Wertvoller Lebensraum: Kanal zur Schleck im Naturschutzgebiet „Grasheide und Mülhausener Benden“ umgestaltet

Das Naturschutzgebiet „Grasheide und Mülhausener Benden“ bietet gefährdeten Tier- und Pflanzenarten wie der Krickente, dem Wespenbussard oder dem Pirol einen wichtigen Lebensraum. Um das Gebiet weiter zu optimieren, hat der Kreis Viersen in Kooperation mit dem zuständigen Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers nun den Kanal zur Schleck umgestaltet.

Grefrath – Bislang diente der Kanal zur Schleck nur der Entwässerung. Im Rahmen der Umgestaltung wurden jetzt die ursprünglich steilen Ufer abgeflacht sowie der ehemals gerade Verlauf des Kanals um Kurven ergänzt. Die Abflachung bietet dem durchlaufenden Wasser deutlich mehr Raum und führt zu einer Verringerung der Fließgeschwindigkeit und einer verbesserten Dynamik. „Das sind alles Eigenschaften, die natürliche Gewässerläufe auszeichnen und so ein weiteres Ziel der Maßnahme verdeutlichen: naturnahe Standorte schaffen, um wieder Kleinstlebewesen, Wasserpflanzen und Hochstauden im und am Gewässer anzusiedeln“, erläutert Reinhard Bräutigam vom Kreis Viersen.

Der Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers und der Kreis Viersen haben eng zusammengearbeitet, um allen fachlichen und rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die Konstruktionsarbeiten sind inzwischen abgeschlossen. An einzelnen Stellen soll in den kommenden Wochen zusätzlich Totholz eingearbeitet werden, um weitere Rückzugsbereiche für Kleinstlebewesen zu schaffen. Für die Renaturierung war ein gut zehn Meter breiter Grünstreifen entlang des Grabens im Rahmen einer Flurbereinigung bereitgestellt worden. Dazu waren Flächen getauscht und die Teilnehmer finanziell entschädigt worden. Die angrenzende Landwirtschaft wird nach der Umgestaltung weiterhin möglich und auch erforderlich sein, um die Wiesen durch Beweidung und Mahd zu erhalten. Die zukünftige Pflege und Unterhaltung des Grabens wird an die Umgestaltung angepasst.
Finanziert wurde die Maßnahme aus Ersatzgeldern, die der Kreis Viersen für solche Naturschutzprojekte bereitstellt.
Ansprechpartner für Pflegemaßnahmen in Naturschutzgebieten des Kreises Viersen ist Albert Erkens (albert.erkens@kreis-viersen.de, Tel.: 02162 / 39-1328). (opm)

Der Blick von oben zeigt, wie die Umgestaltung des Kanals zur Schleck voranschreitet. Ganz links noch der bisherige Graben, vorne die Baustraße. Foto: Kreis Viersen