Gert Kartheuser ist jetzt ein „Goldener Funke“

Die Karnevalsgesellschaft Gelb-Blaue Funken der Stadt Mönchengladbach – Garde des Oberbürgermeisters – wurde 1932 durch Dr. Hans Poeschel gegründet. Die Mitglieder der Gesellschaft trafen sich immer zum gemütlichen Beisammensein der Gaststätte „Zum Goldenen Stern“.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz

Mönchengladbach – Dort entstand dann 1978 der Gedanke, einmal jährlich eine Person zu ehren, die sich im und um den Karneval verdient gemacht habe und so entstand der „Goldene Funke“. So traf sich auch in diesem Jahr wieder alles in der Volksbank Mönchengladbach was Rang und Namen hatte, um dem neuen Funken die Ehre zu erweisen.

Sitzungspräsidentin Sonja Brummel,

Für Sonja Brummel, die Präsidentin der Gesellschaft, war es sehr schön, in so viele bekannte Gesichter schauen zu können. Nach drei Jahren Pause durch Corona war sie glücklich, dass sie mit ihrer Gesellschaft den Leuten wieder Freude bereiten könne.

Sie bedankte sich beim Hausherrn der Volksbank Franz Meurers sowie bei Markus Schmitz für die tolle Organisation.

Sie erwähnte, dass die Gesellschaft seit 1978 die Ehrung „Goldener Funke“ vornehme für Personen, die sich in besonderen Maßen im und für den Karneval eingesetzt haben und in diesem Jahr sei es Gert Kartheuser.

Dann begrüßte sie im Einzelnen die anwesenden bisherigen Funkenträger, die alle gekommen seien, um den Neuen in ihren Reihen begrüßen zu können.

An Oberbürgermeister Felix Heinrichs gewandt versprach sie ihm, dass sie ihm bei der Rathausverteidigung voll unterstützen und er und die Gesellschaft gewinnen werden.

li.: Solomariechen Simone

Bevor es jedoch ernst wurde, tanzte die Kindertanzgarde der Gesellschaft sowie das Solomariechen Simone.

Es ist üblich, dass der letztjährige „Goldene Funke“ die Laudatio für den Neuen hält und das war in diesem Fall Franz Meurers.

Meurers begann seine Laudatio mit den Worten „das ist doch der Wahnsinn, oder?

Diese Begeisterung in den Sitzungen, diese unbedingte Liebe zum Winterbrauchtum, die wir gerade in den vergangenen Wochen erleben durften – weder Corona, noch der russische Aggressor, waren und sind in der Lage, unserer fünften Jahreszeit ernsthaft zu schaden. Einmal mehr gilt: Lachen und Frohsinn sind gesund.

Wenn ich in die Runde schaue, hier im genossenschaftlichen Herz des Karnevals, bin ich sicher und zuversichtlich, dass dies auch in Zukunft so sein wird. Selten habe ich in solch so entschlossene wie frohe Gesichter geschaut. Dabei geht es heute Abend um ein ganz besonderes Gesicht.

Es gehört seit vielen Jahren zum Karneval wie die Kamelle und die Fasanenfedern an der Kappe unserer Prinzen. Du brauchst dich gar nicht erst umzuschauen, lieber Gert. Natürlich bist du gemeint. Du bist sozusagen der goldene Funke im bunten Meer der Jecken.

Franz Meurers

Lieber Gert, ich stehe hier nicht nur als Gastgeber der Volksbank Mönchengladbach, nicht nur als Karnevalist, nicht nur als Mensch mit der Liebe zum Brauchtum, ich stehe hier vor dir und vor euch allen, als Freund.

Wie soll ich beginnen? Dich und deine Vita zu würdigen, hieße, die berühmten Eulen nach Athen zu tragen. Ihr kennt alle die Verdienste von Gert um das Winterbrauchtum in dieser Stadt. Und es geht hier und heute nicht um seinen beruflichen Werdegang oder um die Liebe zur Musik unseres, ich sage einmal liebevoll: alten Chorknaben. Es geht auch nicht um seine Leidenschaft für das Golfen. Es geht um viel mehr.

Gert Kartheuser hat in seinem Leben früh gelernt, dass Menschlichkeit und Gemeinsinn vieles schafft und überwindet, selbst innerdeutsche Grenzen. Vielleicht hat der gebürtige Thüringer auch deshalb das Reisen zu seiner Berufung gemacht.

Lieber Gert, ich möchte dich heute würdigen, und wenn ich mir das erlauben darf, sozusagen auf Augenhöhe; von Ex-Regent zu Ex-Regent – als ehemaliger Karnevals-Prinz aus dem Selfkant zum ehemaligen MKV-Prinzen. Das macht es mir leichter und hilft mir, dem Älteren, dem Vorbild, zu dem der Jüngere aufblickt, wohl zu tun. Vor allem aber möchte ich dich würdigen als Freund.

Ja, das bist du für mich. Du hast mir in vielen Bereichen den Weg geebnet. In diesem Sinn ist schon früh der Funke auf mich übergesprungen. Dafür danke ich dir ganz persönlich.

Liebe Gäste, liebe Karnevalisten, den Weg ebnen, den Weg bereiten – das war ja sozusagen das berufliche Lebensmotto von Gert. Als kreativer Kopf des First Reisebüros musste er immer wissen, und hat es auch stets gewusst, wo es langgeht. Er hat das Terrain sondiert, seine Kundschaft studiert und auf der Höhe der Zeit immer das richtige Ziel vorgeschlagen. Diese Fähigkeiten hat er auch in seiner Freizeit kultiviert und verfeinert.

Der MKV kann sich glücklich schätzen, diesen Wegweiser an seiner Spitze zu haben. Du bist damals als neu gewählter MKV-Vorsitzender mit Umsicht in die Fußstapfen des großen Bernd Gothe getreten. Du hast bei der Amtsübernahme schnell gemerkt, dass Bernd, um im Bild zu bleiben, im Reiseland MKV bereits viele Wegweiser aufgestellt hat, die dir den Weg einfacher gemacht haben und machen.

Du hast damals nicht wissen können, wie auch sonst niemand von uns, dass deine Amtszeit von großen Schwierigkeiten geprägt sein werden. Zweimal hat die fünfte Jahreszeit wegen der Pandemie nicht gefeiert werden können. Aber auch da hat sich gezeigt, dass wir auf dich vertrauen können. Aber es ging dir nicht nur um das Verwalten des Mangels. Du hast als Vorsitzender des MKV zugelassen und unterstützt, dass die Menschen die Weltoffenheit und Toleranz des Verbandes auch mit Gesichtern verbindet. Mit Axel Ladleif und Thorsten Neumann als närrisches und überaus sympathisches Regentenpaar hat in dieser Stadt eine neue Ära begonnen.

Was mich als Banker besonders freut: du bist nicht nur Kunde, sondern auch Mitglied und Vertreter unserer Genossenschaft – unserer Volksbank. Denn auch für dich gilt: was einer nicht schafft, schaffen viele.

Vor 45 Jahren war die Geburtsstunde des Ordens Goldener Funke der KG Gelb-Blaue Funken der Stadt Mönchengladbach. Seither wird diese Ehrung in einer feierlichen Zeremonie verliehen. Der Ordensträger muss sich in besonderer Weise dem traditionellen Anliegen und dem Geist der Gelb-Blauen Funken verbunden zeigen. Lieber Gert, du bekommst heute von mir als dein Vorgänger bei dieser Auszeichnung, zu Recht den Goldenen Funken der Garde des Oberbürgermeisters verliehen.

Urkunde, Orden und Komiteemütze sind die sichtbaren Zeichen dieser überaus hohen Auszeichnung. Die Insignien reihen sich ein in eine ganze Reihe von Ehrungen, die dir bisher zuteil wurden. Der Goldene Funke ist nicht Lohn deiner Verdienste, das würdest du als Gentleman sicher ablehnen. Der Goldene Funke ist der Ausdruck unserer Würdigung deiner Lebensleistung.

Nimm den Orden als weiteren Wegweiser auf deiner Reise nicht nur durch die fünfte Jahreszeit sondern für deinen weiteren Lebensweg. Der Goldene Funke strahlt. Ich bin sicher, dass du der KG und vor allem dem MKV, noch langen verbunden bist. Das ist gut so und macht mich zuversichtlich.

Nach dieser Laudatio wurde Kartheuser der Orden umgehangen, die Mütze aufgesetzt und ihm die entsprechende Urkunde vorgelesen und überreicht.

Kartheuser dankte Meurers für die Laudatio und führte weiter aus, dass dieser sehr viel gesagt habe und er sehr überrascht war zu hören, was in den letzten Jahrzehnten passiert sei. Mit dem Goldenen Funken ausgezeichnet zu werden, bedeutet für ihn eine große Ehre. Als er informiert wurde, dass er der neue Funkenträger sein sollte, herrschte zunächst einmal Sprachlosigkeit. Dann nahm er die Wertschätzung mit Dank an. Das alles könne er nicht machen ohne die Unterstützung seiner Frau Jutta.

Als MKV-Vorsitzender habe er viele Aufgaben zu bewältigen, aber das könne er nur mit Unterstützung seiner Präsidiums-Mitglieder. Weiter führte er aus, dass es wohl irgendwo einen Maulwurf geben müsse, damit diese Informationen ans Licht kamen.

Für Kartheuser war es eine Ehre, eine Freude und ein Fest und er alleine würde nicht auf Wolke 7 schweben, sondern ganz Mönchengladbach.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs sprach der Volksbank Mönchengladbach ein großes Lob aus. Sie sei nicht nur während der ganzen Session, sondern auch außerhalb dieser Zeit ein toller Gastgeber. Dabei verwies er auf die Candy-Bar an Altweiber, die dafür sorgt, dass die Gardisten den Rest des Tages überleben.

Weiter nahm er Bezug auf die Garde, deren Mitglied er ist und die ihn immer beschützen soll. Auch könne er sich nicht erinnern, Kartheuser jemals kennen gelernt zu haben, denn dieser war schon immer da. Um ein Feuer anzuzünden brauche man einen Funken und Karneval bedeute für ihn ein Feuer der Leidenschaft.

Er gratulierte Kartheuser und erwähnte ganz nebenbei, dass dieser ihn jeden Tag anrufe und frage, wann kommt die neue Wagenbauhalle und er verabschiedete sich danach.

Das Prinzenpaar Stefan und Niersia Bianca nebst Hofmarschall Christian Ernst und den Adjutanten Dieter Lichtenhahn und Stefan Neus machten ebenfalls ihre Aufwartung.

Prinz Stefan sagte in Bezug auf Kartheuser, dass sie sich vorher nicht gekannt hätten, aber für ihn stehe, ein Mann, ein Wort und das habe sich bisher nicht geändert.

Prinzessin Bianca ging auf die Entstehung des Goldenen Funkens ein und zwar 1978, das sei ihr Geburtsjahr und es sei noch nicht so lange her, erst 25 Jahre. In allen Reden wurde das aufgezeigt, was sie gedacht hätte und dem sei nichts mehr hinzuzufügen. Kartheuser glaubt an alles und er halte auch daran fest.

Bei musikalischer Unterhaltung durch HaPe Jonen und leckerem Fingerfood ging dieser wunderschöne Abend zu Ende.

Die noch lebenden Träger des Ordens „Goldener-Funke“ waren bisher:

  • Karl Brosch
  • Dieter Beines
  • Alfred Bohnen
  • Bernd Gothe
  • Horst G. Randel
  • Ulrich Bunkowitz
  • Dieter Opteroodt
  • Lothar Erbers
  • 2004 Dieter Röhlen
  • Michael Schroeren
  • Monika Bartsch
  • Hans-Peter Jansen
  • Willi Kleuser
  • 2015 Norbert Bude
  • 2019 Franz Dierk Meurers
  • 2023 Gert Kartheuser

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