Kostümsitzung der KG Uehllöeker Neuwerk – einfach nur Super

„Die Kleinenbroicher“

Die letzte Saalveranstaltung der laufenden Session findet immer in Neuwerk statt. Hierzu hat die Gesellschaft immer ein wunderbares Programm auf die Beine gestellt, so auch in diesem Jahr. Vor Beginn der Sitzung hatte die Kapelle „Die Kleinenbroicher“ die Gäste schon den gängigen Karnevalsliedern auf das nun Kommende eingestimmt.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz

Willi Kleuser

Mönchengladbach – Ehrenpräsident Willi Kleuser konnte endlich wieder die Gäste in der „Downtown-City“ namens und in Vollmacht der Kuschelgesellschaft Uehllöeker am Karnevalssamstag begrüßen. Vor drei Jahren verabschiedete man sich mit „auf Wiedersehen“ im nächsten Jahr. Dass uns Ereignisse erreichten wie Corona, Pandemie oder der Krieg in Europa, daran hätte keiner geglaubt. Umso froher war er jetzt, dass man hier wieder feiern könne.

Anschließend wurden alle Menschen mit irgendwelchen Macken auf das Herzlichste von ihm begrüßt. Die Begrüßung ging weiter in allen Sprachen sowie mit Kosenamen für die Mädels.

Die besondere Begrüßung für die Männer erfolgte durch Kleuser bereits auf der Herrensitzung und darum nur „liebe Männer, liebe Freunde“.

Auch ließ er testen, ob die Schlachtrufe von Mönchengladbach und verschiedener anderer Städte nach drei Jahren noch im Gedächtnis der Gäste waren. Ebenfalls prüfte er den Applaus und zwar in drei Stufen: erste Stufe höflicher Applaus, zweite Stufe kräftiger Applaus und dritte Stufe Ekstase mit dem Zusatz „Wir ziehn den Bayern die Lederhose aus“, weil Borussia gegen Bayern mit 3:2 gewonnen hatte.

Er bat um Einmarsch der Gladiatoren und zwar alles was zu den Uehllöeker gehörte, denn die Spiele sollten beginnen.

Gemischter 11er Rat

Zunächst stellte Kleuser offiziell den in der Zwischenzeit neu gewählten Präsidenten vor und zwar Tobias Brüggen. Brüggen, Kleuser und der Vizepräsident Uwe Bäumges waren als Hausmeister Krause verkleidet und hatten auch den Dackel Bodo dabei.

Willi Kleuser mit Tobias Brüggen

Brüggen wollte nicht lange reden, denn die Kinder, die Zukunft der Gesellschaft, warteten bereits, um sich zu präsentieren.

Zusammen mit der Funkengarde marschierten die Eulenkids zur Bühne, angeführt vom Hoppeditz Niklas Quade.

Es folgten dann die Tänze der Kleineren und dann die der Größeren. Auch die Funken hatten nach dreijähriger Pause einen neuen Tanz einstudiert. Zuerst mit Dreispitz und Degen, dann tauschten sie die Kopfbedeckung mit einem Hut, der aussah wie der von Hausmeister Krause, was wohl eine Persiflage auf diesen sein sollte.

Ehrungen durften an diesem Abend natürlich auch nicht fehlen. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Ralf Hermanns und Herbert Aretz geehrt.

Für seine Verdienste in der Gesellschaft erhielt Frank Foerat aus den Händen der Geschäftsführerin des Karnevals Linker Niederrhein (KLN) Caren Schmitter den Verdienstorden in Bronze.

Frank Foerat

Anschließend wurden allen Trainern und Betreuern der Eulenkids gedankt und zwar inForm von Blumen und Gutscheinen.

„Dä Tuppes vom Land“

Der erste Redner des Abends kündigte sich und zwar „Dä Tuppes vom Land“. Er ist einer der letzten Redner, der seinen Vortrag in Reimform vorträgt. So gab er verschiedene Sachen vor, die von den Besuchern ergänzt werden mussten.

Weiter: warum gab Lauterbach Cannabis frei, weil man ihn nur „high“ ertragen kann. Oder: Präsident Biden ist sehr vergesslich, darum hatte er auch geheime Akten mit nach Hause genommen. Scholz war da vorsichtiger, denn er hatte die Akten hinter dem Wohnzimmerschrank versteckt.

