Die Große Gladbacher Karnevalsgesellschaft ernannte neuen Ordensträger PRO MERITIS IN CARNEVALIS DIEBUS

Präsidentin Manuela Luhnen begrüßte im Leonardo Hotel alle Ordensträger vom höchsten Mönchengladbacher Ordenstand, aus deren Reihen ganz besonders Gert Kartheuser und Bernd Gothe.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz – Fotos von RS-Fotograf H.-Josef Katz

Der Große Rat mit zukünftigen Ordensträger
Manuela Luhnen

Mönchengladbach – Ihr weiterer Gruß ging an den designierten Ordensträger Rolf Gaden nebst Familie, den Präsidenten des Karnevalsverbandes Linker Niederrhein (KLN) Karl Schäfer nebst Gattin sowie Jochen Klenner und alle anderen Gäste.

Die Laudatio für den neuen Ordensträger werde Elmar Esser halten, der im letzten Jahr diese Auszeichnung erhielt. Dieser Orden wurde 1964 von Peter Ullrich ins Leben gerufen und inklusive Gaden ist er der 60. Ordensträger seit dieser Zeit. Mit dieser Veranstaltung wollte die Gesellschaft in die neue Session starten.

Karl Schäfer

Karl Schäfer wurde seinerzeit gebeten, etwas über den zu verleihenden Orden zu sagen, was ihn erstens sehr gefreut hatte und er es zweitens sehr gerne tat.

Die Stifter der zu vergebende Auszeichnung hatten durch die Wahl eines lateinischen Titels wahrscheinlich die Absicht, den hohen Wert zum Ausdruck zu bringen.

Weiter nahm er Bezug auf seine Schulzeit und dass er das Latinum geschafft hatte und von diesem Gebrauch machte, um den Begriff „pro meritis in carnevalis diebus“ näher zu erklären.

  • Pro bedeutet „für“ oder „aufgrund von“,
  • Mertitis ist der Ablativ von „meritum“ und bedeutet „Verdienste“ oder „Leistungen“
  • In bedeutet „in“
  • Carnevalis diebus bedeutet „den Tag des Karnevals“ (Ablativ Plural).

Gemeint ist also „für die Verdienste in den Tagen des Karnevals“. Personen, die diese Auszeichnung erhalten, haben sich also in außergewöhnlichem Maße um das Brauchtum Karneval verdient gemacht und sind damit Garanten für den Erhalt und die Zukunft des Kulturgutes Karneval in Mönchengladbach und darüber hinaus.

Schäfer hoffte mit seinen sprachwissenschaftlichen Abhandlungen zum Verständnis des Ordensnamens beigetragen zu haben und verabschiedete sich nicht nur mit „Halt Pohl“ und „All Rheydt“, sondern auch, wie der Lateiner sagen würde mit „Gratias ad operam“.

Das Prinzenpaar Alexander mit Niersia Kathrin machten mit ihrem Hofmarschall Christian Ernst sowie den beiden Adjutanten Stefan Neus und Michael Böhm ebenfalls ihre Aufwartung. Beide fanden es phantastisch, bei dieser ehrwürdigen Veranstaltung dabei zu sein. Dann folgte ein lustiges Geplänkel zwischen dem Prinzenpaar und Manuela Luhnen, wer im Haus de Blois das Sagen habe.

Auch führten die Beiden aus, dass die Adjutanten dem Prinzenpaar in jeder Beziehung helfen und auch der Hofmarschall eine wichtige Person sei.

In Bezug auf ihre Sessionslieder mussten die bis zu diesem Zeitpunkt feststellen, dass die Lieder 2 und 4 im Trend liegen, anders als gedacht.

Etwas sehr Wichtiges durfte an diesem Abend ebenfalls nicht fehlen. Wie auch in den Jahren zuvor, hatte es sich die Seidenmalerin Oda Walendy auch in diesem Jahr nicht nehmen lassen, dem Prinzenpaar ein Geschenk zu überreichen. Die Prinzessin erhielt ein Seidentuch und der Prinz eine entsprechende Krawatte.

li.: Seidenmalerin Oda Walendy

Dann trug das Prinzenpaar ihr Sessionslied Nr. 4 „oben, unten, links, rechts“ vor, welches von Rolf Gaden getextet wurde und er dieses auf Wunsch der Beiden mitmachen musste.

Gert Kartheuser, 1. Vorsitzender des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes (MKV) und ebenfalls Ordensträger der Gesellschaft, begrüßte alle im Namen des MKV, verlieh Lydia Penders sowie Oda Walendy, von der er vor 29 Jahren, als er mit seiner Jutta Prinzenpaar war, auch bereits ein Seidentuch und eine Krawatte erhalten hatte, den MKV-Orden.

re.: Reiner Penders

Auch der 1. Vorsitzende der Gesellschaft, Reiner Penders, begrüßte die Gäste zum zweiten Mal im Hotel Leonardo und führte aus, dass dies jetzt schon Tradition sei und er als Stärkster in der Gruppe die offizielle Aufgabe habe, das Buffet zu eröffnen.

Hans-Peter Jansen, der Klasse-Sprecher der Ordensträger, stellte anschließend noch einmal die anwesenden Ordensträger vor.

  1. Hans-Peter Jansen

    Bernd Gothe 1987

  2. Hans-Peter Jansen 1997
  3. Ernst Braun 2001
  4. Heinz Kleef 2004
  5. Klaus Brose 2005
  6. Willi Kleuser 2006
  7. Jürgen van Niewenhofen 2009
  8. Günter Claßen 2016
  9. Jost Fünfstück 2017
  10. Hermann Schnitzler 2018
  11. Gert Kartheuser 2020
  12. Thomas Schmitz 2023
  13. Elmar Esser 2024.

Jansen führte dann aus, dass es bei der Auszeichnung PRO MERITIS IN CARNEVALIS DIEBUS am Halsband zum Schulterband immer Probleme beim Anziehen gäbe und zwar links oder rechts.

Auch in diesem Jahr habe die Gesellschaft einen Menschen vorgeschlagen, der die Auszeichnung erhalten soll und das mit Recht.

Jost Fünfstück

Dann erklärte er, dass der Zahn der Zeit an ihm nage. Er sei bald 81 Jahre alt, seit 50 Jahren in der KG Immer Lustig und dort sei er 36 Jahre Präsident gewesen. 44 Jahre habe er als stellvertretender Vorsitzender im Schatten eines Elefanten gestanden und jetzt würde es Zeit, sich auf sein Altenteil zurück zu ziehen und er wolle sein Amt von links nach rechts, so wie er es damals von Hans Adams übernommen habe, an Jost Fünfstück übergeben, der sein Nachfolger sein werde. Er habe dieses Amt 13 Jahre ausgeübt und er habe es gerne gemacht.

Jost Fünfstück dankte Jansen für diese Aufgabe und versucht es so weiterzuführen, wie dieser es getan habe. Auch er habe Hans Adams viel zu verdanken und er denke, dass er diese Bürde tragen könne.

Dann hielt Elmar Esser die Laudatio auf den neuen Ordensträger:

Elmar Esser

Gaden wurde am 7. April 1967 im Zeichen des Widders in Mönchengladbach geboren. Nach Beendigung der Schule 1983 fing er umgehend eine Bäckerlehre an und arbeitete bis 1989 in der Backstube.

Dann heiratete er kurzerhand seine Dagmar, ging parallel zur Bundeswehr und verpflichtete sich spontan für vier Jahre. Nach der Bundeswehr suchte er eine neue Herausforderung in der Vitusstadt, da sein Sohn Dominik mittlerweile geboren war. Da er sich mit kleinen Dingen nicht abgeben wollte, wurde er Linienbusfahrer bei den Stadtwerken Mönchengladbach. So komplettierte Sohn Yannick 1996 die Familie und 2018 wechselte Rolf vom Bussessel zum Bürosessel, um hier als Sachbearbeiter mit dem Aufgabenschwerpunkt Schulbusse aufzusteigen.

Auch anderen Hobbies gegenüber sei Rolf nicht abgeneigt. Er spielte früher im Fanfarencorps Mönchengladbach und erlernte viele Instrumente. So spielt er heute noch im Tambourcorps Lürrip.

Bevor er aktiver Karnevalist wurde, frönte er dem Sommerbrauchtum in Bettrath und auch das Nikolausbrauchtum liegt ihm am Herzen.

Zum engagierten Karnevalisten wurde er durch seine Dagmar und so schloss er sich den Uehllöekern in Neuwerk an. Damit begann eine neue Leidenschaft, die gleichzeitig eine neue Herausforderung bedeutete.

Sein karnevalistischer Aufstieg war so: erst Funke, dann Tanzoffizier, dann Funkenkommandant, hiernach Vizepräsident, dann 1. Vorsitzender und schließlich Prinz Karneval. Weiter ist er noch Programmgestalter bei den Uehllöekern und seit 2014 auch beim MKV.

Ach ja, da war ja noch Prinz Rolf III. Seine Söhne hatten es ihm vorgemacht und waren 2006 und 2009 Kinderprinzen der Stadt Mönchengladbach. Da reifte bei Rolf und Dagmar der Gedanke, auch einmal Prinzenpaar der Stadt zu werden. 2012 bekamen sie dann die Bestätigung, 2013 zum 77-jährigen Jubiläum der Uehllöeker, das Prinzenpaar der Stadt zu sein.

mi.: Texter Rolf Gaden

Die Vorstellung der Beiden erfolgte beim Hoffest auf der Trabrennbahn, denn das Prinzenpaar kam aus Neuwerk. Der zukünftige Prinz wurde in einen Renndress gesteckt, natürlich mit Helm, und im Sulky mit Traber vorgefahren. Für Dagmar war eine Mitfahrt ein No-Go wegen ihrer Frisur.

