Mönchengladbach: Warnstreik für bessere Kaufkraft und Konjunktur

Die IG Metall ruft am Freitag, den 08.11.2024 in Rheydt zum Warnstreik auf. Beschäftige der Metall- und Elektrobranche werden Druck auf die Arbeitgeber machen.

Mönchengladbach – Es geht um höhere Entgelte und Ausbildungsvergütungen. Sie werden gegen ein zu geringes Angebot der Arbeitgeber bei den seit Mitte September laufenden Tarifverhandlungen protestierten. „Der Preisdruck für die Beschäftigten ist hoch, das Verständnis der Arbeitgeber offenbar noch zu gering. Wer jetzt Zeit vergeudet, verliert Zukunft“, sagte Frank Taufenbach, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Mönchengladbach.

Die IG Metall fordert bei einer Laufzeit über 12 Monate 7 Prozent höhere Entgelte für Beschäftigte sowie einen „Attraktivitäts-Turbo“ von monatlich 170 Euro, der Auszubildende überproportional besserstellt. Dagegen haben die Arbeitgeber als erstes Angebot für die Laufzeit von 27 Monaten erst ab Juli 2025 eine Entgelterhöhung von 1,7 Prozent und ab Juli 2026 von 1,9 Prozent geboten. Thomas Schmitz „Das ist zu spät, zu niedrig und zu lang. Die 3,9 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie brauchen jetzt schnell Geld zum Ausgeben für einen positiven Wachstumsimpuls für die Konjunktur – der dann auch den Unternehmen hilft.“

Bei betrieblichen Warnstreikaktionen der IG Metall beteiligten sich bisher Beschäftigte der Betriebe MH Wirth in Erkelenz, Otto Fuchs in Viersen, Scheidt & Bachmann, ATB Schorch, GE Vernova, Nexans und Trützschler Group SE aus Mönchengladbach sowie die Firmen Driescher und Siemens Mobility aus Wegberg. Viele Kollegen*innen legten gemeinsam die Arbeit nieder und versammelten sich vor den Werkstoren. Die Kolleg*innen von Scheidt& Bachmann, Nexans, GE Vernova und ATB Schorch trafen sich zu einem ersten Demo-Zug und versammelten sich dann zu einer Kundgebung auf einem Parkplatz gegenüber von Scheidt & Bachmann in Mönchengladbach.
Die Warnstreikenden erwarten von den Verhandlungen auch Verbesserungen bei den Freistellungstagen, der Wahloption zwischen Zeit und Geld für Beschäftigte in den Betrieben, sowie eine soziale Komponente.

Mit Blick auf die schwierige Lage einzelner Unternehmen sagte Frank Taufenbach: „Mit Tarifverträgen können die Tarifpartner viele Fragen beantworten, aber keine strukturellen Probleme lösen. Nicht ersetzen können Tarifverhandlungen eine nötige aktive Industriepolitik der Bundesregierung und Investitionen. Eine Lohnzurückhaltung würde keinerlei Probleme lösen. Wo es Unternehmen jenseits des gewohnten Klagelieds des Kaufmanns wirklich schlecht geht, finden wir mit Tarifverträgen passgenaue Lösungen.“
Die IG Metall erwartet mehrere hundert Warnstreikende auf der Demonstration und insgesamt 600 – 800 Warnstreikende, die am Tage ihre Arbeit niederlegen. Die Warnstreikes beginnen um 9.00 Uhr und enden bis 24.00 Uhr desselben Tages. (opm)