Generalappell der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach

Die Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach hatte zum jährlichen Generalappell in die Kaiser-Friedrich-Halle eingeladen. Alles was Rang und Namen in der Stadt hat, hatte sich in festlicher Kleidung auf den Weg gemacht.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz

Mönchengladbach – Nach der herzlichen Begrüßung durch den Präsidenten Frank Wendler zog die Regimentskapelle mit der Tanzgarde, der Juniorengarde und den Gardisten in die gut besetzte Halle ein. Da die Musik länger spielte, gab Wendler auch einen Einblick über sein musikalisches Können und zwar mit dem Titel „Mer bruche keiner – keiner dä uns sät, wie mer fasteloovend fiere deit“.

Dann bat Wendler die „Haus-Flöhe“, so nennt er liebevoll die Juniorengarde, sich fertig zu machen. Das Kommando zum Tanzen kam dann vom Kommandanten Karl Brose. Zuerst zeigten die Kleineren der Garde ihr Können, dann die etwas Größeren und zum Schluss alle zusammen. Auch gibt es in dieser Juniorengarde schon zwei Solomariechen, die ihr Können unter Beweis stellten. Die Garde wird trainiert von Cindy Glasmacher und als Betreuerin fungiert Christiane Glasmacher.

Wendler setzte sich anschließend auf die Treppe, um mit den Kleinsten zu reden. Dies war einmal Isabella mit 3 Jahren und Noah mit 6 Jahren. Es gab für sie und anderen Kinder einen Kinogutschein, worüber sich alle riesig freuten. Dann kam von ihm der Befehl, entweder zurück in de Ree oder jeht in die Heia.

Dem bisherige Generalappellmeister Dr. Christoph Friedrichs wurde für seine drei Jahre Amtszeit gedankt und dass er die Truppe durch die Pandemie gebracht hatte. Aber jede Amtszeit endet einmal und das war an dem Abend der Fall. Aber sein Amt würde von einem würdigen Nachfolger übernommen, aber dieser wird auch gefordert. Besonders muss darauf geachtet werden, dass die Gardisten immer rote Socken tragen. Friedrichs wird ab Samstag wieder ganz normales Mitglied der Garde sein.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs als Laudator für den neuen Generalappellmeister bestimmt und natürlich auch Mitglied der Garde, zeigte auf der Bühne unaufgefordert seine roten Socken.

Doch ehe er zu seiner Laudatio kam, führte er aus, dass er besonders erfreut über seine Tischnachbarin sei und zwar Hilde Trumm. Sie und ihr Mann Horst haben damals dafür gesorgt, dass er Mitglied der Prinzengarde wurde.

Heinrichs begann damit, dass es dem neuen Generalappellmeister eine Ehre und eine Freude ist, die entsprechende Kette zu tragen. Bei dem Neuen geht es um Geld, denn Bankwesen ist sein Beruf. Dieser möchte das soziale Engagement fördern und er zeigt Flagge für den Karneval. Weiter hat er auf seiner Fahne geschrieben, wir machen den Weg frei. Er war schon Prinz, allerdings nicht in Mönchengladbach, sondern in seinem Heimatort. Heute möchte er vor der Garde, ansonsten hinter der Garde stehen. Für alle ist er unverzichtbar und zwar Franz D. Meurers.

Meurers wurde dann nach oben gebeten und Wendler stellte fest, dass beide wie Pinguine aussehen würden, denn sie hatten einen Frack an. Leider fehlten bei Meurers die roten Socken, die er sich aber noch anschaffen würde.

Durch Anlegen der Generalappellkette und überreichen der entsprechenden Urkunde wurde Meurers in das Amt erhoben.

Seine erste Amtshandlung war das Kontrollieren der Uniform, so z.B. ob das Beffchen richtig sitzt, ob die Verschnürung in Ordnung ist und ob alle Gardisten rote Socken tragen. Meurers nahm seine Aufgabe so genau, dass Wendler eine musikalische Einlage machte und jeder war gespannt, wie das Ergebnis aussehen würde. Es waren aber nur zwei Mängel aufzuzeigen und zwar passten einmal die Handschuhe nicht und zum anderen saß die Mütze schief auf dem Kopf. Nach der Inspektion meinte Meurers, dass die Truppe stolz aufgestellt sei und sie werden zusammen das Ding schon schaukeln.

Zwei Personen wurden mit einer Kette (von Wendler gestiftet) ausgezeichnet, die ihre Position innerhalb der Garde dokumentiert. Zum einen war es Erik Montforts als Kommandant und zum anderen Dieter Pilatus als U.v.D.

Ein Mitglied, welches 52 Jahre Mitglied der Garde ist, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Das war Hans Baltes. Während seiner Mitgliedschaft hat er die verschiedensten Posten inne gehabt und ist bei fast allen Auftritten dabei, auch bei den kleineren. Nach Überreichung der Urkunde führte Wendler aus, dass diese Urkunde ihn nicht in den Ruhestand versetze.

Dann wurden alle anwesenden Pulvermeister auf die Bühne gebeten. Diese Truppe besteht seit 25 Jahren und aus diesem Grund erhielt jeder die Ehrennadel mit Brillanten.

Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus und das in diesem Fall der Einmarsch der Großen Rheydter Prinzengarde mit dem Kinderprinzenpaar Marlon und Lea, Adjutant Louis und Hofmarschall Hajo Hering. Gefolgt vom Prinzenpaar Stefan und Bianca mit den Adjutanten Dieter Lichtenhahn und Stefan Neus sowie dem Hofmarschall Christian Ernst. Anschließend folgte der MKV-Vorstand mit dem Vorsitzenden Gert Kartheuser.

Stefan und Bianca, die an diesem Tag schon mehrere Auftritte hinter sich hatten, haben in ihrer Hofburg zwischendurch köstlich gespeist und fühlten sich jetzt in der Kaiser-Friedrich-Halle, als wäre es der Einzug zur zweiten Proklamation gewesen.

Als Dank erhielten sie den Orden der Garde sowie eine Flasche Bolten, wozu Wendler bemerkte, dass es für jeden wohl nur ein Fingerhut voll sei.

Nach diesem offiziellen Teil begann das Programm mit dem Bauchredner Peter mit seiner Kuh Dolly. Diese Kuh ist die charmante und rotzfreche Partnerin des Bauchredners. Für einen besonderen Gag holte sich Peter Prinz Stefan nach vorne. Er nahm ihn an die Hand und jedes Mal wenn Peter drückte, musste Stefan den Mund auf und zu machen. Dabei imitierte Peter die Stimme von Dolly mit den verschiedensten Anekdoten.

Natürlich durfte auch nicht der Auftritt der eigenen Tanzgarde fehlen. Regimentstochter Cindy zeigte als erstes ihren Solotanz. Dann folgte der Tanz der gesamten Garde.

Tanzmeister Daniel Hacken feierte an diesem Tag seinen 40. Geburtstag, der von Wendler besonders gewürdigt wurde.

Druckluft, eine Brass- und Performanceband und seit 2003 aktiv und nicht nur im Karneval, heizte den Gästen so richtig ein. Bei dieser Musik konnte keiner mehr ruhig auf seinem Stuhl sitzen bleiben.

Weiter ging es mit „De Boore“, die ihre alten und auch ihre neuesten Lieder zum Besten gaben.

Dann zog eine wunderbare Truppe in die Halle ein und zwar „De Fidele Kölsche“. Mit ihrer eigenen Musikkapelle und den drei Sängern sangen sie die alten Karnevalslieder, die man immer wieder gerne hört und mitsingen kann. Auch muss ihnen ein großes Kompliment bezüglich der Kleidung machen. Jeder hatte ein anderes Kostüm an und dieses Kostüm zeigte in irgendeiner Form die bekanntesten Leute aus Köln, so z.B. Mutter Colonia, den Treuen Husar und Tünnes und Schäl, um nur einige zu nennen. Ohne Zugabe kam diese wunderbare Gesellschaft nicht von der Bühne.

Bruce Kapusta, der Clown mit der Trompete, ist seit Jahren ebenfalls eine Größe im Karneval. Er spielte ein Potpourri seine bekanntesten Lieder und stieg zwischenzeitlich auch auf einen der Tische, um dort weiter zu spielen und eine Konfetti-Kanone los zu lassen.

Es wurde spannend, denn es folgte der Einmarsch der Pulvermeister, auf die jeder an diesem Abend gewartet hatten.

Unter den Klängen des Liedes „Tochter Zion“ zogen Petrus (Horst Thoren) und Luzifer (Friedhelm Kirchhartz) durch das Spalier der Gäste zur Bühne. Ihr Motto zum 25-jährigen Bestehen der Pulvermeister war „Im Himmel ist der Teufel los“.

Gefolgt von Göttern, Engeln, Wildtier-Dompteuren und Comic-Figuren. Den Schluss bildeten zwei Aspiranten, die Mitglied bei den Pulvermeistern werden wollten, in der Uniform der Prinzengarde, sitzend auf einer Wolke. Dies waren Ralf Grewe und Matthias Johnen.

Auf der Bühne mussten Grewe und Johnen zuerst einmal beweisen, dass sie geeignet wären, in den erlauchten Kreis aufgenommen zu werden. Es war eine Kanone aufgebaut und die Beiden mussten zwei Zündschnüre an die Kanone halten und dann schießen, aber es durfte nichts passieren. Dies gelang ihnen mit Bravour und so erhielten sie die Ernennungsurkunde und Mütze und sind ab sofort im Kreis der Pulvermeister zu Hause.

Bis weit nach Mitternacht rockte diese Truppe die Bühne, was den Besuchern immer wieder Lachtränen über die Wangen laufen ließ. Besonders zu erwähnen sei hier Felix Heinrichs, der mit seiner wunderbaren Stimme das Lied sang „Über den Wolken“.