Hurra, hurra … die Schützen im Rahser haben neue Majestäten

Direkt zwei Mal fiel das begehrte Federvieh unerwartet früh beim diesjährigen Vogelschuss der St. Notburga Schützenbruderschaft Viersen-Rahser 1705 e. V.
Von RS-Redakteurin Claudia-Isabell Schmitz

Viersen-Rahser – Es ist Sonntagmittag im Rahser Festzelt, als aus König Christoph Oymanns wieder ein „Bürgerlicher“ wird. Gemeinsam mit seiner Schützenschwester Vanessa Fuß und dem Schützenbruder Marvin Büschges stand er am längsten im Amt als Majestät der St. Notburga-Schützenbruderschaft. Das Silber galt es an diesem Tag deshalb abzugeben, damit sein Nachfolger gekürt werden konnte. Bereits am Samstag hatte er seinen Dank ausgesprochen und einen kurzen Blick zurückgeworfen.

Christoph Oymanns dankte für die vergangenen Jahre. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

„Hier stehe ich und soll eine Abschlussrede halten. Wochenlang kamen mir nur Bruchstücke dazu in den Sinn. Aber schlussendlich erwartet ihr, und das zu Recht, von mir, dass ich das Königsspiel aus m einer Sicht Revue passieren lasse. Ja, die letzte Rede wurde in 2018 gehalten. Da kein Vogel geputzt wurde, gab es eine kurzfristige Anmeldung von mir, einen fairen Wettkampf mit Stefan Brunell, bis der Vogel schlussendlich bei mir fiel.

Sechs Jungschützten stellten sich dem Wettkampf um den Vogel. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Ja, und so war meine Inthronisierung in 2019, allerdings nicht ganz in meinem Sinne. Mit dem Tod meiner Frau Ursula stellte sich mir die Frage, weitermachen oder nicht. Ohne Zustimmung meiner Frau hätte ich erst gar nicht auf den Vogel geschossen, und damit war meine Entscheidung klar, ich mache weiter!“ Weitermachen auch während der Corona-Pandemie, weitermachen auch, als sein Minister im Dezember 2021 tödlich verunfallte. Keine leichte Zeit, die Christoph Oymanns nicht alleine begehen musste, sondern auf seine Schützenbrüder und -schwestern zählen konnte.

Um den Königsvogel „kämpften“ zielgenau stolze sieben Anwärter. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Der Höhepunkt seiner Königswürde mit der großen Parade am Sonntagvormittag und zwei musikalisch besonderen Abschiedstücken, die von immerhin sechs Musikgruppen gleichzeitig gespielt wurden, wird ebenso in positiver Erinnerung bleiben wie die Momente, als nur wenige Stunden später zwei Mal ein Vogel im Rahser fiel und damit neues, ‚blaues‘ Blut möglich machte.

Die neuen Majestäten werden mit diesem Vogelschuss direkt zwei Jahre im Amt bleiben und auch zwei Paraden erleben dürfen. Eine Königsparade und eine Abschlussparade sind gewohnt geplant, denn Königsanwärter stehen häufig nicht mehr Schlange in unserer sich verändernden Gesellschaft.

Mit dem 63. Schuss war es Lucia Knippel, die sich den Titel der Jungschützenprinzessin sicherte. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Mit dem 63. Schuss war es Lucia Knippel, die sich den Titel der Jungschützenprinzessin gegen fünf weitere Anwärter sicherte. An ihrer Seite werden sie als Minister Michel Orta und Michelle Mauer begleiten. Dann der große Moment, als der Königsvogel beim 60. Schuss fiel.

Sieben Anwärter hatten die Prüfung angetreten, nur einer konnte erfolgreich sein. Lange vorstellen, das muss man den neuen König im Rahser bei den Schützen und auch in der Politik nicht. Wolfgang Genenger ist kein Unbekannter und darf nun das Königssilber entgegennehmen. Der stellv. Bundesschützenmeister, Ehrenmitglied des Bezirksverbandes Viersen-Mitte und Ehrenpräsident der St. Notburga-Bruderschaft wird begleitet von Michael Genenger und Christoph Spielhofen als Minister sowie seinem Sohn Philipp Genenger als Königsadjutant.

60. Schuss dauerte es, da fiel auch der Königsvogel. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Die Redaktion des Rheinischen Spiegels gratuliert den neuen Würdenträgern herzlich und wünscht eine tolle Zeit im Kreise der Schützenfamilie. (cs)

Ehrenpräsident Wolfgang Genenger konnte sein Glück kaum fassen. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming
Gemeinsam werden die Königshäuser nun zwei Jahre lang diese besondere Ehre innehalten. Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming