Janina Cho neuer Generalappellmeister der Prinzengarde Mönchengladbach

Wenn die Prinzengarde zum Generalappell einlädt, ist fast ganz Mönchengladbach auf den Beinen, um einen geselligen Abend im Kreise von Karnevalisten zu genießen.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz
Fotos von RS-Fotograf H.-Josef Katz

Frank Kindervatter

Mönchengladbach – Präsident Frank Kindervatter begann seine Begrüßung mit den Worten, dass diese meist falsch sei, zu kurz, zu lang, die Falschen genannt und die Richtigen vergessen. Er war begeistert, dass so viele gekommen seien, u.a. ganz viele Politiker. Er gehe auf Nummer sicher und begrüßte zunächst Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Freunde aus Roermond sowie einige Mitglieder der Garde und besonders Hilde Trumm und den Ehrenvorsitzenden des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes (MKV) Bernd Gothe.

Es würden viele Menschen auf der Bühne stehen, die sich die Zeit genommen hätten, um den Gästen im Saal eine Freude zu bereiten. Auch begrüßte er diejenigen, die für den Auf- und Abbau der Bühne zuständig seien und alle die im Hintergrund arbeiten.

Kindervatter hatte ein vom Vorstand ausgearbeitetes Papier erhalten, auf dem das Programm stand und an das er sich halten musste.

Eisbrecher an diesem Abend war die Juniorengarde mit ihrem Kommandanten Karl Brose. Zunächst wurde präsentiert und dann zeigten die Minis ihren Gardetanz. Die etwas größeren Mädchen mit drei Gardisten zeigte das, was ihnen in den letzten Monaten beigebracht wurde, neben einem tollen Tanz auch hervorragende Akrobatik. Ihr Vortrag endete mit einer stufenförmigen Pyramide, von der die Gäste im Saal total begeistert waren.

Ohne Zugabe kamen sie nicht von der Bühne und es war ein phantastisches Bild, mehr als 20 Kinder zusammen tanzen zu sehen.

Vorsitzender Frank Wendler sowie der noch amtierende Generalappellmeister Friedhelm Lange dankten der Trainerin Cindy Glasmacher sowie der Betreuerin Christiane Glasmacher mit einem tollen Blumenstrauß für deren Engagement, denn es kann nicht aufgewogen werden, was die beiden für die Kids tun. Auch die Kids gingen nicht leer aus, sie erhielten einen Gutschein.

Nachdem die Gardisten sowie das Tanzcorps mit ihrer Regimentskapelle zur Bühne gezogen waren, kam der Moment, in dem Lange seine Kette als Generalappellmeister abgeben musste, denn der Neue stand schon in den Startlöchern.

Für Lange war das verflossene Jahr ein tolles Jahr. Obwohl er erst ein Jahr in Mönchengladbach gewesen sei, war es für ihn eine große Ehre, dass man ihm dieses Amt angetragen habe, aber man habe es ihm auch einfach gemacht.

Wendler bescheinigte ihm dann, dass er diese Zeit genossen und viele Freundschaften geschlossen habe. Als Generalappellmeister habe er eine altehrwürdige Kette getragen und nun wurde es Zeit, ihm diese abzunehmen, was dann auch durch den stellv. Vorsitzenden Stefan Wimmers geschah.

Um den neuen Generalappellmeister zu proklamieren, wurde OB Felix Heinrichs auf die Bühne gebeten.

Heinrichs begann seine Begrüßung wie folgt: für die Menschen im Rheinland und an der Niers war es eine Kunst, trotz der 365 Tage und 52 Wochen noch eine fünfte Jahreszeit einzubauen und zwar den Karneval. Die Zeit des Karnevals sei die Zeit, in der man Freundschaften pflegt und das sollte man auch das ganze Jahr übertun.

 

Dann gab Heinrichs eine kleine Vita ab bezüglich des neuen Aspiranten. Sie wurde 1988 in Viersen geboren, zog dann 2000 nach Mönchengladbach und habe hier auch die Schule besucht. Nach fünf Jahren Auslandsaufenthalt kehrte sie 2015 nach Mönchengladbach zurück, denn MG sei ihre Heimat mit vielen herzlichen Menschen. In ihrer Jugend mochte sie den Karneval überhaupt nicht. Erst über ihre Tätigkeit in Mönchengladbach wurde aus Skepsis die Freude am Karneval. Sie liebe heute die Toleranz, die Vielfalt und die Freude am Ehrenamt. Außerdem wolle sie sich ganz besonders für den Karneval in Mönchengladbach einsetzen.

