Ki Ka Kai a unterstützt ukrainische Flüchtlinge

Die Boisheimer Karnevalsgesellschaft hat in den vergangenen Monaten ein leerstehendes Haus in Breyell mit viel Liebe zum Detail ehrenamtlich renoviert, um einer ukrainischen Flüchtlingsfamilie den zurzeit überall benötigten Wohnraum zu Verfügung stellen zu können.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Leo Dillikrath

Viersen-Boisheim/Nettetal – Mit dem Beginn des anhaltenden Krieges in der Ukraine und der Flucht hunderttausender Ukraine aus dem kriegsgebeutelten Land nach Deutschland wuchs auch bei den Mitgliedern der Boisheimer Karnevalsgesellschaft Ki Ka Kai a der Wunsch zu helfen. Zwischen Ende Februar und Ende Mai 2022 wurden laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge rund 802.500 Personen aus der Ukraine im deutschen Ausländerzentralregister registriert. Wie viele Geflüchtete tatsächlich nach Deutschland einreisten ist bis heute nicht gesichert, denn ukrainische Staatsbürger können sich in den EU-Mitgliedsstaaten des Schengen-Raums frei bewegen.

So sahen sich die Hilfsorganisationen, Vereine und Kommunen vor die Problematik des Wohnraums gestellt, denn Wohnungen sind knapp und die Kriegsflüchtlinge brauchten eine neue Heimat. Häufig wurden die Vertriebenen von Privatmenschen aufgenommen, wo es ging stellten die Kommunen Wohnraum zur Verfügung. Im März wuchs so auch bei den Ki Ka Kai a-Mitgliedern Nicole und Oliver Brockhaus der Gedanke Hilfesuchende bei sich aufzunehmen.

Platz hätten sie in ihrem Haus gehabt, jedoch die Überlegungen: „Was ist mit den Flüchtlingen, wenn wir arbeiten sind, oder wie ist deren Betreuung gewährleistet?“ führten dazu, dass die beiden von dem Gedanken abstand nahmen. Zur Lösung fand sich ein leerstehendes Haus in Nettetal-Breyell, welches von Ki K Kai a- Präsident Marko Dillikrath zur Verfügung gestellt wurde, welches jedoch zunächst vollständig renoviert werden musste.
Hier wurde die Karnevalsgesellschaft im Gesamten aktiv und rief zu spenden aus. Eine kurzerhand einberufene Versammlung brachte die Idee ins Rollen – Geld wurde gesammelt, helfende Hände standen bereit, Sachspenden wurden abgegeben. Täglich ab Nachmittag und an den Wochenenden bis in den späten Abend hinein wurden Tapeten abgerissen, Fußböden erneuert, neue Kabel gezogen, ein vollständig neues Bad installiert, die Heizung wurde vollständig erneuert und das komplette Haus wieder hergerichtet.

Mit viel Liebe und Sorgfalt wurden alle Räume wohnlich eingerichtet. Vom Bügeleisen bis hin zur Toilettenbürste und vom Fahrrad bis zum Fernseher wurde das Haus vervollständigt. Sogar die Vorratsschränke in der Küche wurden gefüllt. Durch den Kontakt zu Flüchtlingshilfevereinen und der Stadt Nettetal war zudem schnell die passende ukrainische Familie gefunden, die bereits im April einziehen konnte. Die sechs Personen umfassende Familie fand nach ihrer Flucht nicht nur ein neues Zuhause, die Ki Ka Kai a ließ es sich zudem nicht nehmen gemeinsam mit einer ehrenamtlichen Dolmetscherin ein Willkommensfest auszurichten.

„Wir von der Ki Ka Kai a appellieren an alle Vereine und Organisationen sich mit den Menschen der Ukraine zu solidarisieren und sich für den Frieden auf der Welt sich einzusetzen“, so Ki Ka Kai a-Präsident Marko Dillikrath. „Menschenrechte und der Zusammenhalt müssen an erster Stelle stehen. (nb)

Die Ki Ka Kai a-Mitglieder Nicole und Oliver Brockhaus sowie die ehrenamtliche Dolmetscherin unterstützten ehrenamtlich das Hilfsprojekt. Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath