Mahnwache für Demokratie: Mauern gegen Hass, Brücken für Vielfalt

Rund 200 Menschen versammelten sich am gestrigen Mittag auf dem Sparkassenvorplatz in Viersen, um ein klares Zeichen gegen rechte Politik und für eine starke Demokratie zu setzen. Die Mahnwache, organisiert von der Initiative „Omas gegen Rechts Viersen“, wurde von verschiedenen Gruppen wie „Parents for Future – Kreis Viersen“ und „Kreis Queersen e. V.“ unterstützt.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler und Rita Stertz

Viersen – Die Veranstaltung stand im Zeichen der aktuellen politischen Entwicklungen, insbesondere der umstrittenen Abstimmung im Bundestag zum Thema Migration. Dies hatte bereits im Vorfeld zu scharfer Kritik geführt und war einer der Auslöser für die Mahnwache, die unter dem Aufruf „Merz verhindern“ stand.

Symbolisch errichteten die Demonstrierenden eine „Brandmauer gegen Rechts“ aus mitgebrachten Kartons, um ihre Ablehnung gegen eine Annäherung demokratischer Parteien an rechtsextreme Strukturen sichtbar zu machen. Mehrere Rednerinnen und Redner betonten die Bedeutung von Vielfalt, sozialer Gerechtigkeit und europäischer Zusammenarbeit. Musikalisch begleitet wurde die Kundgebung von dem Protestlied „Wehrt euch, leistet Widerstand“, nach rund eineinhalb Stunden leerte sich der Sparkassenvorplatz wieder.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Die Mahnwache wurde von einem massiven Polizeiaufgebot begleitet, denn bereits nach dem Aufruf zur Mahnwache sahen sich die „Omas gegen Rechts Viersen“ mit einer Welle von Drohungen und Beleidigungen in den sozialen Medien konfrontiert.

Solche Anfeindungen, so betonten die Organisatoren, sind ein Angriff auf die demokratische Kultur und werden keinesfalls toleriert. Die Initiative machte deutlich, dass jede Bedrohung oder Beleidigung umgehend zur Anzeige gebracht wird. „Das Internet ist kein rechtsfreier Raum“, erklärten die Veranstalter. Bereits in der Vergangenheit kam es immer wieder zu verbalen Angriffen auf die Gruppe, die sich entschieden gegen rechte Ideologien stellt. Diese aktuellen Vorfälle zeigen umso mehr, wie wichtig der Einsatz für eine starke Demokratie ist.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Dennoch ließen sich die „Omas gegen Rechts Viersen“ nicht einschüchtern. „Unser Einsatz für Demokratie und Vielfalt ist unerschütterlich. Wir stehen weiterhin gemeinsam für eine gerechte und offene Gesellschaft ein.“ Die Mahnwache und die geplanten künftigen Aktionen unterstreichen die Entschlossenheit auch in Zukunft klare Zeichen gegen Rechtsextremismus zu setzen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Auch die „Parents for Future – Kreis Viersen“ unterstützten die Kundgebung ausdrücklich und riefen im Vorfeld zur Teilnahme auf. Gerade in einer Grenzregion wie Viersen sei es von besonderer Bedeutung sich der Werte eines vereinten Europas bewusst zu sein. Die Teilnehmer lehnen entschieden jede politische Entwicklung ab, die nicht nur europäische Gesetze untergräbt, sondern auch das Prinzip offener Grenzen in Frage stellt.

„Wir brauchen verlässliche demokratische Parteien, die in den nächsten Jahren das drängende globale Problem der Klimakrise angehen. Die AfD vertritt eindeutig klimaskeptische Positionen, weshalb mit auch deshalb mit großer Angst auf die Stimmallianz zwischen der CDU und der AfD schauen. Klimaschutz braucht Demokratie und ohne Klimaschutz wird auch unsere Demokratie in Frage gestellt werden“, so Dr. Jens Helfer von den „Parents for Future – Kreis Viersen“. (sk)

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz