AKH Viersen holt ukrainische Krankenschwestern nach Viersen

Ab sofort leben acht ukrainische Krankenschwestern mit ihren Kindern im Allgemeinen Krankenhaus (AKH) Viersen.

Viersen – Eigentlich sollten die Neuankömmlinge – allesamt bestens ausgebildet – erst im November 2022 im Rahmen eines Bildungsmigrations-Projektes nach Viersen kommen, über ein Sprachinstitut zuvor mit der deutschen Sprache vertraut gemacht und regulär zu Mitarbeitern des AKH werden. Wegen des plötzlichen Krieges in der Ukraine hat das Krankenhaus die lang geplante Reise nun vorgezogen. Die deutsche Sprache lernen sie jetzt vor Ort.

„Die Situation in der Ukraine ist verheerend, wir mussten einfach helfen und eine ad-hoc-Ausreise ermöglichen“, sagt Kim-Holger Kreft, Geschäftsführer des AKH Viersen. Mit einem Bus von der polnisch-ukrainischen Grenze wurden die Frauen mit ihren Kindern jetzt nach Viersen geholt. Untergebracht sind sie in einem gesondert freigezogenen Teilbereich der Station P2 der Kinderklinik St. Nikolaus. Neben großen Familien-Zimmern gehören ein Spiel- und ein Sozialraum zur Ausstattung. Mit Kindern leben dort nun 14 Personen. Eine weitere Krankenschwester soll noch folgen. Die Verpflegung übernimmt das AKH, bis die Ukrainerinnen das offizielle kommunale Registrierungsverfahren durchlaufen haben.

Bei der Eingewöhnung helfen Mitarbeitende mit ukrainischen Wurzeln. „Wie die Stadt Viersen pflegen wir seit langem gute Kontakte in die Ukraine. Einige unserer Mitarbeiter stammen von dort“, erläutert der Geschäftsführer.
Das Bildungsmigrationsprojekt lief bereits seit längerer Zeit und erlebte nun mit der vorgezogenen Ankunft der künftigen Mitarbeiterinnen nach einer gefährlichen Reise einen positiven Höhepunkt. Federführend in der Betreuung ist dabei die Pflegedienstleitung des AKH, Nadine Lafontaine, die gemeinsam mit einem international tätigen Bildungsträger mit Sitz in Düsseldorf das Projekt vorbereitete. Außer dem verfrühten Transfer hat sich am Fahrplan nichts verändert. Auch die Belegschaft des AKH freut sich, wenn die künftigen Kolleginnen alsbald ihren Dienst antreten.

„Wir tun alles, damit sich die Frauen mit ihren Kindern schnell bei uns in Viersen wohlfühlen – gerade wegen der kritischen Situation im Heimatland. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit“, so Lafontaine. (opm)

Foto: andriish22/Pixabay