Tief in ihrer Heimatstadt verwurzelt – Viersen trauert um Margret Hesse

Die Stadt Viersen trauert um Margret Hesse, geborene Cranen. Die Viersenerin, Jahrgang 1935, hat sich gemeinsam mit ihrem Mann Heinz durch intensives, forschendes Interesse an Heimatgeschichte und Persönlichkeiten einen Namen gemacht.

Viersen – Margret Hesse sagte in einem Interview, das im Zusammenhang mit einer geführten Bustour zu „Viersen blüht“ 2015 erschien: „Ich bin durch und durch Viersenerin.“ Sie habe sich von klein auf dafür interessiert, „wie sich unsere Stadt entwickelt und welche Geschichten Orte uns heute noch darüber erzählen können“. Diesen Geschichten hat sie nachgespürt. Diese Geschichten hat sie erzählt.

Margret Hesse wurde am 7. Februar 1935 geboren und starb am 27. März 2023. Sie ist auf dem Friedhof Löh beigesetzt worden. Heinz Hesse starb bereits am 7. Juni 2016.

Die Begeisterung für die historische Spurensuche und Wissensschätze, die durch Archivrecherche und Gespräche gehoben wurden, teilte sie mit ihrem Mann. Mit ihm hat sie eine Fülle an Publikationen verfasst. In der Themensetzung spiegelt sich breitgefächertes Interesse. Beide forschten zum Beispiel zu niederländischen Deportierten in Viersen 1944/1945. Sie bündelten in mühevoller Kleinarbeit zusammengetragene Erkenntnisse über den Bildhauer, Maler und Lithographen Bartholomäus Marks aus Helenabrunn oder lieferten unter dem Titel „Arm wie eine Kirchenmaus“ mehrere Bände zu Sprichwörtern, Redensarten und Albumverse.

Aus dem Interesse wurde Hobby, aus Hobby Leidenschaft. Das Ehepaar war lange im „Verein für Heimatpflege“ in Viersen aktiv. Seit 1979 waren Margret und Heinz Hesse als ehrenamtliche Archäologen beim Rheinischen Amt für Bodendenkmalpflege tätig. 2008 zählten sie zu den Gründungsmitgliedern des Vereins „Geschichte für Alle“, der 2015 nicht fortgeführt wurde.
Margret und Heinz Hesse bündelten und verbreiteten ihr Wissen generationsübergreifend in öffentlichen Vorträgen, bei Führungen und Projekten mit Schulen.

Die Verdienste durch das jahrzehntelange Engagement im kulturellen Bereich bleiben nicht ungeachtet. Die Stadt Viersen verlieh Margret und Heinz Hesse im April 1989 die Stadtplakette in Bronze. 2013 wurden die beiden Viersener mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Die tiefe Verwurzelung in ihrer Heimatstadt war immer spürbar. Das Forschen mit Herz und Verve war ein Markenzeichen der nun Verstorbenen. (opm)