Freilager mit Kranbahnanlage an der Halle 4 im Stahlwerk Becker an der Gießerallee offiziell eingeweiht.
Willich – An dem riesigen Kran schwebt das tonnenschwere Rohr fast federleicht wirkend heran – Willicher Grundstückgesellschaft und die Firma „ProPipe“ sprechen nicht nur wegen dieses beeindruckenden Bildes unisono von einer „Win-Win-Situation“: Am heutigen Donnerstag wurde das neue, kranüberragte Freilager der Firma ProPipe an der Halle 4 im Stahlwerk Becker eingeweiht.
Und auf den ersten Blick erkennt auch der Laie durchaus beeindruckt, womit sich die Firma, seit 14 Jahren in der Stadt Willich zuhause, beschäftigt: Sie sind Spezialisten für Lösungen in Sachen geschweißter Stahlrohre. Und eben diese lagern in der riesigen, rund 8000 (!) Quadratmeter großen Halle – und jetzt auch dank der neuen Krananlage daneben.
Denn die Halle war bei aller beeindruckenden Größe, so die beiden PP-Geschäftsführer Dirk Graumann und Bernd Holländer, zu „klein“ geworden: Das prosperierende Geschäft macht eine gewisse Bevorratung der gewaltigen und schweren Rohre (in der Spitze bis zu 10 Tonnen) erforderlich. Die bekommt man in der Halle nicht immer in ausreichender Menge und vernünftig gehandelt. Also sprach ProPipe die Grundstücksgesellschaft, Inhaber auch der benachbarten Fläche, vor zwei Jahren an und fragte, ob man sich nicht ein gemeinsames Engagement vorstellen könnte…
Man konnte. Gefragt, verhandelt, getan: Auf den Rund 3700 Quadratmetern entstand nun die von einem massiven, auf Schienen fahrenden, alles überragenden Kran die neue Lagerfläche. Die GSG kümmerte sich um die naturgemäß aufwändige Auf- und Vorbereitung des Grundes, ProPipe um Kran und massive Gestelle – und jetzt hat man sich im Wege von langfristigen Verträgen auf eine gemeinsame Zukunft festgelegt. Was beide Parteien freut. Dirk Graumann: „Das ist schon ein langfristiges Bekenntnis zum Strandort Willich.“
Die Rohre aus Willich kommen dann bearbeitet (zum Beispiel über eine „Rohrprofilbrennschneidemaschine“, vereinfacht erklärt für das Zusammenfügen und Anpassen unterschiedlicher Rohrgrößen und -Profile) in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen europaweit zum Einsatz: Im Brücken-, Hoch- und Stahlbau sowieso, aber auch im Kraftwerksbau, Offshore, bei der Windenergie, bei Hafenanlagen. Da kann es dann schon mal sein, dass man ein speziell konfektioniertes und aufbereitetes 60-Meter-Rohr per Schwertransport an eine Hafenbaustelle zwecks dortiger Versenkung an die Nordsee schickt…
Jetzt jedenfalls hat man mit dem kranüberbrückten Außenlager wieder genug Platz für weitere Expansion. Übrigens an historisch passendem Standort: Auf dem Areal des Stahlwerks Becker wurde schon zwischen 1908 und 1945 Stahl produziert und weiterverarbeitet, in der historischen und im Übrigen denkmalgeschützten Halle von 1917 war einst das Draht- und Feinwalzwerk untergebracht. Also Historie und Zukunft satt – auch dank der von beiden Seiten hochgelobten Zusammenarbeit zwischen ProPipe und der Willicher GSG. (opm)
