Mit Pomp und Pauken – Die jecken Herren feierten mit der Ki Ka Kai a

Gestern trafen sich in Breyell Karnevalsfreunde aus der ganzen Region zu einem Nachmittag, der in bunten Facetten und mitreißender Energie ganz im Zeichen des Frohsinns stand. Die Ki Ka Kai a 1902 e. V. und das kreative Team „Im Kreuels“ boten ein Programm, das keine Wünsche offenließ – vom prunkvollen Einzug bis hin zu musikalischen Highlights und künstlerischen Meisterleistungen.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Leo Dillikrath

Bossem/Breyell – Mit einem prachtvollen Einzug des Prinzenpaares Helmut III. und Ilka I. begann ein ausverkaufter Nachmittag voller karnevalistischer Highlights, schallendem Gelächter und mitreißender Musik „Im Kreuels“. Oh ja, die Boisheimer Karnevalsgesellschaft sorgte erneut auch in Breyell für den perfekten Auftakt.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Nach der jecken Begrüßung folgte ein Programmpunkt, der die Herrensitzung in eine atemberaubende Mischung aus Artistik, Action und Comedy verwandelte. Till der Schotte, ein Meister seines Fachs, brachte mit seiner einzigartigen Darbietung die Menge zum Staunen – und zum Lachen.

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Mit Schottenrock, Charme und unerschütterlichem Gleichgewichtssinn wirbelte er über die Bühne und bewies eindrucksvoll, dass Artistik und rheinischer Karneval eine perfekte Kombination sind. Auf seinen Rollschuhen schoss er scheinbar schwerelos eine eigens mitgebrachte Halfpipe hinauf und hinab, während er gleichzeitig jonglierte und mit halsbrecherischer Präzision balancierte. Dabei verlor er nie seine schalkhafte Miene und zog mit seinem augenzwinkernden Humor das Publikum sofort in seinen Bann.

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Nach der atemberaubenden Darbietung von Till dem Schotten wurde es mystisch, kraftvoll und leidenschaftlich, als die Tanzformation Calypso die Bühne betrat. Unter dem diesjährigen Motto „Herrscherinnen der Unterwelt“ entführt die Tänzerinnen das Publikum in eine faszinierende Welt aus Feuer und Schatten.

Gekleidet in flammenfarbenen Kostümen mit teuflischen Hörnchen präsentiert sie eine mitreißende Show voller Ausdruck, Energie und akrobatischer Höchstleistung. Bereits mit den ersten Klängen der dramatischen Musik war klar: Hier kam keine gewöhnliche Tanzformation auf die Bühne, sondern eine Truppe, die es verstand, durch Ausdruck und Perfektion eine Geschichte zu erzählen.

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Mit synchronen, kraftvollen Bewegungen und atemberaubenden Hebefiguren wirbelten die Tänzerinnen über die Bühne und ließen die Zuschauer in eine feurig-düstere Welt eintauchen. Ihre Choreografie verband kraftvolle Elemente aus dem Showtanz mit anmutiger Eleganz und ließ die Bühne förmlich brennen – zumindest in der Fantasie des begeisterten Publikums. Ihr Werdegang, der von bescheidenen Anfängen im BSW-Kinderchor bis hin zu internationalen Wettkampfbühnen geführt hat, spricht für sich. Was einst mit zehn tanzbegeisterten Mädchen begann, hat sich zu einer fast 40 Frauen starken Formation entwickelt, die Jahr für Jahr mit kreativen, kreativen Konzepten das Publikum begeistert.

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Nach der feurigen Show von Calypso wurde es Zeit für deftigen Humor und kölsche Schlagfertigkeit. Wer könnte das besser liefern als Oli der Köbes, die legendäre WDR Rampensau? Mit einem breiten Grinsen, schlagfertigen Sprüchen und der typischen Köbes-Schürze betrat er die Bühne – und hatte das Publikum vom ersten Moment an in der Hand.

Schon mit seinen ersten Worten machte er klar, dass hier keiner verschont blieb. Mit seiner unverwechselbaren Kunst plauderte er aus dem Nähkästchen eines Köbes – von skurrilen Erlebnissen in der Kneipe bis hin zu den Eigenheiten seiner Gäste … Oli hatte für jeden eine passende Anekdote parat. Besonders seine Fähigkeit, das Publikum direkt in sein Programm einzubeziehen, sorgte für ausgelassene Stimmung. Immer wieder ließ er spitze Bemerkungen über die anwesenden Herren los – natürlich mit einem Augenzwinkern. Dabei balancierte er zwischen derbem Witz und charmantem Charme, sodass die Lacher nie abrissen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Nach einer Runde herzhaften Lachens mit Oli der Köbes wurde es Zeit für einen musikalischen Stimmungsbooster der Extraklasse: Die Schlagermafia! Mit einem unverkennbaren Mix aus den größten Partyhits, fetten Beats und einer ordentlichen Portion Selbstironie eroberten Sälliwenn & Montännar die Bühne im Sturm.

