Am Sonntag fand die diesjährige Irmgardisoktav, begleitet von herrlichem Spätsommerwetter und Schützenbruderschaften aus ganz Viersen, bei der Vesper ihren krönenden Abschluss.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Fotografin Rita Stertz
Viersen-Süchteln – Seit dem 9. September wurde in Süchteln traditionell die diesjährige Irmgardisoktav begangenen, mit der immer in der Woche nach dem 4. September eines jeden Jahres eine jahrhundertealte Tradition gepflegt wird. Beginnend mit der Vorabendmesse in St. Clemens bis zur feierlichen Vesper am Sonntag wurden täglich Gottesdienste angeboten. Dabei immer im Blick die Heilige Irmgardis, die im 11. Jahrhundert als Einsiedlerin auf dem Heiligenberg lebte.
Am vergangenen Sonntag dann fand diese besondere Woche ihr Ende mit einer feierlichen Vesper an der Irmgardiskapelle. Zahlreich nahmen auch die Schützenbruderschaften aus ganz Viersen teil, die das heilige Licht in ihre Herzen und Seelen ließen, welches durch das grüne Blätterdach am Süchtelner Heiligenberg fiel und ein beeindruckendes Farbenspiel eröffnete.
Einzigartig und andächtig beschrieben die Teilnehmer die Oktav durch Pfarrer Dr. Michael Schlößer, der thematisch in diesem Jahr das Buch Kohelet in den Mittelpunkt stellte: „Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch. Denn es kommt vor, dass ein Mensch, dessen Besitz durch Wissen, Können und Erfolg erworben wurde, ihn einem andern, der sich nicht dafür angestrengt hat, als dessen Anteil überlassen muss. Auch das ist Windhauch und etwas Schlimmes, das häufig vorkommt. Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes, für die er sich unter der Sonne anstrengt? Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger, und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe. Auch das ist Windhauch.“ Einheitsübersetzung, Kohelet 1,2; 2,21-23 (rs/nb)