Das Niederrheinische Freilichtmuseum des Kreises Viersen hat sein Lehrbienenhaus modernisiert. Landrat Dr. Andreas Coenen stellte die neue Ausstellung rund um das Bienenhaus gemeinsam mit Herbert Kättner, Vorsitzender des Museumsvereins Dorenburg, und Paul-Heinz Backes vom Bienenzuchtverein Oedt und Umgebung von 1947, vor.
Grefrath – Seit 2009 befindet sich das Lehrbienenhaus des Bienenzuchtvereins Oedt und Umgebung von 1947 e.V. auf dem Museumsgelände. Eine kleine Ausstellung im Inneren des Hauses vermittelt das Leben der Honigbiene sowie Aspekte der historischen und modernen Imkerei. Zum Lehrbienenhaus gehören außerdem ein Bienenstand mit mehreren Bienenvölkern sowie eine große Nisthilfe für Wildbienen.
Im Rahmen der Neukonzeptionierung wurde die Ausstellung sowohl gestalterisch als auch didaktisch überarbeitet. Besonders im Fokus steht nun auch die große Bedeutung der Bienen für die Umwelt und Landwirtschaft. „Bienen erhalten die Natur und fördern ein gutes Klima. Gleichzeitig stellt unsere Lebensweise eine zunehmende Bedrohung für den Lebensraum der Insekten dar. Mit der Neugestaltung der Ausstellung möchten wir das Bewusstsein der Besucherinnen und Besucher für Themen wie Umweltschutz, Klima und Nachhaltigkeit am Beispiel der Biene schärfen. Das spiegelt sich auch in der Gestaltung der neuen Ausstellung wider“, sagt Landrat Dr. Andreas Coenen. So wurden für die neue Ausstellung bevorzugt nachhaltige Materialien wie zertifiziertes Plantagenholz oder recyceltes Acrylglas verwendet.
Mit der Biologie der Honigbiene enthält die Ausstellung einen neuen Schwerpunkt, der auch um Aspekte wie die Lebensweise von Wildbienen und die kulturhistorische Bedeutung der Biene ergänzt wurde. Die Inhalte werden in erster Linie visuell vermittelt. Dazu gehört ein neuer und größerer Schaukasten zur Präsentation eines lebendigen Bienenvolks und eine Medienstation. Beide ermöglichen Einblicke in das weitestgehend geheime Leben eines Bienenvolkes. In Ergänzung dazu wird ein Anatomiemodell der Honigbiene sowie verschiedene, eigens angefertigte Schaubilder zur Entwicklung oder der Sozialstruktur der Insekten gezeigt.
„Die Bedeutung der Honigbiene als ‚die kleine Große‘ und das Interesse für sie ist in unserer Gesellschaft gestiegen. Mit der Erweiterung der Ausstellung können wir noch mehr auf das wundersame Leben der Honigbiene ‚Apis mellifer‘ eingehen und vermitteln. Wir möchten uns beim Kreis Viersen und dem Team vom Niederrheinischen Freilichtmuseum für die gute Zusammenarbeit und Unterstützung bei unserer Mission, die Honigbiene zu fördern, pflegen und zu schützen, bedanken“, sagt Paul-Heinz Backes. „Die alte Ausstellung war nach über zehn Jahren sowohl gestalterisch als auch didaktisch nicht mehr zeitgemäß. Mit der Projektförderung aus dem ‚Soforthilfeprogramm 2021‘ konnten wir das Lehrbienenhaus überarbeiten, um den Besucherinnen und Besuchern zukünftig auf moderne und ansprechende Weise Inhalte zur Biene vermitteln zu können“, erläutert Kevin Gröwig, Museumspädagoge und stellvertretender Leiter des Freilichtmuseums. „Unterstützt wurden wir dabei auch vom Museumsverein Dorenburg e.V.“
„Der Museumsverein begrüßt es besonders, dass den Museumsbesucherinnen und -besuchern nicht nur eine museale, jahrhundertealte Tradition der Bienenzucht veranschaulicht, sondern auch die große Wichtigkeit der Bienen für Gegenwart und Zukunft unserer Umwelt sehr deutlich gemacht wird“ erklärt Herbert Kättner, Vorsitzender des Museumsvereins Dorenburg e.V.
Das „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen und landwirtschaftliche Museen 2021“ wird vom Deutschen Verband für Archäologie e.V. in Kooperation mit dem Deutschen Museumbund e.V. durchgeführt. Die Kosten für die Maßnahme liegen bei insgesamt 13.422 Euro. Gefördert wurde sie vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages mit einer Summe in Höhe von 9.456 Euro. Der Museumsverein Dorenburg e.V. unterstützte die Maßnahme mit einem Eigenanteil in Höhe von 3.966 Euro. (opm)