Außerdem machte er sich lustig über die Politiker in Berlin, denn wenn man alles was die fabrizieren in Strom und Gas umwandeln würden, hätte Deutschland 100 Jahre keine Probleme mehr.

Alles war er hier brachte, kann man nicht in Worte wieder geben, dabei dankte er auch den Menschen, die ehrenamtlich in den Vereinen tätig sind und in ihrer Freizeit alles dafür tun. Sein Spruch, auch für die Zukunft war: Karneval ist die schönste Friedensbewegung der Welt.

die „Rabaue“

Aus tiefer Verbundenheit zu der dann kommenden Band sagte Kleuser diese an und zwar die „Rabaue“. Eine Band aus Köln, die zwar nach außen hin rot und weiß, aber im Herzen grün, weiß und schwarz trägt. Mit ihren Liedern heizten sie schon einmal die Gäste ein. Bei einem ihrer letzten Lieder ließen sie ein Feuerwerk hoch gehen und mit kreisenden bunten Lampen erzeugten sie einen Disco-Effekt.

Kleuser übernahm noch einmal das Mikrofon und wollte Dank sagen nach 30 + 2 Jahren und zwar Dank an die Gesellschaft, die ihn immer unterstützt habe, an das phantastische Publikum und an seine Gattin, die das Spiel 30 Jahre mitgemacht habe und das meistens ohne Wehklage.

Dann überreichte Kleuser die notwendigen Utensilien an seinen Nachfolger Brüggen und zwar die Präsidentenmütze von Hans-Paul Kruers und das Präsidentenzepter. Weiter erteilte er Brüggen die Lizenz, die Möwe weiter zu führen oder aber etwas Neues zu machen, ganz wie er wolle.

Brüggen dankte Kleuser, dass er ihm das Präsidentenamt so schmackhaft gemacht habe und er es gerne tue. Auf der Herrensitzung habe er ihn Papa Bär genannt und das sei wohl so richtig.

Zusammen mit Vizepräsident Uwe Bäumges überreichte Brüggen das Geschenk an Kleuser. Es war ein Besuch im Borussia-Park mit Führung und Museumsbesichtigung sowie einer Taxi-Fahrt hin und zurück.

Achnes Kasulke

Bei Achnes Kasulke braucht man im Vorfeld nicht viel zu sagen. Sie ist auf allen Brettern im Karneval präsent. Sie hatte Gott sei Dank zwei Jahre Zeit um schön zu werden und Glitzer auf ihre Schürze zu bringen. Weiter käme man aus dem Feiern nicht mehr heraus. Zuerst drei Tage Weltmeisterschaft, dann Weihnachten und heute Gladbach gegen Bayern 3:2, wir haben denen die Lederhosen ausgezogen.

Auch ging es um die beschissene Regenbogenbinde bei der WM der Männer. Beim Frauenfußball habe noch nie jemand nachgefragt, wie die Binden aussehen.

Auch gehe sie gerne zum Sommer- und zum Winterbrauchtum, denn da gibt es immer wieder knackige Männer, die in weißen Hosen rumlaufen. Aber wenn sie dann nach Hause komme müsse sie immer denken, womit muss ich mich hier behelfen.

Eine weitere Episode war, dass sich ihre Freundin Erika ein neues Auto gekauft habe, in dem alles automatisch ging, auch die Blinker. Diese reagierten auf die Augen der Fahrerin. Das Problem war, ihre Freundin schielte und so ging immer nur die Warnblinkanlage an.

Auch das Thema Gendern kam in ihrer Rede vor. Für sie ist gendern dann, wenn ein Sachse sagt, mein Boot ist gegendert.

HaPe Jonen mit Monika

Dann war wieder Musik angesagt. HaPe Jonen ein Allrounder in Sachen Musik konnte nicht nur mit alten Karnevalsliedern, die kräftig mitgesungen wurden, aufwarten, nein, er spielte auf seiner Trompete und hatte sich ebenfalls ein neues Instrument zugelegt und zwar die Ukulele (Flitsch). Weiter stellte er sein neues Lied „Danze jonn“ vor. Hier führte er mit seiner Frau Monika einen rasanten Rock n Roll auf der Bühne vor.

Was darf im Karneval nicht fehlen, natürlich das Prinzenpaar. Prinz Stefan und Prinzessin Niersia Bianca zogen unter frenetischem Applaus zusammen mit der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach, ihrem Hofmarschall Christian Ernst und den Adjutanten Dieter Lichtenhahn und Stefan Neus sowie dem Vorsitzenden Gert Kartheuser des Mönchengladbach Karnevalsverbandes auf die Bühne.

Für das Prinzenpaar war es dennoch etwas wehmütig, denn es war ihre letzte Saalveranstaltung, aber beim Anblick der lustigen und bunt verkleideten Gäste war diese Wehmut schnell verflogen. Mit ihren beiden Prinzenliedern gaben sie sängerisch als auch choreographisch noch einmal alles.

Kartheuser machte Brüggen Mut und meinte, dieser solle so weiter machen. Weiter führte er aus, dass er gerne in diese wunderbare Gesellschaft komme. Er nahm Bezug auf die beiden letzten Jahre, wo es nicht so lustig war, aber man solle nach vorne sehen. Außerdem ist er sehr stolz auf Mönchengladbach, denn Düsseldorf und auch Köln beneiden wie für die Aktivitäten, die hier in der Stadt stattfinden.

Als Geschenk erhielt die Prinzessin einen Blumenstrauß, in dem eine Spende für die Wagenbauhalle eingearbeitet war. Der Prinz erhielt aus Tradition, wie es seit Jahren bei den Uehllöekern üblich ist, einen handbemalten Stein von Willi Wirtz, einem Mitglied des Freundeskreises und ein Eulenhandtuch.

Als neuer Eulensenator sollte dann Bernd Gothe vorgestellt werden, der aber leider aus gesundheitlichen Gründen verhindert war.

Weiter ging es mit der Band „Hätzblatt“. Diese ist nicht nur im hiesigen Raum, nein auch im Ausland, bekannt. Die sechs Vollblutmusiker präsentieren den Supermix von tollen eigenen Liedern und auch von alten und neuen Karnevalsschlagern.

Dann gab es für die Besucher einen wahren Augenschmaus und zwar die Tanzgruppe „De Höppemötzjer“ von der Großen Kölner KG. Jeweils 18 junge Männer und 18 Mariechen zeigten in Perfektion ihr Können. Viel Tanz, viele Hebefiguren oder auch Mariechen, die in die Luft geworfen wurden, dabei einen Salto machten und wieder aufgefangen wurden. Man kann es nicht in Worte ausdrücken, man muss es gesehen haben. In ihrem Rückblick auf 200 Jahre Karneval in Köln zeigten u.a. die Jungs einen Kosakentanz. Ihr Ausmarsch erfolgte so, dass jeweils ein Junge ein Mädchen auf dem gestreckten Arm aus dem Saal trug. Erwähnt sei an dieser Stelle auch, dass die Kleinenbroicher das Tanzcorps musikalisch live begleitet haben.

Wieder Musik und dieses Mal von Torben Klein. Nachdem er als Sänger bereits durch die Bands Boore und Räuber bekannt wurde, hat er sich dann selbständig gemacht und tritt nun als Entertainer auf. Als Mikrofonständer hat er eine Mistgabel umgebaut und auf der Bühne stehen zwei Monitore, die bei den gesungenen Liedern passende Filme zeigen. So z.B. bei dem Lied „Dat ist Heimat“ wurden bekannte Sehenswürdigkeiten von Köln eingeblendet.

Dann zog eine wunderbare Truppe in die Halle ein und zwar „De Fidele Kölsche“. Mit ihrer eigenen Musikkapelle und den drei Sängern sangen sie die alten Karnevalslieder, die man immer wieder gerne hört und mitsingen kann. Auch muss ihnen ein großes Kompliment bezüglich der Kleidung machen. Jeder hatte ein anderes Kostüm an und dieses Kostüm zeigte in irgendeiner Form die bekanntesten Leute aus Köln, so z.B. Mutter Colonia, den Treuen Husar und Tünnes un Schäl, um nur einige zu nennen. Ohne Zugabe kam diese wunderbare Gesellschaft nicht von der Bühne und gleichzeitig waren sie der Abschluss eines lustigen und wunderbaren abends.

„De Fidele Kölsche“

Nach dem Auszug hatten sich alle Mitglieder der Gesellschaft auf der Bühne versammelt. Sie dankten den Eulen, die vor und während der Sitzung so viel gearbeitet hätten, der Sitzungskapelle und wünschten allen Gästen, dass sie so bleiben sollen wie sie sind, gut nach Hause kommen und auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.