Himmlischer Frohsinn und jecke Töne: Die Messe der Freude in St. Notburga

Wenn die Karnevalszeit ihren Höhepunkt erreicht, dann ist es nicht nur auf den Straßen bunt und ausgelassen, sondern auch in der Kirche! Am gestrigen Tulpensonntag feierte die jecke Familie in St. Notburga eine ganz besondere Messe der Freude, die den christlichen Glauben und das jecke Brauchtum in einer harmonischen Einheit verband.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Martin Häming

Viersche – Bereits der Einzug war ein wahres Spektakel: Unter dem schwungvollen Gesang des Hits „Echte Fründe“ marschierte die Vierscher Prinzengarde durch die Kirchenbänke und brachte das Gotteshaus zum Beben. Die jecke Gemeinde klatschte begeistert mit und manch einer konnte sich ein Tränchen der Rührung nicht verkneifen.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Der Glaube lebt von Freude und Gemeinschaft – und genau diese Botschaft zog sich durch die gesamte Messe. Pfarrer Klugmann leitete den Gottesdienst mit gewohnt ruhiger Hand und erinnerte in seiner Predigt daran, dass Karneval nicht nur eine weltliche Feier ist, sondern auch eine Zeit des Miteinanders, der Lebensfreude und der Dankbarkeit für das Geschenk des Lebens.

Besonders emotional wurde es zur Kommunion: Als die ersten Gläubigen nach vorne traten, um das Sakrament zu empfangen, klangen die vertrauten Melodien von „In unserem Veedel“ durch das Kirchenschiff – ein Lied, das wie kaum ein anderes Heimatgefühl und Zusammenhalt ausdrückt.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Musikalisch wurde die Messe von einem gewohnt wunderbaren Kirchenchor und Sängern der Roahser Jonges begleitet, die nicht nur mit klassischen Gesängen, sondern auch mit karnevalistischen Evergreens wie „Dat Wasser von Kölle“ oder „Drenk doch eene mit“ für Stimmung sorgten. Das Publikum, ein buntes Gemisch aus Jung und Alt, sang freudig mit und verwandelte die Kirche in einen Ort voller Frohsinn und Feierlichkeit.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Ein kleiner Wermutstropfen war die krankheitsbedingte Absage von Liselotte Lotterlappen, die eigentlich für eine humorvolle Einlage vorgesehen war. Doch die Freude und das Lachen ließen sich davon nicht trüben – die Messe war ein voller Erfolg und die Botschaft von Freundschaft, Glauben und Lebensfreude wurde eindrucksvoll in die Herzen der Gläubigen getragen. So war die Messe der Freude auch in diesem Jahr wieder ein leuchtendes Beispiel dafür wie gelebter Glaube und Frohsinn einander ergänzen. Denn wo Menschen gemeinsam feiern, lachen und singen, dort ist auch Gott mitten unter ihnen. (nb)

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming