Podiumsdiskussion der Seelsorge – Thema assistierter Suizid sorgte für Kontroverse

Um selbstbestimmtes und menschenwürdiges Sterben ging es bei der Podiumsdiskussion der Seelsorge des Allgemeinen Krankenhaus Viersen und des St. Irmgardis Krankenhaus Süchteln.

Viersen – Im Saal der evangelischen Gemeinde Viersen wurde rund zwei Stunden lang intensiv debattiert. Vor allem das Thema assistierter Suizid sorgte vor rund 50 Besuchern für Kontroversen.
Was, wenn die Ausschöpfung aller medizinischen Möglichkeiten keine Heilung herbeiführt oder sogar das Leiden verlängert? Beim Thema selbstbestimmtes Sterben waren sich die Podiumsteilnehmer einig. Die Auseinandersetzung damit sei schwierig, aber für jeden Einzelnen notwendig. Eine immense Hilfe vor allem für Angehörige seien dabei eine vorbereitete Patientenverfügung und eine Vorsorgevollmacht. Auf diese Weise könne man seinen Lieben schwierige Entscheidungen von immenser Tragweite abnehmen oder zumindest erleichtern.

Für Kontroversen sorgte hingegen das Thema ärztlich assistierter Suizid. Dabei gingen die Meinungen weit auseinander. Während die meisten Diskutanten assistierten Suiziden kritisch gegenüberstanden, betonte Reiner Rode, Richter a. D., dass rein rechtlich diese Möglichkeit inzwischen bestehe, man andererseits aber keinen Arzt zur Unterstützung eines Suizides zwingen könne. „Das Thema ist schwierig und richtet sich direkt an das persönliche Gewissen jedes Einzelnen“, sagte Seelsorger Martin Alfing. Beispielsweise würde er persönlich Menschen, die sich für einen assistierten Suizid entscheiden, seelsorgerisch begleiten. (opm)

Diskutierten gemeinsam Themen zu menschenwürdigem Sterben (von links): die Seelsorger und Moderatoren Hans-Jürgen Paulus und Joerg Geyer, Prof. Dr. Elmar Nass, Kölner Hochschule für Katholische Religion, Karin Meincke, Verein „Die Wiege“, Dr. Erwin Dohmann, leitender Oberarzt AKH Viersen, Richter a. D. Reiner Rohde und Martin Alfing, Seelsorger im AKH Viersen. Foto: Kaspar Müller-Bringmann

4 Kommentare

  1. Assistierter Suizid.
    Für den Sterbewilligen sicher eine Unterstützung, für den ausgewählten „Assistenten“ sicherlich eine Zumutung.
    Schließlich und letztendlich nimmt der „Assistent“ eine Tötung vor. Dies mit sich und der Welt zu verarbeiten, keine Leichtigkeit.

    Es sollte die Möglichkeit geben, dass, für jeden erwachsenen Menschen, die „berühmte“ Kapsel erhältlich ist, um selbst bestimmen zu können, wann man gehen will.

  2. Lieber „Opa“,
    nur zur Richtigstellung: Die Hilfe beim Suizid ist keine Tötung. Diesen letzten Schritt muss der Sterbewillige schon selber tun.
    Die „berühmte Kapsel“ zur Selbsthilfe hatte meine Mutter früher als Schlaftablette im Nachtkasten – bis der Staat meinte, das sei für Menschen zu gefährlich. Bei Tieren ist der Tod daher häufig humaner zu gestalten als bei Menschen.

    1. Das ist korrekt!
      Ich hätte vielleicht „gefühlt“ voran setzen sollen. Ich habe in den NL Menschen kennen gelernt, die betroffen waren. Obwohl dort deutlich anders damit umgegangen wird, machen sich Angehörige im Nachhinein Vorwürfe.
      Diesbezüglich war mein Kommentar gemeint.

  3. Opa Du hast in allem Recht, und eine Erfahrung hast Du selbst geäußert, hast Du teils miterlebt.
    Ich stimme dich bei.
    Hier in Deutschland gibt es zwar keine sofortige Sterbehilfe, sondern in Deutschland ist es viel brisanter, hier werden bei Schlaganfällen wo Menschen so gut wie Abgelebt haben, noch ein Profit zu machen, schnell vor dem Ableben noch ein paar Dollar in der Klinikkasse kommen zu lassen.
    Den Angehörigen wird dann suggeriert, es kann die Wahrscheinlichkeit geben, das Ihre Angehörige Person es nochmal überstehen könnte. Und so eist eine Einwilligung des lebendigen Sterbens meist das Endresultat.
    Person liegt nur noch da, keiner braucht sich um Ihr zu Kümmern, in den Pflegeheimen sieht die Person die so gut wie nichts mehr Wahrnimmt nur zur Decke, und Ernährt wird sie Automatisch.
    Das heißt unwürdiges Sterben was keiner möchte.
    Hier zählt nur noch Geld vom Sterbenden seiner Kasse zu bekommen und eine Stunde später ist diese Person schon aus der Klinik.
    Habe das schon mehrmals mitgemacht.
    In Holland ist solche Person einfach Fürsorglich aufgenommen, und jeder Wunsch der diese Person hat wird erfüllt. Da zählt nicht das Geld. Da ist der Mensch der seinen letzten Wunsch bringen kann, und der wird erfüllt.
    Lass dich nicht zum Spinner machen, in Deutschland Regiert das Geld und nicht der Mensch.
    Leute die Scheiße raus lassen, lasse Sie stehen, vor Habgier werden Sie am liebsten Dich noch Fressen.

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