Viersens lebendige Geschichte … Straßen und Plätze erzählen
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler
Viersen – Die Hans-Jöris-Straße, benannt nach dem bekannten Viersener Musiklehrer und Organisten Hans Jöris (1893 – 1982), trägt seit dem 15. September 1998 den Namen eines Mannes, der die musikalische Geschichte der Stadt nachhaltig geprägt hat. Die Straße befindet sich im Ortsteil Rintgen und verbindet das Wohngebiet zwischen Ziegelbahn, Seilerwall und Gladbacher Straße, einem ehemaligen Industriegebiet, das rund um die Jahrtausendwende zu einem attraktiven Eigenheimstandort umgewandelt wurde.
Das Viertel, in dem sich die Hans-Jöris-Straße befindet, war einst ein Zentrum industrieller Tätigkeit. Zwischen den traditionellen Verkehrsachsen der Ziegelbahn und des Seilerwalls erstreckte sich das Industriegebiet, das bis in die 1990er-Jahre eine bedeutende Rolle in der städtischen Wirtschaft spielte. Mit dem Niedergang der Industrie begann die Stadt Viersen jedoch, das Potenzial der Flächen neu zu bewerten. Die Idee, das Gebiet in ein modernes Wohnviertel zu verwandeln, nahm Gestalt an und fand in der Hans-Jöris-Straße eine symbolische Verbindung von Vergangenheit und Zukunft.
Mit der Benennung der Straße ehrt Viersen einen herausragenden Bürger, dessen Lebenswerk eng mit der musikalischen Kultur der Stadt verwoben ist. Hans Jöris, geboren 1893, war ein begnadeter Musikpädagoge, der als Organist, Chorleiter und Musikdirektor sowohl in der bischöflichen als auch in der städtischen Musikszene eine prägende Figur war. Jahrzehntelang leitete er Chöre, brachte jungen Menschen die Musik näher und hinterließ als Lehrer einen bleibenden Eindruck bei Generationen von Schülern. Jöris verstand es Musik als verbindendes Element in der Gesellschaft zu tragen – ein Vermächtnis, das auch Jahrzehnte nach seinem Tod noch spürbar ist. (sk)
