In Boisheim und Umgebung huschten rund um Abend des heiligen St. Nikolaus rot gekleidete Männer mit einem schwarzen Schatten durch die Straßen. Rund 255 Kinder und 175 Senioren galt es zu überraschen, hierfür hatte der St. Martins-Verein Boisheim zehn Teams mit Nikolaus, Knecht Ruprecht, Fahrer und Begleiter zusammengestellt.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz
Viersen-Boisheim – Ein wenig gruselig wirkte Knecht Ruprecht, als er sich am ehrwürdigen St. Nikolaus vorbeischob, doch auch wenn der Gehilfe so finster aussah, getan hat er nichts, ein freundliches Lächeln leuchtete unter der dunklen Kutte.
Die verschiedenen Gestalten des Knecht Ruprecht haben ihren Ursprung in spätmittelalterlichen Zeiten. Seit dem 16. Jahrhundert, verstärkt im 17., kursierten Flugblätter mit Schreckfiguren, die als zusätzliches Mittel der elterlichen Erziehung die Kinder zu Frömmigkeit mahnten. So ganz hat er diese Funktion auch heute nicht verloren.
Im Vordergrund der bereits seit Jahren stattfindenden Aktion des St. Martins-Vereins Boisheim allerdings stand traditionell St. Nikolaus, der im roten Umhang den Kindern eine Freude machte. Für diese Freude hatte der Verein nicht nur Weckmännern, sondern ebenfalls mehr als 400 Taschen mit Äpfeln, Orangen, Nüssen und frischem Spekulatius gepackt. Schließlich wurden die Ehrenamtler von den rund 255 Kindern und 175 Ü75-Senioren bereits sehnsüchtig erwartet.
Für die fleißigen Helfer des heiligen Nikolaus gab es danach einen gemeinsamen Ausklang mit einer Runde hexen und zwei besonderen Ehrungen. Stolze 50 Jahre ist Wilfried Terstappen und bereits seit 60 Jahren Norbert Mertens aktiv. Eine lange und engagierte Zeit für den Erhalt des wichtigen Brauchtums. (cs)