Schon beim ersten Akkord sprang die Funke auf das Publikum über. Die beiden Entertainer wussten genau, wie sie die Menge mitreißen konnten. Mit über 100 Auftritten pro Jahr haben sie ihr Rezept für die perfekte Partystimmung perfektioniert: eine energiegeladene Show, schräge Geschichten und natürlich eine gehörige Portion Humor. Das Publikum tanzte, sang lauthals mit und feierte ausgelassen zu den kultigen Hits, die die beiden nicht einfach nur nachsingen, sondern in ihrem ganz eigenen Stil mit modernen Beats und Comedy-Elementen neu interpretieren.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Als der Nachmittag langsam seinem Höhepunkt entgegenging, sorgte ein weiteres Highlight für staunende Blicke und tosenden Applaus: Die Prinzengarde Erkelenz! Mit beeindruckender Präzision, eleganten Formationen und mitreißenden Hebefiguren brachte die traditionsreiche Garde den Saal zum Jubeln.

Die Prinzengarde Erkelenz, eine Formation der Erkelenzer Karnevalsgesellschaft 1832 e. V., steht seit fast 50 Jahren für gelebte Karnevalstradition, tänzerische Höchstleistung und echte rheinische Begeisterung. Ursprünglich als reine Männergarde nach kölschem Vorbild gegründet, hat sie sich im Laufe der Jahrzehnte stetig weiterentwickelt. Heute besteht sie aus einer beeindruckenden Mischung aus Gardisten, Tanzpaaren, einem Solomariechen und einer starken Tanzgarde, die bei zahlreichen Auftritten in ganz Nordrhein-Westfalen begeistert ist.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Mit ihren klassischen Uniformen in den Farben Blau, Weiß und Gold repräsentieren die Tänzerinnen und Tänzer nicht nur ihre Heimatstadt Erkelenz, sondern auch die jahrhundertealte Tradition des rheinischen Gardetanzes. Dabei setzen sie auf eine Mischung aus elegantem Gardetanz, akrobatischen Elementen und einer mitreißenden Bühnenpräsenz. Schon beim ersten Trommelschlag war klar: Hier stand eine Formation auf der Bühne, die nicht nur optisch, sondern auch tänzerisch zu den Besten gehört. Synchronität, Disziplin und die unvergleichliche Ausstrahlung machen die Darbietung zu einem echten Spektakel. Vor allem die spektakulären Hebefiguren des Tanzpaares sorgen für begeisterte „Ahhs“ und „Ohhs“ im Publikum. Doch nicht nur die akrobatische Leistung beeindruckte – auch die Choreografie überzeugte mit perfekt abgestimmten Bewegungen, schnellen Formationswechseln und energiegeladenen Schritten.

Den krönenden Abschluss einer gelungenen Herrensitzung der Ki Ka Kai a 1902 e. V. bildete die Karnevalsband Krawall – und der Name war Programm! Als die fünf Musiker die Bühne betraten, war sofort klar: Hier würde kein Bein stillstehen. Mit mitreißenden Karnevalshits, fetten Beats und purer Spielfreude sorgt sie für ausgelassene Stimmung und ein wahres Feuerwerk der Emotionen.

Die Band aus Eschweiler, die in dieser Konstellation erst seit 2023 besteht, hat sich in kürzester Zeit zu einer echten Party-Garantie im Karneval entwickelt. Ihre musikalische Reise begann bereits Jahre zuvor, geprägt von verschiedenen Projekten und Rückschlägen, doch mit unerschütterlichem Ehrgeiz und Leidenschaft für die kölsche Musik haben sich die fünf Vollblutmusiker ihren Traum erfüllt.

Foto: Rheinischer Spiegel/Leo Dillikrath

Mit einer Mischung aus modernen Karnevalshits, eigenen Songs und absoluten Stimmungsklassikern heizte Krawall dem Publikum noch einmal so richtig ein. Frontsänger Joschi Kugel überzeugte mit seiner energiegeladenen Performance, während die Band mit treibenden Rhythmen, eingängigen Melodien und kraftvollem Gesang für eine unvergessliche Party sorgte. Die Herren im Saal schunkelten, sangen lauthals mit und ließen sich von der Euphorie der Band mitreißen.

Als der letzte Akkord erklang und die Musiker sich unter tosendem Applaus verabschiedeten, lag pure Freude in der Luft. Mit diesem energiegeladenen Finale ging eine weitere wunderbare Herrensitzung zu Ende, die einmal mehr zeigte, warum Karneval pure Lebensfreude bedeutet! (nb)