Die Karnevalsgesellschaft Blau-Gelbe Funken der Stadt Mönchengladbach – Garde des Oberbürgermeisters – wurde 1932 durch Dr. Hans Poeschel gegründet. Bei einem gemütlichen Beisammensein in der Gaststätte „Zum Goldenen Stern“ hatten die Mitglieder der Gesellschaft die Idee, in unregelmäßigen Abständen einmal jährlich eine Person zu ehren, die sich im und um den Karneval verdient gemacht habe und so entstand der „Goldene Funke“.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz – Fotos von RS-Fotograf H.-Josef Katz
Mönchengladbach – So traf sich auch in diesem Jahr wieder alles in der Volksbank Mönchengladbach (Voba) was Rang und Namen hatte, um dem neuen Funken die Ehre zu erweisen.
Sonja Brummel, die Präsidentin der Gesellschaft, wünschte allen Anwesenden einen schönen Abend, den man gemeinsam verbringen möchte. Ihr besonderer Dank ging an die Volksbank Mönchengladbach, vertreten durch den Vorstand Franz Meurers sowie den Generalbevollmächtigten Sven Frauenkron, die seit Jahren dieses Fest ausrichtet und für Essen und Trinken sorgt. Auch dankte sie Markus Schmitz für die tolle Organisation.

Dann begrüßte sie die anwesenden Politiker, in besonderer Weise Dr. Günter Krings (MdB) sowie die Presse. Da es ein karnevalistischer Abend sei, war natürlich auch das Prinzenpaar Alexander und Niersia Kathrin mit ihrem Hofstaat vertreten. Weiter der Mönchengladbacher Karnevalsverband (MKV) mit dem Vorsitzenden Gert Kartheuser sowie dem vollständigen weiteren Präsidium. Auch der Karnevalsverband Linker Niederrhein mit dem Präsidenten Karl Schäfer und der Vizepräsidentin Christiane Glasmacher waren anwesend.
Weiter ging ihr Gruß an die bisherigen Goldenen Funkenträger, die an ihren Schiffchen zu erkennen seien sowie an alle Vertreter der Karnevalsgesellschaften, die den Karneval in der Stadt hochhalten.
Wer durfte natürlich nicht fehlen: der neue Preisträger Jochen Klenner mit Gattin Steffi und Familie.
Franz Meurers, der Hausherr, war begeistert, dass der Saal bei dieser Traditionsveranstaltung so toll besetzt war und er an diesem Abend von seinem Generalbevollmächtigten Sven Frauenkron unterstützt würde.

Die Garde des Oberbürgermeisters feiere diese große Verleihung immer in den Räumen der Volksbank, und das würde auch in Zukunft weiter geschehen. Viele nette Menschen seien hier und das am 14. Februar, dem Valentinstag. An diesem Tag würden romantische Geschenke an die Liebenden vergeben und die Voba sei Pate des Karnevals und Pate der Blau-Gelben Funken. Sie selbst würde keine romantischen Geschenke verteilen, sondern für Essen und Trinken sorgen. Falls einige Herren nicht an diesen Tag gedacht hätten, habe die Voba ein Notfallgeschenk vorbereitet. Vor dem Nachhause gehen wird jeder Dame eine Rose unsererseits überreicht.
Das Schlusswort von Meurers war, seien sie unsere Gäste, denn wir machen den Weg frei.
Da es ja ein karnevalistischer Abend war, sorgte das Solomariechen Maxi sowie die Minis und die Jugendgarde der Gesellschaft mit ihren Tänzen für die entsprechende Auflockerung.
Dann schritt der letzte Goldene Funkenträger, Gert Kartheuser, zum Mikrofon, um die Laudatio zu halten wie folgt:

Es ist mir eine große Ehre und Freude, als Vorgänger im Amt die Laudatio auf den neuen Träger der Auszeichnung „Goldener Funke“ zu halten.
Diese hohe Auszeichnung im Mönchengladbacher Karneval erhält in diesem Jahr Jochen Klenner. Daher möchte ich versuchen, Jochen Klenner vorzustellen.
Am 27. Oktober 1978 in Büttgen geboren, dann aufgewachsen in Liedberg, Abitur am Gymnasium in Korschenbroich.
Korschenbroich- das ist Horst Thoren, das ist Unges Pengste, das ist Schützenfest. Karneval gab es dann am Tulpensonntag bei Bolten und in Liedberg am Karnevalswochenende im Partyzelt. Brauchtum hieß also damals für Jochen erst einmal Bruderschaft und Schützen.
Schon mit 15 Jahren im Schützenzug „Gut Schuss“ – und 2002, mit gerade mal 23 Jahren Schützenkönig von Liedberg. Zum Vergleich: Charles III von England war bereits 73, als er König wurde. Allerdings haben die Liedberger Schützen meines Wissens auch keine Thronfolgeregelung.
Die alten liedberger und korschenbroicher Freunde wissen viel zu erzählen. Jochen war Schülersprecher, organisierte mit seinen Mitschülern viele legendäre Partys in der Schule, um Stufenaktionen oder den Abiball zu finanzieren. Fürs Feiern war der Abi-Jahrgang 1998 an der ganzen Schule bekannt. Karneval startete man bei Oeddinger – damals noch beim „Möhneball“, dann die erwähnten Partys im Liedberger Zelt und am Montag ging es dann in die Großstadt nach Düsseldorf zum Rosenmontagszug. Hier wurde gefeiert, gelacht und getanzt. Einmal so heftig, dass Jochen im hohen Bogen von der Brücke in den Kö-Graben fiel und natürlich im Wasser landete.
Passiert war nicht viel, nur seine Eltern bekamen einen Schrecken und weil Jochen im Krankenhaus untersucht wurde, kam er später als geplant nach Hause. Einer seiner Freunde erzählte den Eltern „Jochen ist in Düsseldorf von der Rhein-Knie-Brücke gestürzt“, was bei seinen Eltern großen Schrecken auslöste. Jochen konnte dann nach seiner Rückkehr sein Malheur erklären.
Die Geselligkeit wusste Jochen schon damals sehr zu schätzen. Wie gesagt: der Höhepunkt war 2002 das Schützenjahr als „König von Liedberg“. Schon damals sang Jochen auf der Bühne zum Fest einen umgedichteten Text auf den Klassiker „König von Deutschland“ von Rio Reiser.
An diesem Punkt der Laudatio angekommen, bat Kartheuser Jochen Klenner, dieses Lied auf seiner Gitarre vorzutragen, womit er auch sofort einverstanden war.
Weiter ging es dann mit der Laudatio.
Königin war 2002 bereits seine Frau Stefanie. Die hatte er bei Radio 90,1 kennengelernt. Ihr und dem Radio 90,1 ist es vermutlich zu verdanken, dass er Karnevalist wurde. Steffie war damals Karnevalsreporterin. Da wurde „Hört, Hört“ die Prinzenproklamation noch live übertragen. Da gab es einen Empfang aller Karnevalsgesellschaften an Altweiber in der Redaktion des Senders, damals noch an der Regentenstraße und der Wagen von 90,1 fuhr jedes Jahr im VDZ mit und Jochen immer dabei.
2005 zog es Jochen dann in die Politik. Zunächst als Büroleiter des Mönchengladbacher Bundestagsabgeordneten Dr. Günter Krings und später Mitarbeiter der Landtagsabgeordneten Michael Schroeren und Norbert Post. Dann wurde er Kreisgeschäftsführer der CDU Mönchengladbach und 2017 Kandidat als Landtagsabgeordneter. Jochen wurde auf Anhieb gewählt und im Mai 2022 für weitere 5 Jahre.
In all den Jahren, die ich Jochen kenne, kann ich ihn nur als aufrichtigen Menschen beschreiben. Die Belange unserer Stadt liegen ihm sehr am Herzen. Er ist verlässlich, verbindlich und ihm wird es nicht zu viel, sich zu kümmern und für die Sache zu kämpfen.
Das wird besonders deutlich, wenn man all seine ehrenamtlichen Tätigkeiten aufzählt: Deutsches Rotes Kreuz, Kolpingfamilie, Kinderschutzbund, Zornröschen, Museumsverein, Theaterfreunde und viele Mitgliedschaften in Karnevalsvereinen unserer Stadt.
Lieber Jochen, du hast dich besonders mit vielen anderen Landtagskollegen, dem Oberbürgermeister Felix Heinrichs und der lokalen Politik für die neue MKV-Wagenbauhalle, unser Narrennest, eingesetzt, wofür ich als MKV-Vorsitzender nochmals meinen tief empfundenen Dank zum Ausdruck bringen möchte.
Du hast im Winterbrauchtum großen Einsatz gezeigt. Daher wirst du heute mit dem „Goldenen Funken“ der Karnevalsgesellschaft Gelb-Blaue Funken, der Garde des Oberbürgermeisters, ausgezeichnet.
Aber du empfängst damit auch die Aufgabe, dies aufrecht zu erhalten und dich weiterhin für das Winterbrauchtum einzubringen. Tatkräftig bei Sitzungen und anderen Veranstaltungen als Karnevalist, aber auch als einflussreicher Bürger, als einflussreicher Mönchengladbacher. Deshalb lass nicht nach, bleibe deinen Grundwerten treu und bleibe uns in dieser Stadt im Winterbrauchtum erhalten.
Und noch etwas mein lieber Freund, was dich besonders auszeichnet und was du dir bewahren musst, das ist dein Humor. Der gehört in den Karneval und sicher auch in jede andere Lebenssituation. Er hilft stressige Tage zu meistern und auch gut durch schwere Zeiten zu kommen.
Ich beglückwünsche Jochen Klenner sehr herzlich zu seiner Auszeichnung mit dem „Goldenen Funken“ und bitte alle Anwesenden um einen kräftigen Applaus zum Zeichen, dass der Funke des karnevalistischen Frohsinns übergesprungen und ein würdiger Preisträger gefunden worden ist.
Dann kam es zur Ehrung. Präsidentin Sonja Brummel las die entsprechende Urkunde vor, verlieh ihm den Funken-Orden und übergab ihm das entsprechende Schiffchen.
Dann bat die Präsidentin das Garde-Oberhaupt, Oberbürgermeister Felix Heinrichs, nach vorne.
Heinrichs führte zunächst an, dass ausgerechnet an diesem Tag, dem Valentinstag, diese Ehrung erfolgen müsse, denn seine Schwester feiere auch an diesem Tag ihren 40. Geburtstag und er habe etwas Stress zu Hause gehabt.
Aber diese Ehrung wollte er sich nicht entgehen lassen. Er gratulierte der Garde für die Entscheidung, Jochen Klenner zum Goldenen Funken zu machen, denn mit ihm verbinde ihn vieles. Es käme nicht auf die Partei an, sondern auf den Menschen. Man solle nicht vergessen, dass durch diesen Alltag das Private öfter zurückstehen müsse. Auch ginge der Respekt in der heutigen Zeit leider verloren. Trotz der Digitalisierung müsse man immer noch viele lesen und andere Dinge tun.
Darum freute es ihn ganz besonders, dass auch einmal ein Politiker ausgezeichnet wurde und dieser setzte sich sehr für das Gemeinwesen ein.
Dann ließ Heinrichs den Sessionsorden seiner Gesellschaft an Klenner verleihen mit der Verpflichtung, diesen das ganze Jahr über auf seiner Brust zu tragen und zwar mit dem Konterfrei von Heinrichs, was auf dem Orden ist.
Dann wurden die anwesenden, bisherigen Funkenträger zur Gratulation nach vorne gebeten. Es waren Dieter Beines, Bernd Gothe, Heinz-Peter Jansen, Willi Kleuser, Franz Meurers (2019), Gert Kartheuser (2023), Uli Bunkowitz und Heinz-Josef Claßen.
Als Dankeschön für diese Ehrung wollte Klenner keine langen Reden halten und so sagte er Danke in musikalischer Form mit drei Liedern auf seiner Gitarre und mit Unterstützung der Sängerin Corinna Bünger.
Das erste Lied war „In uns’rem Veedel“ und der zweite Titel „Unser Stammbaum“, beide von den den Black Föös. Zum dritten Lied gab es eine kurze Umziehpause. Corinna setzte sich ein Krönchen auf und Klenner ein Krokodil, passen zum Titel „Pass op, pass op, Prinzessin! Dat Krokodil well dich fresse!“
Dann meldete sich Bezirksbundesmeister der Schützen, Horst Thoren, zu Wort. Zusammen Gert Kartheuser habe man beschlossen, einem tollen Brauchtumsfreund im Sommer- wie auch im Winterbrauchtum eine besondere Ehrung zuteilwerden zu lassen. Man werde ihn beim Brauchtumsabend im Kloster Neuwerk zum „Troubadour des Brauchtums“ ernennen.

Aber ohne Zugabe kam Klenner nicht davon. Zusammen sang er mit Corinna, passend zum Valentinstag, das Lied „Mir zwei sin wie Leech und Schatte“ von den Domstürmer
Der Abschluss dieses geselligen Abends endete dann bei leckerem Fingerfood und kühlen Getränken im Bierstübchen der Voba.