„Feiern können wir“, hieß es seitens der Nachbarschaft Frankenmühle als schon im vergangenen Sommer die Organisatoren des deutsch-niederländischen Kennedymarsches bei ihnen anklopften. Die mussten freilich erstmal erklären, was es mit dieser besonderen Art von Wanderung auf sich hat.
Region – Vor 62 Jahren ging die Idee dazu vom US-Präsidenten John F. Kennedy aus, der von seinen Staatsbediensteten wünschte, dass sie 50 Meilen (umgerechnet 80 Kilometer) in zwanzig Stunden zu Fuß zurücklegen können sollten. Daraus entstand eine Pfadfinderbewegung, die durch einen Zeitungsartikel in die Niederlande herüber schwappte.
Seither sind ‚lange afstand marsen‘ bei unseren Nachbarn ein Volkssport. Quasi an jedem Wochenende des Jahres starten irgendwo im Königreich meist hunderte, oft sogar tausende Menschen auf die Non-Stop-Wanderung. Erstmals kommt nun auch ein halber Kennedymarsch nach Deutschland. Von Weißen Stein zwischen Brüggen-Bracht und dem Beeseler Ortsteil Reuver starten rund 450 Wandervögel am 28. Juni abends um 20:00 Uhr. Über Brüggen erreichen die Wanderer Laar, Kranenbruch und Frankenmühle bevor über Born und Bracht zurück zum Weißen Stein geht.
Wie in den Niederlanden üblich, soll entlang der Strecke auch während der Nacht etwas los sein. Überall entlang der Strecke soll es Nachbarschaftsfeste und gute Stimmung geben. Die größte Party steigt rund um die Uhr am Weißen Stein. Dort steht dann auch die Bühne, auf der die Finisher aller Distanzen gebührend empfangen werden.
Die zweiten vierzig Kilometer ihrer Aufgabe erledigen die ‚Kennedys‘ auf niederländischem Gebiet. Parallel dazu starten am Samstag, den 29. Juni um 7 Uhr morgens Marathon-Wanderer auf ihre Strecke. Um 9 Uhr fällt dann der Startschuss für diejenigen, die sich einen Halbmarathon zutrauen. Alle Strecken führen durch die so genannte ‚Kanonenschusslinie‘. Damit ist der Abstand zwischen Maas und der Grenze gemeint, der bei der Festlegung vor 200 Jahren einen Kanonenschuss betragen sollte.
Doch ganz egal, ob 21,1, 42,2 oder 80 Kilometer, für alle ist Ankommen das große Ziel und für manch einen zugleich der lang ersehnte Haken auf der persönlichen ‚Bucket-List‘. Ausführliche Infos und natürlich die Möglichkeit zur Online-Anmeldung gibt es auf www.Kennedymarch.eu. (opm)
