Noch bis zum 15. August können die Bürgerinnen und Bürger darüber abstimmen, ob die PRIMUS-Schule in Viersen-Dülken erhalten werden soll. Für die unentschlossenen Wähler und Wählerinnen greift die Bürgerinitiative PRIMUS ist Zukunft die Argumente der Gegenseite auf.
Viersen-Dülken – Argument 1: Die PRIMUS-Schule funktioniert nicht, da sie dreizügig angelegt ist und lediglich eine Zweizügigkeit erreicht UND weil sie eine geringe Haltekraft hat. Die PRIMUS-Schule ist räumlich dreizügig nicht darstellbar:
„Das stimmt schon deshalb nicht, da die PRIMUS-Schule räumlich dreizügig an ihrem jetzigen Standort nicht darstellbar ist. Das hat die Verwaltung selbst bestätigt. Wie kann eine Schule dreizügig angelegt sein, aber nicht dreizügig räumlich darstellbar sein?“, so Mitinitiator der Bürgerinitiative Stefan Winz. „Die geringe Haltekraft ist kein Argument mehr: Die PRIMUS-Schule ist in der Lage, ihre Schülerinnen und Schüler zu halten. Nur wenige Viertklässlerinnen und Viertklässler verlassen die Schule zum fünften Schuljahr (aktuell voraussichtlich sechs). Das spricht für zufriedene Eltern, Schülerinnen und Schüler an dieser Schule.
Argument 2: Die PRIMUS-Schule verursacht Probleme bei den anderen Dülkener Grundschulen, da dort ein Anmeldeüberhang entsteht.
„Das ist reine Panikmache und lässt die sinkenden Erstklässlerzahlen ab 2024/25 außer Acht: Räumlich sind in Dülken im aktuellen ersten Schuljahr nur 8 Züge darstellbar: die zweizügige PRIMUS-Schule und zwei dreizügige Grundschulen. Im aktuellen ersten Schuljahr steigen die Schülerzahlen auf einen Höchststand an, sodass neun erste Klassen zu bilden sind. Diese zusätzliche Klasse muss in einem Container untergebracht werden, und zwar egal an welcher Schule in Dülken, da die räumlichen Kapazitäten aller Schulen, einschließlich der PRIMUS-Schule, ausgeschöpft sind“, unterstreicht die Bürgerinitiative Primus ist Zukunft. „Ab dem Schuljahr 2024/25 verliert Dülken aber einen ganzen Klassenzug, d.h. wir kehren wieder zu den 8 Zügen aufgrund sinkender Schülerzahlen zurück. Da die PRIMUS-Schule seit Jahren zuverlässig zwei Parallelklassen im ersten Schuljahr bildet, ist davon auszugehen, dass das auch in 2024/25 so bleibt. Die restlichen Erstklässler würden sich dann problemlos auf die beiden dreizügigen Grundschulen verteilen.“
Argument 3: Die Verlängerung der PRIMUS-Schule verursacht rund 1,1 Millionen Euro Kosten durch erforderliche Bereitstellung von zusätzlichen Schulräumen (Containern) am Standort der PRIMUS-Schule und anderen Schulen.
„Die Kostenschätzung der Verwaltung ist fehlerhaft, da Kosten angerechnet werden, die unabhängig von der PRIMUS-Schule entstehen werden. Anders als von der Verwaltung beschrieben, müssen keine Mehrklassen an den beiden anderen Grundschulen ab 2024/25 gebildet werden und dadurch Container angemietet werden, denn laut Prognosen des Schulentwicklungsplans wird Dülken zu diesem Schuljahr einen ganzen Zug verlieren. Siehe hierzu auch Argument 2.
Die Aufnahme der Kosten von OGS-Containern an anderen Grundschulen ist angesichts der bereits seit Jahren fehlenden OGS-Plätzen an allen Viersenern Grundschulen nicht korrekt. Die aktuelle Betreuungsquote in Viersen liegt unter 60% und bezieht bereits Kinder mit ein, die nur bis 13 Uhr betreut werden. Die eigentliche Betreuungsquote im Ganztag liegt also noch weiter darunter und deckt bei weitem nicht die Bedarfe Viersener Eltern.
Es ist richtig, dass für den Betrieb der PRIMUS-Schule Container-Kosten entstehen, da die Schülerinnen und Schüler aus Platzmangel ab der siebten Klasse nicht mehr im Hauptgebäude unterrichtet werden können. Das liegt jedoch daran, dass der versprochene zweite Standort der Schule niemals in die Tat umgesetzt wurde.
Was CDU und SPD stets unerwähnt lassen, ist, dass die PRIMUS-Schule auch eine weiterführende Schule bis zur zehnten Klasse ist. Nur die PRIMUS-Schule bietet in Viersen neben der Anne-Frank-Gesamtschule ein integriertes Schulsystem. Da diese bereits jetzt Kinder abweisen muss, würde es ohne PRIMUS-Schule einen eklatanten Mangel in diesem Bereich geben. Es müssten also entweder zusätzliche Räumlichkeiten an der bestehenden Gesamtschule geschaffen werden, die ebenfalls mit Kosten verbunden wären, oder viele Eltern müssten in Zukunft darauf verzichten, ihre Kinder in einem integrierten Schulsystem anzumelden.
Der allgemeine Platzmangel an den Viersenern Schulen ist zurückzuführen auf die Versäumnisse und schlechte Planung der Stadt. Das vorzeitige Auslaufen der PRIMUS-Schule löst dieses Problem nicht. Für weitere Informationen und Anfragen steht Ihnen die Bürgerinitiative PRIMUS ist Zukunft gerne zur Verfügung.“ (opm)

