Trockene Haut zwischen den Fingern: Was hilft dagegen?

Trockene Haut zwischen den Fingern ist ein lästiges Problem, das viele Menschen betrifft – besonders in den kalten Wintermonaten oder bei häufigem Hände waschen.

Service – Die Haut kann spannen, jucken oder rissig werden, was nicht nur unangenehm ist, sondern auch unschön aussieht und das Risiko für Infektionen erhöht. Oft reichen herkömmliche Handcremes nicht aus, um die Trockenheit nachhaltig zu lindern. Doch was sind die Ursachen für trockene Haut zwischen den Fingern, und welche Maßnahmen helfen wirklich?

Foto: freepik

Ursachen für trockene Haut zwischen den Fingern

Die Haut an den Händen ist besonders empfindlich, da sie vielen äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Zwischen den Fingern ist sie noch dünner und besitzt weniger Talgdrüsen als andere Körperstellen, wodurch sie anfälliger für Trockenheit wird. Verschiedene Faktoren können dazu führen, dass die Haut an dieser Stelle Feuchtigkeit verliert und rissig wird. Hier sind die häufigsten Ursachen im Detail:

Umweltfaktoren

Besonders im Winter leiden viele Menschen unter trockenen Händen, da die Kombination aus kalter Außenluft und trockener Heizungsluft der Haut Feuchtigkeit entzieht. Auch bei starkem Wind kann die Hautschutzbarriere geschwächt werden, was zu Spannungsgefühlen und Rissen zwischen den Fingern führt.

Aber auch im Sommer kann die Haut austrocknen: Intensive Sonneneinstrahlung schädigt die oberen Hautschichten und verringert die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu speichern. Dadurch kann sie sich spröde anfühlen und beginnt möglicherweise zu schuppen.

Besonders betroffen sind:

  • Menschen, die sich oft im Freien aufhalten
  • Personen mit ohnehin empfindlicher oder trockener Haut
  • Menschen, die keine Handschuhe oder Sonnenschutz verwenden

Häufiges Händewaschen 

Seit der Corona-Pandemie waschen und desinfizieren wir unsere Hände häufiger – eine gute Hygienegewohnheit, die jedoch ihre Schattenseiten hat. Wasser allein trocknet die Haut bereits aus, aber aggressive Seifen und Desinfektionsmittel verstärken diesen Effekt.

  • Seifen mit starken Tensiden (z. B. Natriumlaurylsulfat) entfernen nicht nur Schmutz und Bakterien, sondern auch die natürlichen Fette, die die Haut schützen.
  • Desinfektionsmittel enthalten oft hochprozentigen Alkohol, der nicht nur Keime, sondern auch die hauteigenen Lipide zerstört.
  • Heißes Wasser kann den natürlichen Fettfilm der Haut auflösen, was zu schnellerer Austrocknung führt.

Wer seine Hände häufig wäscht oder desinfiziert, sollte daher auf milde Reinigungsprodukte und eine regelmäßige Pflege achten.

Falsche Pflege 

Nicht alle Pflegeprodukte sind gut für die Haut – einige können sogar das Problem verschlimmern. Häufige Fehler bei der Hautpflege sind:

  • Kein Eincremen nach dem Waschen: Wer seine Hände nach dem Waschen nicht mit Feuchtigkeit versorgt, entzieht der Haut langfristig ihren Schutz.
  • Cremes mit schädlichen Inhaltsstoffen: Produkte mit Alkohol, Parfüm oder synthetischen Konservierungsstoffen können die Haut reizen und austrocknen, anstatt sie zu pflegen.
  • Übermäßiges Schrubben: Zu häufiges Schrubben der Hände oder die Verwendung von groben Peelings kann die Hautbarriere schädigen und Feuchtigkeit entziehen.
  • Besser: Milde, feuchtigkeitsspendende Handcremes mit Inhaltsstoffen wie Urea, Glycerin oder Panthenol verwenden.

Hauterkrankungen

Manchmal steckt hinter trockener Haut zwischen den Fingern eine Hauterkrankung oder eine allergische Reaktion. Besonders häufig sind:

  • Ekzeme (Neurodermitis oder Kontaktekzeme): Diese äußern sich oft durch trockene, gerötete und juckende Hautstellen, die sich schuppen oder sogar nässen können. Ein Kontaktekzem kann durch den Kontakt mit bestimmten Chemikalien, Metallen oder Duftstoffen ausgelöst werden.
  • Pilzinfektionen: Eine Infektion mit Hautpilzen (Dermatophyten) kann sich zwischen den Fingern zeigen. Typisch sind Juckreiz, Rötungen und Hautschuppen.
  • Kontaktallergien: Wer empfindlich auf bestimmte Stoffe (z. B. Latex, Nickel oder Duftstoffe) reagiert, kann trockene und gereizte Haut bekommen.

Ernährung & Flüssigkeitsmangel

Die Haut spiegelt oft wider, was im Körper passiert – und eine unausgewogene Ernährung kann die Hautgesundheit beeinträchtigen.

  • Zu wenig Wasser trinken: Dehydrierung ist eine häufige Ursache für trockene Haut. Wer nicht genug Flüssigkeit zu sich nimmt, riskiert, dass die Haut Feuchtigkeit verliert und sich spröde anfühlt.
  • Nährstoffmangel: Ein Mangel an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen kann trockene Haut begünstigen. Besonders wichtig sind:
  1. Vitamin E: Schützt die Hautzellen vor Austrocknung
  2. Omega-3-Fettsäuren: Unterstützen die Hautbarriere
  3. Vitamin A & Zink: Fördern die Zellerneuerung
  • Ungesunde Ernährung: Zuckerreiche, hochverarbeitete Lebensmittel können Entzündungen im Körper fördern, was sich auch auf die Haut auswirkt.

Was hilft sofort gegen trockene Haut zwischen den Fingern?

Trockene Haut zwischen den Fingern kann unangenehm sein – sie spannt, juckt und kann bei starker Austrocknung rissig werden. In solchen Momenten ist schnelle Hilfe gefragt, um die Haut zu beruhigen und wieder mit Feuchtigkeit zu versorgen. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich der Zustand der Haut oft schon innerhalb kurzer Zeit verbessern. Folgende Methoden bieten sofortige Linderung und helfen dabei, die Hautbarriere zu stärken:

Sanfte Reinigung 

Eine milde Reinigung ist essenziell, um die Haut nicht weiter zu reizen. Aggressive Seifen mit stark entfettenden Inhaltsstoffen wie Natriumlaurylsulfat oder antibakterielle Waschsubstanzen trocknen die Haut zusätzlich aus und sollten daher vermieden werden. Stattdessen eignen sich pH-neutrale oder rückfettende Seifen, die die Haut schonend reinigen und gleichzeitig Feuchtigkeit bewahren.

Auch die Wassertemperatur spielt eine Rolle: Zu heißes Wasser löst die natürlichen Lipide der Haut und verstärkt die Trockenheit. Lauwarmes Wasser ist die bessere Wahl, um die Haut nicht unnötig zu belasten. Nach dem Waschen sollten die Hände sanft abgetupft werden, anstatt sie mit einem Handtuch trocken zu reiben.

Feuchtigkeit spenden 

Nach der Reinigung benötigt die Haut Feuchtigkeit und pflegende Lipide, um ihre Schutzbarriere wiederherzustellen. Besonders wirksam sind Handcremes mit Inhaltsstoffen wie Urea, Glycerin oder Panthenol, da sie Feuchtigkeit binden und die Haut beruhigen. Auch Sheabutter oder Mandelöl sind ideal, da sie rückfettend wirken und trockene Haut intensiv nähren. 

Für eine besonders schnelle Linderung empfiehlt es sich, eine großzügige Menge einer pflegenden Handcreme wie der Biovolen Meersalbe aufzutragen und diese sanft in die Haut einzuarbeiten. Ist die Haut stark ausgetrocknet, kann eine dickere Schicht als Maske dienen – am besten über Nacht unter Baumwollhandschuhen, damit die Wirkstoffe optimal einziehen können.

Hausmittel 

Falls keine Handcreme zur Verfügung steht, können einfache Hausmittel helfen, trockene Haut zu beruhigen:

Honig besitzt feuchtigkeitsspendende und entzündungshemmende Eigenschaften. Aloe Vera Gel kühlt und spendet Feuchtigkeit. Olivenöl oder Kokosöl bilden einen schützenden Lipidfilm auf der Haut. 

Schutzmaßnahmen für den Alltag

Neben der akuten Linderung ist es wichtig, weiteren Feuchtigkeitsverlust zu vermeiden. Dazu gehören einfache Maßnahmen wie das Tragen von Handschuhen beim Putzen oder Abwaschen, um den Kontakt mit reizenden Chemikalien zu minimieren. Auch Kälteschutz im Winter ist essenziell – Baumwoll- oder Lederhandschuhe helfen, die Haut vor trockener Luft zu schützen.

Extrem trockene Hände trotz eincremen?

Trockene Hände sind besonders in den kalten Monaten oder bei häufigem Kontakt mit Wasser und Reinigungsmitteln ein weit verbreitetes Problem. Doch manchmal hilft selbst regelmäßiges Eincremen nicht – die Haut bleibt rau, rissig oder schuppig. In solchen Fällen können verschiedene Ursachen dafür verantwortlich sein:

1. Die falsche Handcreme wird verwendet

Nicht jede Handcreme ist gleich wirksam. Viele Produkte enthalten zwar feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe, doch wenn die Haut bereits extrem trocken ist, reicht das oft nicht aus. Besonders wichtig sind Cremes, die nicht nur Feuchtigkeit spenden, sondern auch helfen, diese in der Haut zu speichern.

Was hilft? Eine Handcreme mit Meeresmineralien, Urea, Glycerin oder Hyaluronsäure verwenden – diese Stoffe binden Feuchtigkeit tief in der Haut. Auf Handcremes mit Alkohol, Duftstoffen oder Parabenen verzichten, da diese die Haut zusätzlich austrocknen können.

2. Zu häufiges Händewaschen oder aggressive Seifen

Seifen und Desinfektionsmittel enthalten oft aggressive Tenside oder Alkohol, die die Haut austrocknen und die natürliche Hautbarriere zerstören. Selbst eine gute Handcreme kann diesen Effekt nicht immer ausgleichen.

Was hilft? Eine pH-hautneutrale, rückfettende Seife verwenden. Die Hände nur mit lauwarmem Wasser waschen – heißes Wasser entzieht zusätzlich Feuchtigkeit. Nach jedem Händewaschen sofort eine pflegende Creme auftragen, um die Feuchtigkeit in der Haut zu bewahren.

3. Flüssigkeits- und Nährstoffmangel

Die Haut wird nicht nur von außen, sondern auch von innen mit Feuchtigkeit versorgt. Ein Mangel an Flüssigkeit oder wichtigen Vitaminen kann dazu führen, dass die Haut trotz äußerer Pflege trocken bleibt.

Was hilft? Man sollte mindestens 1,5–2 Liter Wasser täglich trinken, um die Haut von innen zu hydratisieren. Außerdem sollte man auf eine ausgewogene Ernährung achten – besonders wichtig sind: Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E, Zink und Vitamin A.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Trockene Haut zwischen den Fingern ist meist harmlos und lässt sich mit der richtigen Pflege gut behandeln. In einigen Fällen kann jedoch eine ernsthaftere Hauterkrankung die Ursache sein. Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn die Haut über Wochen hinweg extrem trocken, rissig oder schuppig bleibt und keine Besserung eintritt. Auch starke Rötungen, Juckreiz oder Brennen können auf eine Hauterkrankung wie Neurodermitis, ein Ekzem oder eine Pilzinfektion hinweisen. Nässende, blutende oder verkrustete Stellen deuten möglicherweise auf eine bakterielle Infektion hin, die behandelt werden sollte, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Schmerzen, Taubheitsgefühle oder auffällige Verdickungen der Haut können ebenfalls auf eine zugrunde liegende Erkrankung hindeuten. Besonders wenn die Beschwerden wiederkehren oder sich verschlimmern, ist eine dermatologische Untersuchung empfehlenswert. Der Arzt kann durch eine gezielte Diagnose feststellen, ob eine allergische Reaktion, eine chronische Hauterkrankung oder eine Infektion vorliegt, und eine passende Behandlung einleiten.

Fazit

Trockene Haut zwischen den Fingern kann viele Ursachen haben – von häufigem Händewaschen über Umwelteinflüsse bis hin zu Hauterkrankungen. Wichtig ist, die Haut sanft zu reinigen, reichhaltig zu pflegen und sie vor schädlichen äußeren Einflüssen zu schützen. Milde, feuchtigkeitsspendende Cremes mit Meeresmineralien, Urea oder Glycerin, natürliche Hausmittel wie Honig oder Aloe Vera sowie einfache Schutzmaßnahmen im Alltag helfen dabei, die Haut gesund und geschmeidig zu halten. (opm)