Vorstellabend des Mönchengladbacher Karnevalsverbandes (MKV)

Seit Jahrzehnten ist es Usus, dass sich zu diesem Abend bekannte und auch neue Künstler den Gästen präsentieren wollen, um evtl. einen Auftritt in den Karnevalsgesellschaften machen zu dürfen.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz –  Fotos von MKV-Fotograf H.-Josef Katz

Sitzungspräsident Thomas Schmitz mit den GardeGirls der Großen Rheydter Prinzengarde

Mönchengladbach – So auch wieder in diesem Jahr. Die Eickener Mehrzweckhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt und alle Gäste hatten gute Laune mitgebracht und waren auf die Darbietungen gespannt.

Pünktlich um 18.00 Uhr zog MKV-Sitzungspräsident Thomas Schmitz zusammen mit dem MKV-Vorsitzenden Gert Kartheuser zur Bühne. Begleitet wurden sie zudem von einem weiblichen Elferrat und zwar den GardeGirls der Großen Rheydter Prinzengarde. Diese waren zwar nicht mit ihrer Vorführung für diesen Abend als Programmpunkt vorgesehen, hatten sich aber bereit erklärt, Schmitz zu unterstützen. Da Schmitz sich ihre Vornamen nicht alle merken konnte, nannte er sie liebevoll Hase 1 bis 11.

Bezüglich des Programms führte Schmitz aus, dass man viel vorhabe, man habe viel zu bieten und viele Künstler warten auf ihren Auftritt. Er bedankte sich bei dieser Gelegenheit bei Rolf Gaden, der für die Programmgestaltung zuständig war.

Kartheuser bedankte sich bei Schmitz für die Anmoderation, begrüßte die „Hasen“ sowie die Gäste zur 1. Sitzung des MKV, dem Vorstellabend. Er dankte ganz besonders den Mitgliedern der KG Schöpp op, die im Vorfeld die Halle hergerichtet haben, für den Service sowie für Essen und Trinken sorgen.

Weiter habe er an diesem Abend nicht nur zwei Prinzenpaare, sondern vier Prinzenpaare zu begrüßen. Zum einen das amtierende Prinzenpaare Jost und Elke sowie das amtierende Kinderprinzenpaar Niklas und Hanna. Zum anderen die designierten Prinzenpaare Alexander und Kathrin sowie das Kinderprinzenpaar Nicklas und Melissa.

Auch wurden von ihm die anwesenden Vorstandsmitglieder, die zum Teil neu in den Vorstand gewählt wurden, namentlich vorgestellt.

Begonnen wurde das Programm mit der Kindertraditionsgarde, die unter den Klängen der MKV-Hymne „Wir sind vom MKV und marschieren heut ein“ zur Bühne marschierten. Diese Garde besteht mittlerweile aus 29 Kindern aus 16 Karnevalsgesellschaften, die neben ihrem Training in der eigenen Gesellschaft zusätzlich fünf Mal für die Traditionsgarde üben. Verantwortlich für diese Garde sei Dagmar Gaden, die diese auch ins Leben gerufen habe.

Kindertraditionsgarde des MKV

Inzwischen hat diese Garde auch einen Kommandanten und zwar Louis Ewerhardy. Früher war er als einziger Junge der Hahn im Korb der Truppe, hat mittlerweile aber Verstärkung bekommen mit Tim und Niklas (dem noch amtierenden Kinderprinzen). Leider konnte der dann folgende Regimentstanz durch einen technischen Fehler nicht zu Ende gebracht werden und Schmitz versprach den Kids, sie zu einem späteren Zeitpunkt nochmals auf die Bühne zu holen, egal ob es zeitlich passen würde.

Die weit über die Grenzen Österreichs hinaus bekannte Partyband Wildbach aus Tirol rockte die Bühne in ihrem markanten Outfit und heizte den Besuchern ordentlich ein ganz nach ihrem Motto – Wir sind Party! Als Zugabe gab es das Kufstein-Lied und Schmitz verabschiedete sie mit den Gladbacher Schlachtrufen, wobei er diese für die Band übersetzen musste.

Ne komische Hellije“, ein Büttenredner der alten Schule, war an diesem Abend ebenfalls vertreten. Er erzählte ausgiebig von seinem Eheleben, seiner Schulzeit und seinem Hobby Fußball, welchem er am liebsten auf der Couch nachgehe. Weiter von seinem Besuch auf dem Oktoberfest in München sowie von einer Flugschau in Nörvenich, die er zum Anlass nahm, von einem älteren Ehepaar zu berichten, die zunächst Flugangst hatten und ihnen das Fliegen zu teuer war (100 Euro). Aber ein Pilot hatte sie kostenlos mitgenommen unter der Prämisse, dass sie während des Fluges nicht reden dürften. Nach vielen Loopings wieder auf der Erde gelandet wollte der Pilot wissen, wie es gefallen habe, wobei der Mann dann äußerte, beim letzten Looping sei seine Frau aus dem Flugzeug gefallen aber er durfte ja nichts sagen, denn dann hätte er ja 100 Euro bezahlen müssen und 100 Euro seien 100 Euro.

Weiter ging es mit dem Tanzcorps der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach. Begonnen wurde mit dem Präsentiermarsch und als nächstes zeigte Solo-Regimentstochter Cindy Glasmacher ihr Können. Auch bei ihrem Gardetanz zeigten die Regimentstöchter mit Unterstützung des Tanzmeisters Daniel Hacken ihr Können. Hebefiguren sowie das Hochschmeißen einer Regimentstochter gehören bei ihren Darbietungen immer dazu.

Tanzcorps der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach

Schmitz hatte der Kindertraditionsgarde versprochen sie auftreten zu lassen, wenn das technische Problem beseitigt sei und das war zu diesem Zeitpunkt der Fall.

Unter den Klängen der MKV-Hymne „Wir sind vom MKV und marschieren heut ein“ zogen die Kids zur Bühne. Ihr Tanz begann mit dem Lied „Du bess die Stadt, op die mer all he stonn“, wobei vier Kinder jeweils die Wappen trugen, die vor der Zusammenlegung 1975 gültig waren und zwar von Mönchengladbach, Rheydt und Wickrath. Als letztes Wappen wurde dann das nunmehr gültige Stadtwappen der Gesamtstadt getragen. Es war bewundernswert, was die Kinder in der kurzen Trainingsphase auf die Beine gestellt haben.

Natürlich durfte die Vorstellung der amtierenden sowie der designierten Prinzenpaare auf der Bühne nicht fehlen.

Prinzessin Elke war stolz in Eicken zu sein, denn dort sei ihr Zuhause und sie liebe rot. Aber Blau-Weiß habe sie auch geliebt und sie habe eine tolle Session gehabt, aber das wäre nicht möglich gewesen ohne das Zutun aller Menschen in der Stadt.

Prinz Jost dankte allen seinen Leuten aus der KG Schöpp op für die Unterstützung. Auch er habe eine tolle Session gehabt, die nun langsam dem Ende zuginge. Dann werde er wieder bürgerlich, bleibe ihnen aber erhalten durch den MKV, wünschte den Anwesenden ein tolles Programm und viel Spaß. Auch versprach er dem designierten Prinzenpaar sie ganz und gar zu unterstützen.

Kinderprinz Niklas habe viel erlebt, viele Menschen kennengelernt und viel Spaß während der gesamten Session gehabt.

Kinderprinzessin Hanna dankte allen für die „geile“ Session. Es habe traurige aber auch glückliche Augenblicke gegeben. Sie sei dankbar, dass sie diese Reise erleben durfte und wünschte dem designierten Kinderprinzenpaar alles Gute. Dabei konnte sie ihre Tränen nicht zurückhalten, woraus zu ersehen war, dass sie und auch Niklas ihr Amt mit dem Herzen als Kinderprinzenpaar ausgeführt haben.

Als Antwort hierauf meinte die designierte Prinzessin Kathrin, sie wisse wie es ihnen ginge. Sie sprach aus Erfahrung, denn sie sei selbst einmal Kinderprinzessin (1998) gewesen. Aber sie gab Niklas und Hanna mit auf den Weg, dass sie noch jung seien, um vielleicht später einmal das große Prinzenpaar zu werden.

Der designierte Prinz Alexander führte aus, dass sie in ca. vier Wochen in der Kaiser-Friedrich-Halle stehen würden und der Besuch am heutigen Abend ein kleiner Vorgeschmack von dem sei, was sie erwartet. Weiter hofft er auf eine tolle Session, um diese mit Allen erleben zu dürfen.

Das designierte Kinderprinzenpaar Nicklas und Melissa freut sich auf die kommende Session um auch Erinnerungen zu schaffen, die im Herzen bleiben.

Um sich auf die kommende Session einzustimmen, wurden von Sitzungspräsident Schmitz, der auch beide Proklamationen moderieren wird, die Schlachtrufe „Halt Pohl“ und „All Rheydt“ mit allen Anwesenden geprobt.

So kennt man ihn als „Hans Dampf in allen Gassen“, unseren Stadthoppeditz Niklas, im Moment aber auch noch Kinderprinz der Stadt Mönchengladbach. Mit seinem neuen Lied „Jetzt und hier, wo ich mein Herz verlier“ fegte er über die Bühne der Mehrzweckhalle und hatte die Begeisterung der Gäste auf seiner Seite.

Weiter ging es im Programm mit einem Büttenredner, der schon seit Jahrzehnten auf den Bühnen im Karneval bekannt ist und aus Belgien kommt, der „Tulpenheini“. Seine Rede bezog sich auf frühere und jetzige Zeiten sowie übersetzte er verschiedene Worte vom Deutschen ins Französische. Die Lacher der Gäste hatte er auf seiner Seite.

Bianca Schüller, eine Sängerin aus Köln, mischte mit ihren Liedern die Besucher so kräftig auf und auch die nachfolgende Funkengarde Helden aus dem Sauerland zeigte in ihren Tänzen, was sie im letzten Jahr einstudiert hatten.

Die Band „Zesamm“, die sich erst Anfand 2021 gegründet hatte, rockte mit kölscher Mundart und modernen Klängen aus Rock bis Pop die Bühne der Mehrzweckhalle. Sie hofft durch ihren Auftritt noch mehr bekannt zu werden.

Es folgte dann der Einmarsch der Show-Tanz-Garde der KG Schwarz-Gold Rheydt in einem silbernen Outfit, dessen sie sich dann nach einem Tanz entledigten und in tollen Dirndl dastanden. In diesem Tanz ging es um das Thema Berge, Bayern, Oktoberfest mit den bayerischen Liedern wie z.B. Hulapalu, Heidi, Rock mi heut Nacht oder dem Böhmischen Traum.

Show-Tanz-Garde der KG Schwarz-Gold Rheydt

Schmitz, auch Präsident der obigen Gesellschaft, war auf seine Truppe mehr als stolz. Er fragt sich in jedem Jahr, wie kann man das Gezeigte noch steigern, aber es ist passiert. Sie haben keine Trainer, suchen das Thema und die Musik gemeinsam aus und stellen so den Tanz gemeinsam zusammen.

Um einen Übergang zum nächsten Programmpunkt zu bekommen, dankte Schmitz der KG Schöpp op, die sich für die Bewirtung, den Service, das Essen, den Ausschank und für die Ausschmückung der Halle bereit erklärt hatten. Denn es folgten nun die Mariechen der vorgenannten KG, die nach ihrem Auftritt wieder für die Gäste zuständig waren.

Zu Ehren der Gäste, so Kommandant Markus Joebges-Hoff (Joeppy), tanzte zunächst die Solo-Marie Michelle. Anschließend die Mariechen-Tanzgarde, die sich in ihrem roten Outfit von der Funkengarde abhob.

Im folgenden klassischen Funkentanz der Garde tanzte dann auch der vorgenannte Kommandant mit. Auch dieser Auftritt war ein Augenschmaus für die Besucher.

Die Band „Echt Lekker“, wer sie nicht kennt, hat etwas verpasst. Die hier aus Mönchengladbach stammende Band ist nicht nur hier, sondern auch im benachbarten Ausland mehr als bekannt. Mit ihren Liedern, ob rockig oder ruhig, reißen sie alle von den Stühlen und viele Besucher geraten bei dem Lied „Rauf und Runter, Links und Rechts“ geradezu in Ekstase. So auch in Eicken und ohne Zugabe kam sie nicht von der Bühne.

Band „Echt Lekker“

Trotz der späten Stunde, nach 22.00 Uhr, hatte sich noch ein Büttenredner angesagt. Es war „Uwe! Der Kreisligatrainer“. Er sei seit 17 Jahren Trainer seines Vereins und habe die Mannschaft seit dieser Zeit immer auf Platz 18 festgetackert. Weiter hatte er über jeden seiner Spieler eine Episode zu erzählen. U.a. stimmte er das Borussia-Lied an, das von den Anwesenden kräftig mitgesungen wurde. Weiter war er begeistert, dass der Saal zu so später Stunde noch so ruhig war und seiner lockeren Rede folgte.

Seine Zugabe war folgende: Er hatte einen Dicken aus Leverkusen gefragt, wie man abnehmen könne und meinte damit Kalli. Mit der imitierten Stimme von Kalli erklärte er, dass alles in Mönchengladbach lecker, lecker, lecker sei und gebe hierfür 10 Punkte.

Es war von ihm eine phantastische Leistung, den Saal nach vier Stunden Programm noch einmal so richtig aufzumischen.

Den Abschluss des Abends machte dann die Rabatz Band. Sie präsentierten echte Livemusik zum Mitsingen und Mitfiebern. Sie spielten aktuelle Karnevalshits, aber auch alte kölsche Klassiker durften natürlich nicht fehlen.

Am Ende des Programms hoffte Sitzungspräsident Thomas Schmitz, dass er die Leute mit diesem Abend auf die kommende Session eingestimmt habe und freue sich auf alles, was noch in der Karnevalszeit noch so geschehen würde.