Ein prägender Schritt für Nachhaltigkeit und lokales Engagement: Der Vaterstädtische Verein Dülken und die NABU-Ortsgruppe Viersen haben mit einer gemeinsamen Baumpflanzaktion eine historische Streuobstwiese auf dem Ransberg wiederbelebt.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz und Leo Dillikrath
Dölke – Die Idee der Natur etwas zurückzugeben entstand bereits im Anschluss an den Dülkener Rosenmontagszug 2023, als der Vorstand des Vaterstädtischen Vereins das Thema Nachhaltigkeit im Karneval diskutierte. Neben Müllvermeidung und umweltfreundlichem Wurfmaterial steht auch die Kompensation des CO₂-Ausstoßes der Zugtraktoren im Fokus. Die Diskussionen führten schließlich zur Entscheidung nachhaltige Maßnahmen durch das Pflanzen von Bäumen zu ergreifen.
Nach intensiver Planung und der Suche nach einem geeigneten Grundstück gelang es Günter Wessels, Experte für Streuobstwiesen und Mitglied der NABU-Ortsgruppe Viersen, im Frühjahr 2024 ein passendes Areal auf dem historischen Bongertgelände am Ransberg zu präsentieren. Die Fläche, auf der laut Luftbild von 1975 einst 40 Obstbäume standen, bot die ideale Grundlage um eine neue Obstbaumwiese anzulegen.
Am vergangenen Donnerstag, Punkt 11:11 Uhr, begann die Pflanzaktion unter herausfordernden Bedingungen: Ein leichter Regen, eine nasse Wiese mit sumpfigem Gras und lehmigem Boden fordert die Helfer. Ohne Gummistiefel wären nasse Füße unvermeidlich gewesen. Doch die Stimmung blieb ungetrübt und die acht engagierten Helfer – vier vom Vaterstädtischen Verein und vier NABU-Fachleute – pflanzten insgesamt 18 Obstbäume, darunter seltene Sorten wie „Karneval“, „Blauer Kölner“ und die lokale Apfelsorte „Schöne von Elmpt“.
„Dieser Tag war ein Geschenk – für uns und für die Natur“, betonte ein Teilnehmer. Die Kombination aus Hoch-, Halb- und Niederstämmen soll nicht nur CO₂ binden, sondern auch langfristig Früchte für die Gemeinschaft tragen und die Biodiversität fördern. „Innerhalb des Vorstandes war schnell beschlossen, dass wir von Vaterstädtischen Verein 11 Obstbäume spenden und pflanzen werden. Da auf dem Gelände jedoch noch mehr Platz zur Verfügung stand, schlossen sich schnelle weitere Baumspender an, die Seniorengruppe des Vereins, der Ehrenpräsident und weitere Einzelspender“, so Präsident Günter Jansen.
Während einer wohlverdienten Kaffeepause sorgt heißer Apfelsaft für Aufwärmung und Begeisterung. „Der Saft war einfach großartig – eine Vorschau auf die köstlichen Früchte, die diese Bäume in einigen Jahren tragen werden“, sagte ein Teilnehmer. „Wir hoffen, dass viele der heutigen Spender und Helfer die Erträge dieser Bäume noch erleben und genießen können.“
Das Bongertgelände, das in den vergangenen Jahrzehnten stark gelitten hatte, wird durch die neue Bepflanzung zu einem Symbol der Nachhaltigkeit. Die NABU-Ortsgruppe Viersen plant die Wiese auf Initiative und mit der Finanzierung des Vaterstädtischen Vereins Dülken langfristig zu pflegen und zu einer blühenden Oase mit rund 30 neuen Obstbäumen zu entwickeln.
Die Wahl der Apfelsorten „Karneval“ und „Blauer Kölner“ unterstreicht die Verbundenheit zum Brauchtum und der Region. Am Ende bleibt der Wunsch, dass die neuen Bäume nicht nur zu einem Ort der Begegnung werden, sondern auch als „Dank an die Zukunft“ verstanden werden. (cs)