Die Uhrzeit bestimmt unseren Tagesablauf und gilt als Meilenstein der menschlichen Zivilisation. Doch wer hat die präzise Zeitmessung eigentlich erfunden?
Service – Fest steht, dass die Uhrzeit so alt ist wie die Menschheitsgeschichte selbst. Der nachfolgende Beitrag möchte einen Überblick über die Geschichte der Uhr(Zeit) von den Anfängen bis heute geben.
Wie das Altertum mit der Zeitmessung umging
In der Antike gab es noch keine Uhren im herkömmlichen Sinne. Stattdessen versuchten sich die Menschen anhand des Sonnenauf- und untergangs zu orientieren. Wie man aus dem Alten Ägypten weiß, beobachteten die damaligen Menschen die Himmelsgestirne, um die Jahreszeiten und den Wetterverlauf einschätzen zu können.
Als erste „Uhren” nutzen die Alten Ägypter senkrecht in die Erde gesteckte Holzstäbe, die die Schatten beobachteten. Auch der Schattenstab wurde genutzt, mit hilfe dessen man die Tage in Stunden einteilen konnte. Die Römer übernahmen später die Prinzipien dieser Art der Zeitmessung und nutzen unter anderem auch Wasseruhren. Das Prinzip einer Wasseruhr beruht auf zwei Behältern, wovon einer leer und der andere mit Wasser gefüllt ist.
Ganztags floß das Wasser von einem Behälter zum anderen, sodass diese Uhr unabhängig von den Lichtverhältnissen oder den Jahreszeiten funktionierte. Übrigens: Exakte Treffen zu vereinbaren, gestaltete sich jedoch als schwierig. So konnten sich die Menschen nur zu ungefähren Zeiten wie dem Sonnenstand oder nach dem ersten Hahnenschrei treffen, sodass Verspätungen der Normalfall waren.

Die Uhrzeit im Mittelalter
Über viele Jahrhunderte hinweg änderte sich die Art und Weise der Zeitmessung nicht maßgeblich. Erst im Laufe des Mittelalters kamen neue Formen der Zeitmessung auf. Dazu gehörte die etwa um 900 n. Chr. entwickelte Kerzenuhr. Anhand von Markierungen an den abbrennenden Kerzen konnten die Menschen von nun an die Zeit ablesen.
Mit den sich entwickelnden Mönchsorden gingen die Menschen dazu über, die Uhrzeit streng in Tag- und Nachtbereiche einzuteilen. So entwickelten die Mönche, um zu festen Uhrzeiten ihre Gebete abhalten zu können, unterschiedliche Wege der Zeitmessung. Neben abbrennenden Kerzen wurden laut www.uhrinstinkt.de/magazin/wer-hat-die-uhrzeit-erfunden/ auch Nägel verwendet.
Die Erfindung der Hemmung gilt als weiterer, großer Entwicklungsschritt in der Geschichte der Uhrzeit. Hierbei montierten die Menschen ein Zahnrad, auf das Spindellappen einwirken, sodass das Pendel hin- und herschwingt. Dadurch war erst einmal eine geregelte Stundeneinteilung möglich, die jedoch zunächst nur Klöstern und Kathedralen vorbehalten war. Für die Allgemeinheit zugänglich wurde die Uhrzeit spätestens mit den Turmuhren, die zur vollen Stunde schlugen. Aber auch astronomische Uhren, die neben der Lage des Mondes und der Sonne auch die Tierkreiszeichen zeigten, waren im Mittelalter vor allem zu repräsentativen Zwecken überaus beliebt.
Die Zeitmessung in der Neuzeit
Auch mit der beginnenden Neuzeit setzte sich die Erfolgsgeschichte des Uhrwerks fort. Dank neuen, eindrucksvollen Materialien wurden Uhren immer mehr zu modischen Objekten stilisiert. Der Wunsch nach einer portablen Zeit wuchs, sodass die Uhrmacher im Laufe der Zeit die ersten mobilen Taschenuhren fertigten.
Selbst Minuten- und Sekundenzeiger, wie wir sie heute kennen, wurden ab dem 17. Jahrhundert eingebaut. Erste Luxusmarken entwickelten sich im 18. Jahrhundert, mit der Tendenz, immer flachere und kompaktere Zeitmesser herzustellen. Zur Massenware kam die Uhr im Zuge der Industrialisierung auf, wobei mehrere Länder in eine Art Wettstreit gerieten.
So folgte in der Uhrmacherkunst eine Neuerung auf die nächste: Etwa der automatische Aufzug oder die erste elektromagnetisch betriebene Pendeluhr nach den Entwürfen von Christiaan Huygens.
Zeitmessung in der Moderne: Startschuss für die Armbanduhren
Erst in der Moderne gab es ab 1893 deutschlandweit eine einheitliche Uhrzeit, die aufgrund des Eisenbahnverkehrs notwendig wurde. Automatikuhren indes entstanden ab dem Jahr 1923, basierend auf der Idee von John Harwood.
Einen weiteren Fußabdruck in der modernen Uhrmacherkunst setzte das Unternehmen Rolex mit der ersten wasserdichten Armbanduhr. Anschließend entwickelten sich die Armbanduhren zu den beliebtesten Zeitmessern überhaupt. Weitere erwähnenswerte Neuerungen, die im 20. Jahrhundert aufkamen, sind die Digitaluhr sowie die Fitnessuhr.
Fazit: Die Zeitmessung hat eine lange Geschichte hinter sich
Schon immer versuchte der Mensch, sich nach den Tages- und Nachtzeiten zu richten. Die Erfindung der Uhrzeit lässt sich somit nicht auf ein festes Datum datieren, sondern vielmehr als Prozess betrachten.
Bedeutende Meilensteine hat es mit Sonnen- und Wasseruhren sowohl in der Antike, als auch mit Turmuhren im Mittelalter und selbstverständlich auch seit dem Beginn der Industrialisierung gegeben. Es ist zu erwarten, dass die moderne Zeitmessung auch zukünftig weiter voranschreiten wird. (opm)
