Am Vierscher Stadthaus kämpften die Jecken gegen den Amtsschimmel

Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir stehen hier am Vierscher Stadthaus, wo die Jecken mit geballter Kraft versuchen die letzte verbliebende Festung der Bürokratie am Altweiberdonnerstag einzunehmen. Leicht scheint es nicht zu sein, doch in den anderen Stadtteilen siegte bereits die 5. Jahreszeit. Damit ebenfalls in Viersen der Amtsschimmel niedergerungen werden kann, sind die Jecken mit starker Kraft aufgelaufen.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen und Rita Stertz

Viersche – Meine Damen und Herren, vor dem Stadthaus und der Verwaltung steht erneut in diesem Jahr eine starke Front von Karnevalisten, die sich bereits zuvor am Remigiusbrunnen getroffen hatten um mit dem Regimentszug der Prinzengarde ein starkes Zeichen bei ihrem Zug durch die Fußgängerzone zu setzen.
Kampfgeist und Siegeswille waren bei jedem Schritt zu spüren, die Jecken waren sich sicher, der Stadtschlüssel wird ihre Trophäe sein.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Die Ankunft am Stadthaus wurde mit viel Beifall und Unterstützung aus der Bürgerschaft gefeiert, Senatspräsident Frank Schiffers konnte mit Freude die große Zusammenkunft auf dem Rathausmarkt begrüßen.

Die Angriffe leitete das Viersener Prinzenpaar Lothar II. und Regina I. (übrigens eine Roahser-Möhne) während des lang erwarteten Höhepunktes ihrer Regentschaft natürlich gemeinsam mit dem Viersener Festausschuss.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Leicht war es nicht und die Mauern des Stadthauses wankten auch bei den traditionellen Böllerschüssen nicht, wurden diese doch erneut von den Viersener Möhnen verteidigt. Davon ließen sich die jecken Angreifer natürlich nicht beeindruckenden, die zunächst den Nachwuchs aus dem Rahser auf den Angriffsplatz schickten. Doch selbst der „Oh-wie-süß-Faktor“ brachte nicht den gewünschten Erfolg, die Angriffswelle wurde von den Möhnen auf ihren Rollern abgeschmettert.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Tatkräftig holte deshalb das Vierscher Prinzenpaar samt Begleitung die Tanzschuhe hervor. Ihr närrischer Tanz, der bereits während der Session die Jecken begeistert hatte, blieb allerdings ebenso erfolglos wie die berühmten Darbietungen der Prinzengarde der Narrenherrlichkeit Viersen, bis dann mit drei Böllerschüssen und einer Tanzüberraschung gemeinsam mit den närrischen Tollitäten aus Boisheim der Einmarsch vorbereitet wurde, damit im Stadthaus weiter gefeiert werden konnte.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Es dauerte, bis sich der Amtsschimmel beim Sturm geschlagen geben musste – Jubel auf dem Rathausmarkt und Glücklichkeit darüber, dass das Brauchtum wieder seinen normalen Gang gehen konnte. (dt)

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz
Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz
Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz
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