach zog diese zusammen mit der Großen Rheydter Prinzengarde in die Halle ein. Gefolgt von den noch Bürgerlichen Alexander und Kathrin in Begleitung des Hofmarschalls Christian Ernst sowie den Adjutanten Stefan Neus und Michael Böhm. Bei ihrem Einzug verteilten sie weiße und blaue Rosen an die Gäste, die ihnen zujubelten. Nach ca. 22 Minuten hatten sie dann die Bühne erreicht und wurden von Schmitz mit den Worten begrüßt, mit dieser Begrüßung durch die Gäste könne man keinen besseren Start als Prinzenpaar haben.
Aber die Proklamation konnte ja nur durch den ersten Bürger der Stadt, Oberbürgermeister Felix Heinrichs vorgenommen werden und so wurde dieser in Begleitung von zwei Mariechen seiner Garde auf die Bühne geleitet.
Heinrichs trug seine Rede in Reimform vor. Er führte aus, dass er manchmal Foto-Felix genannt wurde und diese beiden Menschen hätte man durch dieses Amt glücklich gemacht. Auch baute er in seiner Rede den Geschäftspartner von Alexander, Bodo Schmitz ein, der verantwortlich dafür war, dass Alexander seiner Frau den größten Wunsch erfüllte und zwar das Prinzenpaaramt. Hierfür will Schmitz die Kinder bei den 300 Auftritten immer betreuen.
Auch die Politik kam bei Heinrichs nicht zu kurz, denn während der Session müsse man noch nur Wahlurne gehen, aber egal was die Politik mache, hier in Mönchengladbach werde Karneval gefeiert, denn die närrische Zeit sei angebrochen.
Dann wurde es ernst. Alexander musste etwas in die Knie gehen, damit Heinrichs ihm die Prinzenkappe mit den fünf Federn aufsetzen konnte und zählte dabei von 11 bis 0 rückwärts. Anschließend überreichte er ihm das Zepter und erklärte die Beiden nun für das Prinzenpaar Alexander und Niersia Kathrin.
Die erste Amtshandlung des Prinzen war, seiner Prinzessin den ersten Prinzenorden zu verleihen, der zweite ging an OB Heinrichs und der dritte an Kartheuser.
Dann folge die Rede des Prinzenpaares. Kathrin dankte unter Tränen ihrem Mann, dass er das Amt mit ihr zusammen und mit dem Hofstaat übernommen habe. Da das Motto des Prinzenpaares „Zusammen“ lautet, kam dies sehr oft in ihrem Zwiegespräch vor.
Nach ihren beiden Liedern erfolgt dann die weitere Ordensverteilung, wobei Kathrin diesen Orden auf das Genaueste erklärte.
Auch der Einsatz für eine gute Sache gehört für das Prinzenpaar dazu. Sie bauen mit Jugendlichen, die aus schwierigen Verhältnissen kommen, einen Karnevalswagen. Hierfür konnten sie das Brückenprojekt aus Hardt gewinnen, das allein reisende jugendliche Geflüchtete betreut. Ebenfalls konnten sie die SMS-Group für diese Sache gewinnen. Der Wagen wird nach den Ideen der Jugendlichen hergestellt und im Veilchendienstagszug mitfahren.
Kartheuser wünschte den Beiden dann viele Glück für die närrische Zeit und es mache Spaß, so ein Prinzenpaar zu küren. Weiter sei er stolz, sie als Prinzenpaar für die kommende Session zu haben.
Die Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach war dann der erste Programmpunkt des Abends. Alle Darbietungen wurden vom ersten Vorsitzender Garde, Frank Wendler, angekündigt. So die Juniorengarde, das Tanzcorps sowie der Solotanz von Regimentstochter Cindy Glasmacher.
Für die musikalische Einstimmung auf Karneval war an diesem Abend die Band „De Räuber“ zuständig. Mit neuen und alten Liedern puschten sie das Publikum so richtig auf.
Ein ganz großer der Karnevalsbühnen, Bernd Stelter, war zu diesem erlauchten Kreis der Gäste an diesem Abend, wie er es nannte, gerne gekommen.
In seinem Vortrag, der auch zum Teil musikalisch mit seiner Gitarre untermalt war, nahm er vor allen Dingen die Politik auf die Schüppe. Er hatte vor ca. zwei Wochen seine Rede fertig und dann kam der Knaller: Ampel weg, Trump wieder da und so musste er alles umschreiben.
Auch Scholz nahm er ins Visier. Dieser sei jetzt 66 Jahre alt und er wolle eine Zugabe, aber man setze ihn besser mit einem Bademantel ans Klavier und zitiere das Lied von Udo Jürgens „mit 66 Jahren…“.
In Bezug auf die Wahlen in Amerika führte er aus, dass er gerne Harris vorne gesehen hätte, aber bei Trump musste man jetzt singen „Hello again“. Dann trug er musikalisch alles Negative von Trump vor.
Sein Schlusslied war dann, dass er ein Kind vom Dorf sei und zeigte darin die Vorteile des Landlebens auf.
Auch die Große Rheydter Prinzengarde machte ihre Aufwartung. Mit ihrem Gardelied „Wir sind die Garde in schwarz-weiß“ zogen sie auf die Bühne. Präsident Dieter Beines stellte jeweils die einzelnen Darbietungen vor. Zunächst begann das Tanzcorps der Garde mit dem Gardetanz und vielen Hebefiguren. Dann folgte die Zugabe mit dem Untertitel „Oktoberfest Party“.
Als nächsten stand der neueste Tanz der GardeGirls an. Diese große Gruppe zeigte was in ihnen steckte und der Schlusspunkt dieser Darbietung war eine große Pyramide. Diese Auftritte ließen das Herz des Präsidenten höher schlagen, was man ihm genauestens ansehen konnte.
Der Abschluss des Abends war dann Bruce Kapusta, der Mann mit der Trompete. Nach 30 Jahren Bühnenerfahrung hat er beschlossen, nicht mehr im Karneval aktiv zu sein. So verzauberte er an diesem Abend noch einmal alle Gäste mit seinen Liedern. Mit seinem wohl bekanntesten Lied „Dä Clown für Üch“ wird er wohl allen in Erinnerung bleiben.
Nach dem Ausmarsch des MKV und des Prinzenpaares ging es im Foyer der Kaiser-Friedrich-Halle mit Musik durch DJ Yannick weiter.