Weiter traten sie nach ihrer Prinzenzeit dem Prinzenclub bei und im Jahr 2019 schlossen sich aus dieser Gruppe 5 bis 6 Mitglieder zu einer sogenannten Jungspundprinzenrunde zusammen, die jährlich an einem Wochenende Köln unsicher macht.

Um noch einmal auf die musikalischen Talente von Rolf zurückzukommen. Er textet für jedes Kinderprinzenpaar ein Lied mit einem Riesenerfolg. So war es auch nahe liegend, dass er jedes Jahr mindestens ein Lied für das jeweilige Prinzenpaar textet.

Auch wisse Rolf schon jetzt, wer das nächste Prinzenpaar sein werde, denn er mache sich schon jetzt Gedanken über deren Lied. Auch sei er ein Familienmensch, denn seine beiden Enkelkinder seien sein ganzer Stolz.

Das war eine humorvoll vorgetragene Laudatio von Elmar Esser, die zwischendurch immer mit dem Trinkspruch „Prost Rolle“ unterbrochen wurde.

Dann erhielt Rolf Gaden aus den Händen des Ordensmeisters Marco Bönnen die entsprechende Urkunde, den Orden und das Schulterband.

Gaden begann seine Dankesrede mit den Worten: wir haben die Zeit als Prinzenpaar 2013 sehr genossen. Beim Sommerfest der GGK war ihr erster Auftritt als designiertes Prinzenpaar und er habe bei diesem Auftritt den Faden verloren, wie öfters in der Prinzenpaar-Zeit. Nach dem Veilchendienstagszug habe die GGK ihm dann einen Faden überreicht und er wusste wofür.

Rolf Gaden

Bei der wunderbaren Laudatio seien ihm viele Bilder durch den Kopf gegangen und als er dann vor einigen Monaten eine WhatsApp von Reiner Penders erhielt und um ein Treffen gebeten wurde, dachte er daran, dass er Künstler für die Gesellschaft vermitteln sollte. Er habe nie im Traum daran gedacht, einmal Pro Meritis zu werden. Es war ihm eine große Ehre und er sei voller Stolz, diese Auszeichnung erhalten zu haben.

Weiter führte er aus, dass Hans Paul Kruers, ein Onkel von Dagmar, auch einmal Pro meritis gewesen sei und er fand es toll, dass ein weiteres Familienmitglied diese Auszeichnung erhalten habe. Durch Überredung von Alexandra und Hermann Schnitzler haben sie sich damals bereit erklärt, das Prinzenpaar der Stadt zu werden.

Dann dankte er seiner Frau für die Unterstützung und seinen beiden Söhnen, dass sie ihn zum Großvater gemacht haben. Auch bleibe er dem Karneval weiter erhalten und das bei den Uehllöekern, dem MKV und der Großen Rheydter Prinzengarde.

Feuerwehrmann Kresse

Seine Schlussworte waren, dass er es seit 2008 mit Künstlern zu tun habe und dass sich daraus eine Freundschaft ergeben habe. Einen guten Freund habe er als Geschenk mitgebracht und zwar den Feuerwehrmann Kresse (Klaus Bömeke).

Dieser flitzte dann mit seinen Inlineskater in den Saal. Er begrüßte alle mit einem Tatü und die Gäste erwiderten Tata. Dann erfolgten viele Anekdoten aus seinem Feuerwehrleben, die im Einzelnen nicht wieder gegeben werden können.
Nur eine: zwei Raben sitzen auf einem Baum. Kommt ein Hase und fragt, was macht ihr. Sie erwiderten, wir sitzen hier dumm rum und gucken blöd. Der Hase meinte, das mache ich auch. Dann kam ein Fuchs, die gleiche Frage und auch die gleiche Antwort. Aber dann passierte es. Es kam ein Jäger und erschoss den Hasen und den Fuchs und nahm sie mit. Die Antwort der Raben hierauf war, man kann nur dumm rumsitzen und blöd gucken wenn man eine höhere Position hat.

Es war ein phantastischer Vortrag und alle Gäste waren davon begeistert.

Der Schluss der Veranstaltung war das Defilee der bisherigen Ordensträger, die Dagmar Gaden jeweils eine Rose überreichten. Auch die übrigen Gäste gratulierten dem neuen Ordensträger zu dieser Auszeichnung.