„Schlechte Nachrichten gehen um die Welt. Gute Nachrichten erreichen kaum den Nachbarn.“ Müssen wir uns damit abfinden? Die Vierscher Karnevalisten werden dem nicht zustimmen. Die Sehnsucht nach guten Nachrichten lässt sich nicht verdrängen. Die vielen karnevalistischen Veranstaltungen unterstreichen das.
Von Peter Josef Dickers
Literarisches – Das Tal der Sorgen wäre umgeben von Bergen des Glücks, schrieb Horst in „Menschs Tierleben.“ „Trink und iss. Nutz deine Tage. Ob dir’s im Jenseits auch noch schmeckt, ist die große Frage.“ Ein Trinkspruch ruft uns das in Erinnerung. Hildegard Knef ergänzte: „Du bist mein Salz in der Suppe, mein Zucker zum Kaffee. Du bist mein Senf für das Würstchen, mein Reis zum Frikassee.“ Positive Grundstimmung macht das Leben lebenswert. Das kommt auch zum Ausdruck in Heinz Erhards Devise: „Wer als Wein- und Weiberhasser jedermann im Wege steht, esse Brot und trinke Wasser, bis er daran zugrunde geht.“
Es gab in Indien auf einem hohen Berg einen Tempel der tausend Spiegel. Ein Hund kletterte hinauf und betrat den Tempel. Als er in den Saal mit den tausend Spiegeln kam, sahen ihn tausend Hunde an. Er bekam Angst, klemmte den Schwanz zwischen die Beine und fletschte die Zähne. Tausend Hunde taten es ihm nach. Voller Panik rannte der Hund aus dem Tempel. Die Welt bestand aus drohenden, knurrenden Hunden.
Einige Zeit später kam ein anderer Hund zum Tempel. Im Saal mit den tausend Spiegeln sah er tausend andere Hunde. Er freute sich, wedelte mit dem Schwanz und sprang fröhlich hin und her. Die Welt bestand aus freundlichen Hunden.
Weil das Leben es gut mit uns meint, dürfen wir beherzigen: „Freut euch des Lebens. Pflückt die Rose, eh sie verblüht.“ Wer singen will, findet ein Lied. Ein einfacher Zweig ist dem Vogel lieber als ein goldener Käfig. Das gilt nicht nur zur Karnevalszeit. (opm)


Peter Josef Dickers wurde 1938 in Büttgen geboren. Nach einem Studium der Katholischen Theologie sowie der Philosophie und Pädagogik in Bonn, Fribourg/Schweiz, Köln sowie Düsseldorf erhielt er 1965 die Priesterweihe. Anschließend war er in der Seelsorge und im Schuldienst tätig, bis er sich 1977 in den Laienstand rückversetzen ließ und heiratete. Nach der Laisierung war er hauptamtlich tätig an den Beruflichen Schulen in Kempen (jetzt Rhein-Maas-Kolleg) mit den Fächern Kath. Religionslehre, Pädagogik, Soziallehre, Jugendhilfe/Jugendrecht.
„Seit der Pensionierung bin ich weiterhin engagiert durch meine Schreibtätigkeit, mein Vorlese-Engagement in diversen Einrichtungen und sonstige Initiativen. In den Sommermonaten lese ich zeitweise als „Lektor“ auf Flusskreuzfahrt-Schiffen aus meinen bisher erschienenen Büchern“, so Peter Josef Dickers, der mittlerweile in Mönchengladbach beheimatet ist.