Dann wurde Janina Cho auf die Bühne gebeten, die sich für die launischen Worte vom OB bedankte. Ihre Begrüßungsrede hielt sie in Reimform und führte dabei ganz nebensächlich aus, dass sie als erste Amtshandlung die Socken der Gardisten kontrollieren würde, die immer rot sein müssten.

Dann legte Wendler ihr die Kette um mit der Genehmigung, diese als Auszeichnung zum Generalappellmeister zu tragen und Kindervatter las die entsprechende Urkunde vor.

Wie in ihrer Begrüßung bereits versprochen, inspizierte sie nun die Garde in Bezug auf die roten Socken und wurde fündig, denn einer hatte bunte Socken an.

Dann ging es weiter im Programm. Die Kinderprinzengarde zog mit Prinz Nicklas und Prinzessin Melissa sowie Hofmarschall Hajo Hering zur Bühne.

Nicklas und Melissa waren begeistert von den vielen netten Leuten im Saal und dass man sie zu dieser Sitzung eingeladen hätte. Sie wollen während ihrer Regentenzeit auf die Menschen zugehen und mit ihnen viel Spaß haben.

Bevor dann die Kinderprinzengarde ihren Gardetanz vorführte, in dem Nicklas und Melissa auch mittanzten, gaben sie ihr Sessionslied „auch wenn alle Stricke reißen“ zum Besten.

Was darf auf einer eigenen Sitzung nicht fehlen, natürlich das Tanzcorps. Begonnen wurde mit Solo-Regimentstochter Cindy. Neben einem tollen Tanz, vielen akrobatischen Einlagen, war die Standpirouette eine der Höhepunkte ihres Auftritts. Dann folgte das Tanzcorps mit ihrem Tanzoffizier Daniel Hacken, das neben vielen Hebefiguren auch wie das Werfen einer Regimentstochter in ihr Programm eingebaut hatte.

 

An einem solchen Abend ist es natürlich auch selbstverständlich, dass verdiente Mitglieder besonders geehrt werden. Ausgezeichnet mit dem Ehrenstern der Prinzengarde wurden Heinz Mieves und Klaus Brose (Der Dolle Klaus), die seit 1995 Mitglied der Garde sind und sich in all den Jahren um diese verdient gemacht haben.

Micky Brühl (30 kg abgenommen) sorgte an diesem Abend für die karnevalistische Stimmung. Er war den Gästen noch als Frontmann der Paveier in bester Erinnerung. Mit seinen bekannten Liedern puschte er den Saal so richtig auf.

Auch das Prinzenpaar der Stadt Mönchengladbach, Prinz Alexander und Prinzessin Niersia Kathrin, hatte es sich nicht nehmen lassen, diese, im Karneval, wichtige Sitzung zu besuchen. Begleitet wurden sie neben ihrem Hofstaat von der Prinzengarde Mönchengladbach, der Großen Rheydter Prinzengarde sowie vom Präsidium des MKV.

Für Alexander war es ein sehr emotioneller Einzug in die Kaiser-Friedrich-Halle, fast wie bei der Proklamation. Er fand es toll, so viele fröhliche Menschen zu sehen, es war für ihn „Wahnsinn“. Dann ging sein persönlicher Dank an seinen Adjutanten Stefan Neus, der ihn immer begleite und dafür sorge, dass er richtig angezogen sei, denn ohne ihn wäre er aufgeschmissen. Er sei eine wichtige Person in der Session und auch Hofmarschall Christian Ernst habe eine tragende Rolle.

Kathrin war froh und stolz, dass die beiden Prinzengarden sie in die Halle gebracht hätten und dankte ihnen für den Beistand.

Gert Kartheuser, 1. Vorsitzender des MKV, konnte an dieser Veranstaltung den ganzen Abend teilnehmen, denn sein Vertreter Hermann Schnitzler hätte ihn bei den anderen anstehenden Terminen würdig vertreten. Er bescheinigte der Prinzengarde Mönchengladbach eine Top-Veranstaltung, genau wie der Prinzengarde Rheydt in der vorigen Woche. Weiter führte er aus, dass er seit 30 Jahren Mitglied dieser Prinzengarde sei und für ihn ist es immer toll, wenn man hier einen schönen Abend mit viel Stimmung vor einem ausverkauften Haus verbringen könne.

Janina Cho

Der neue Generalappellmeister Janina Cho hatte den MKV eingeladen, den Empfang vor dem Veilchendienstagszug ins Minto zu verlegen. Als Dank hierfür erhielt sie den seltenen Nik Ebert-Orden den MKV.

Nach ihren Sessionsliedern „alle wollen tanzen“ und „zusammen Prinzenpaar in diesem Jahr“ stellte das Prinzenpaar noch einmal ihr Sozialprojekt vor.

Die Swinging Funfares aus Düsseldorf mischten den Saal mit ihrem großen Repertoire noch einmal so richtig auf und keiner der Gäste bliebt lange auf seinem Stuhl sitzen. Während ihrer Zugabe marschierten sie dann aus der Halle.

Swinging Funfares

Nach der Ansage des nächsten Programmpunktes, die Fidele Kölsche, verabschiedete sich Kindervatter, da er noch einen Auftritt bei den Pulvermeistern habe. Die weitere Moderation übernahm dann Frank Wendler.

Fidele Kölsche

Was macht Karneval aus. Es sind die Urgewächse und die alten Karnevalsschlager und so ist es immer toll, wenn so eine große Gruppe mit eigener Musik in den Saal einzieht. Das sind die „Fidele Kölsche“. Seit über 30 Jahren verkörpern sie das Kölner Brauchtum in seiner ursprünglichen Form. Dazu gehören nicht nur die Uniformen der Garden von Köln, sondern auch die Kleidung der einfachen Leute. Mit den alten Karnevalsliedern von Ostermann, Schmitz, Berbuer und vielen anderen ging bei vielen Gästen im Publikum noch einmal das Herz auf und man hatte nach diesem Auftritt noch mehr Lust auf Karneval.

Dann kam das, worauf die Gäste schon den ganzen Abend gewartet hatten, die Show der Pulvermeister. Das Motto an diesem Abend war Künstliche Karnevals Intelligenz.

Die Moderation für diesen Programmpunkt übernahmen Tünnes (Horst Thoren) und Schäl (Friedhelm Kirchhartz), die darauf hinwiesen, dass man 50 Jahre zusammen in der Stadt feiere und auch die Pulvermeister ihr 25-jähriges Bestehen an diesem Abend hatten. Als sich alle Aktiven dieser Truppe auf der Bühne versammelt hatten, wurden sie mit ihrem „ordentlichen“ Namen von Tünnes vorgestellt.

Dann gab es eine Parade für die neuen Pulvermeister, die als Feuer und Eis mit toller Musik zur Bühne geleitet wurden. Es waren zwei Damen, die aber zunächst den Narrentest bestehen mussten, bevor ihre Namen bekannt gegeben wurden. Der Test war folgender: sie mussten prüfen, ob das Pulver für die Dicke Berta (Kanone) auch trocken war. Hierzu wurden dann zwei Lunten angezündet, man ging zur Dicken Berta, avisierte einen Tisch im Saal, zählte von 10 bis 0 rückwärts und dann knallte es. Das Pulver war also trocken geblieben. Also hatten sie den Test bestanden und somit wurden Geraldine Schrammen und Marie-Kristin Bruchmann in den Kreis der Pulvermänner aufgenommen.

Als äußeres Zeichen erhielten sie zur entsprechenden Urkunde den besonderen Halsorden sowie das entsprechende Schiffchen.

Dann begann die große Show der Pulvermänner mit Vorträgen von ABBA, zwei Magiern, zwei Udos, die sich um Angela Merkel bemühten, Berti Vogts und Günter Netzer, Modern Talking und vielen anderen.

Der Abschluss dieses tollen Abends fand dann im Foyer der Kaiser-Friedrich-Halle statt, der bis in die frühen Morgenstunden ging.