Die Prämierung der „schönsten“ Orden der Karnevalsgesellschaft fand, wie in den Jahren zuvor, wieder in den Räumen der Volksbank Mönchengladbach statt. Seit der ersten Veranstaltung im Jahr 1996 wird die Prämierung durch den E. V. Altes Zeughaus (AZ) in Zusammenarbeit und mit der Unterstützung der Volksbank Mönchengladbach durchgeführt.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz
Fotos von MKV-Fotograf H.-Josef Katz
Mönchengladbach – Der 2. Vorsitzende Hans Brüggen begrüßte die vielen Vertreter der einzelnen Gesellschaften, ganz besonders den Hausherrn Franz Meurers sowie Markus Schmitz, der diesen Abend mit seinem Team organisiert hatte. Weiter dankte er der Volksbank, dass sie in jedem Jahr das Preisgeld für die Sieger stiften und im Anschluss an diese Veranstaltung immer für eine warme Suppe sorgen.
Weiter begrüßte er das Ex-Prinzenpaar Jost und Elke, die die letzte Session mit Herzblut gerockt haben. Auch der Mönchengladbacher Karnevalsverband (MKV) war mit dem Vorsitzenden Gert Kartheuser und dem Geschäftsführer Guido Gauls vertreten. An den Ehrenvorsitzenden Bernd Gothe gewandt meinte Brüggen, dass man sich auf die neue Prinzenpaar-Säule freuen würde, worauf Gothe erwiderte: heute hat sie den letzten Schliff bekommen. Auch der Karneval Linker Niederrhein (KLN) war durch den Präsidenten Karl Schäfer und die Vizepräsidentin Christiane Glasmacher und der Geschäftsführerin Caren Schmitter vertreten.
Franz Meurers begrüßte dann die Gäste und führte an, dass mit Volker Klemm, Carsten Thören und Sven Frauenkron die gesamte Geschäftsführung anwesend sei und sie damit die Wertschätzung dieser Veranstaltung dokumentieren wollen.
Weiter fuhr er fort, dass das Alte Zeughaus seit 1996 den Karneval geprägt habe und die Volksbank diese Tradition in vielfältiger Art und Weise begleiten durfte. Alle Gesellschaften und jede einzelne Person werde von der Voba wertgeschätzt. Unter dem Motto Freude, Jubel, Heiterkeit werde die Bank sie auch in den weiteren Jahren begleiten.
Für jede Gesellschaft sei es viel Arbeit, den Orden zum jeweiligen Motto zu entwerfen, denn jeder Orden verdiene Aufmerksamkeit. Er war sehr gespannt auf den Abend und gespannt, wer gewonnen hat. Für ihn und den übrigen Vorstand ist es immer eine Freude, die Räumlichkeiten für karnevalistische Veranstaltungen zur Verfügung zu stellen. Anschließend lud er alle Gäste nach der Veranstaltung zum Essen in den Nebenraum ein.
Dietmar Wirt, der 1. Vorsitzende des AZ, wünschte dann den Anwesenden einen unterhaltsamen und informativen Abend und bat um Einmarsch des Prinzenpaares Alexander und Niersia Kathrin mit dem Hofmarschall Christian Ernst sowie den Adjutanten Stefan Neus und Michael Böhm sowie der Herren Gert Kartheuser und Guido Gauls.
Hier ist noch anzumerken, dass die Ordensprämierung zum 1. Mal nach der Proklamation des Prinzenpaares erfolgte, bisher waren die Designierten immer in Zivil dabei.
Prinz Alexander war trotz einer kleinen Erkältung mit vollem Eifer dabei. Seine Schuhe passen noch und auch die Strumpfhose. Ob er das Ornat nach der Session ausziehen würde, weiß er noch nicht.
Prinzessin Kathrin fand es bisher spannend und abwechslungsreich, von kleinen Sitzungen bis zu großen wie im Holter Zelt.
Bei dieser Gelegenheit erklärten sie auch für welchen sozialen Zweck sie sammeln.
Sie bauen mit Jugendlichen, die aus schwierigen Verhältnissen kommen, einen Karnevalswagen. Hierfür konnten sie das Brückenprojekt aus Hardt gewinnen, das allein reisende jugendliche Geflüchtete betreut. Ebenfalls konnten sie die SMS-Group für diese Sache gewinnen. Der Wagen wird nach den Ideen der Jugendlichen hergestellt und im Veilchendienstagszug mitfahren.
Kartheuser sagte der Voba Dank, dass das AZ immer diese Räumlichkeiten nutzen dürfe. Der Saal sei gut besetzt und alle seien gespannt, wer gewonnen habe. Er gratulierte schon jetzt allen, denn alle Gesellschaften hätten einen guten Job gemacht und alle, die hier seien, seien auch Preisträger. Er wünschte weiterhin eine tolle und friedliche Session.
Dann übernahm Wirt wieder das Wort und erklärte, dass zum letzten Motto „Friede, Freude, Fantasie“ vieles auf den Orden zu erkennen gewesen, besonders viele Tauben. Jeder Orden werde akribisch betrachtet und es sei gut, wenn eine Beschreibung des Ordens dabei ist. Wenn dies nicht der Fall war, musste Wirt seiner Phantasie freien Lauf lassen.
Jedes Jury-Mitglied betrachtete die Orden einzeln jeweils nach den Kriterien Aktualität, Zeit- und Stadtgeschichte, Witz und Humor, grafische Gestaltung und Ausstattung sowie Umsetzung des Sessionsmottos und bewertete die einzelnen Kriterien mit 0 bis 10 Punkten. Nach Addition sämtlicher vergebener Punkte standen die 3 Preisträger fest.
Für die unabhängige Jury, bestehend aus Bernd Gothe (MKV-Ehrenvorsitzender), Bärbel Lenz (ehemals Marketing Gesellschaft der Stadt Mönchengladbach), Denisa Richters (leitende Regionalredakteurin der RP), Hans Brüggen (2. Vorsitzender des EVAZ) und Elvira Wirt (ehemalige Prinzessin und ehemalige Ordensgestalterin) sowie Agnes Jaraczewski (Leiterin des Kulturbüros der Stadt Mönchengladbach), war es auch in diesem Jahr nicht leicht, die Orden zu bewerten, denn sie waren wieder durchweg von guter Qualität und bei fast allen war das Thema „Friede, Freue, Fantasie“ vorherrschend.
Bei dieser Gelegenheit dankte er Heinz-Josef Katz, der diese Orden fotografiert und ins rechte Bild gerückt und Wirt somit viel Arbeit erspart habe.
Dann wurden den Gästen die 17 eingereichten Orden mit der ausführlichen Beschreibung präsentiert, die zur Bewertung anstanden. Anschließend erfolgt dann die Vorstellung der Sonderorden.
In eigener Sache wies Wirt auch auf die Kinderehrung des AZ hin. Hier werden Kinder ab 5 Jahren mit dem „Ströppkes-Orden“ ausgezeichnet, die sich in ihren Gesellschaften verdient gemacht haben. Er bat die Gesellschaften jeweils 2 Kinder zu benennen mit einer kurzen Vita und der Beschreibung, welche Tätigkeit sie in den Vereinen ausgeübt haben. Der Anmeldeschluss hierfür sei der 22.02.2025 und die Ehrung erfolge am 23.03.2025 im AZ. Aus Platzgründen könne für jedes Kind nur ein Elternteil und eine Person der Gesellschaft eingeladen werden.
Auch Jost und Elke, das Prinzenpaar der letzten Session, waren unter den Gästen. Ihr Fazit nach der Regentschaft war, dass sie durch die Gesellschaften das Motto mitgetragen hätten. Ihr Traum sei in Erfüllung gegangen dank der Menschen, denn ein Prinzenpaar brauche das Volk in diesem Amt. Die Karnevalszeit sei dazu da, einmal alle Sorgen zu vergessen, sich fallen zu lassen und einmal das tun, was man möchte. Die fünf Herzen auf ihrem Orden war der Hinweis auf ihren Namen „Fünfstück“ und sollte weiter aussagen „ein Herz für Jung und Alt“. Es gäbe nichts Negatives zu berichten außer: die erste Prinzenkutsche hatte einen Beifahrersitz mit Massagefunktion, die sie aber vor Weihnachten wieder abgeben mussten. Dass dann Anfang Januar erhaltene Auto habe diese Funktion nicht gehabt und das sei das einzig Negative an der gesamten Session gewesen.
Dann wurde es spannend. Wirt gab die Platzierungen der einzelnen Orden bekannt:
- Platz 10: KG Hau Ruck mit 157 Punkten
- Platz 9/8: Halt Uut Pesch und KG Poether Pothäepel mit jeweils 165 Punkten
- Platz 7: KG Botterblom mit 166 Punkten
- Platz 6: KG Immer Lustig mit 173 Punkten
- Platz 5: KG Wenkbülle mit 175 Punkten
- Platz 4: KG Blau-Weiß Eisenbahner mit 178 Punkten
3.Platz Große Gladbacher Karnevalsgesellschaft
Die Interpretation der Großen Gladbacher KG für das Sessionsmotto ist das alte Sprichwort „Friede, Freude, Eierkuchen“.
Die Darstellung für Frieden auf dem Orden sind die offenen Käfige für die Friedenstauben, die nicht nur in MG, sondern in der ganzen Welt den Frieden verbreiten sollen. Sie fliegen aus dem Orden über das Halsband in alle Welt, so dass man jedem, den man Frieden wünscht, einen Sticker in Form einer Taube überreichen kann.
Freude ist Karneval und wird durch das Maskottchen der GGK, den Tuppes, symbolisiert. Die Freude am Verkleiden und am Feiern, ist der Grundgedanke des Karnevals. Besonders die Fantasie kommt im Karneval nicht zu kurz, angelehnt an den Walt Disney-Film „Fantasia“ schlägt der Tuppes das Buch der Fantasie auf, das nur leere Seiten beinhaltet, die es zu füllen gilt.
Jeder kann seiner Fantasie freien Lauf lassen, es können Projekte der Stadt MG sein, mit viel Fantasie auch künftige Projekte der Stadtentwicklung, Politik oder Sport. Die Eierkuchen sind auf dem Orden nur abgebildet, weil es die Karnevalisten der GGK so schön fanden.
Außerdem regen sie zur Verwendung des Ordens an, Haftmagneten zu kaufen, sie auf die Rückseite des Ordens zu kleben und dann an den Kühlschrank zu kleben oder im Büro zu verwenden. So hätte man mehr vom Orden und er verschwindet nach der Session nicht in einer dunklen Schublade.
Die Preisträger konnten sich über das von der Volksbank gestiftete Preisgeld in Höhe von 555 € für den 1. Platz, 333 € für den 2. Platz und 111 € für den 3. Platz freuen. Als bleibende Erinnerung an die erreichten Platzierungen erhielten sie aus der Hand des 2. Vorsitzenden Hans Brüggen eine Trophäe, auf die der jeweils preisgekrönte Orden befestigt war. Franz Meurers gratulierte den Preisträgern und überreichte ihnen einen Scheck in Höhe des jeweils errungenen Preisgeldes.
2.Platz KG De Leckere Jecke
Der Sessionsorden der KG De Leckere Jecke stellt den VDZ als größte Kulturveranstaltung der Stadt in den Mittelpunkt. Die Leckeren Jecken nahmen in der Sesson 2023/2024, nach fast 20 Jahren seit der Gründung, zum ersten Mal in einem eigenen Prunkwagen am VDZ teil, der die Mitte des Ordens ziert. Das Besondere hieran ist, dass dieser von der sich aufgelösten KG Rot-Weiß Dorfbroich übernommen wurde. Daran erinnert das rot-weiße Herz, welches von den auf dem Wagen befindlichen Lecker Senatorinnen stolz in die Luft gereckt wird, als Zeichen, dass die Tradition der KG Rot-Weiß Dorfbroich weiter lebt und nicht verloren geht.
Um den dargestellten Wagen befindet sich auf einer beweglichen Drehscheibe ein Ring bestehend aus einer Vielzahl Menschen, welche den Karneval lebendig machen. Von Prinzen und Prinzessinnen, Tanzmariechen, Jecken und Narren, vom Straßenkehrer bis zum Polizisten ist jeder vertreten.
Die ganze Szenerie wird umrahmt von einem bunten Regenbogen, auf dem das Sessionsmotto „Friede, Freude, Fantasie“ prangt, welches unten um das vereinseigene Motto „Bunte Vielfalt wie noch nie“ ergänzt wird.
Damit und dem regenbogenfarbenen Ordensband wird ausgedrückt, wie facettenreich und bunt der Karneval in Mönchengladbach ist, in dem es für jeden Jeck einen Platz gibt. Denn die bunte Vielfalt und das Miteinander sind es, was den Karneval als integrative Kraft ausmacht und unter dem Brennglas betrachtet, die Zivilgesellschaft in nicht zu unterschätzende Weise zusammenhält.
1.Platz KG Kreuzherren Wickrath
Die Kreuzherren haben das Sessionsmotto Friede, Freude, Fantasie plastisch, einprägsam und karnevalistisch umgesetzt und damit eine harmonische Einheit gefunden, wie sie meinen.
Die Taube, das Friedenssymbol, sollte als Mittelpunkt und damit Rahmen für die Umsetzung des diesjährigen Mottos sein. Neben der Karnevalsmütze trägt sie in ihrer majestätischen Ausstrahlung das Halsband mit dem Namen der Gesellschaft. Die nach oben zeigenden Flügel der Taube drücken die Hoffnung auf den Start in eine erfolgreiche Session aus. Gleichzeitig verkörpert die Weltkugel an ihrem Hals den Wunsch nach Frieden in der ganzen Welt. Der obere Flügel dokumentiert die Freude mit den lachenden Clowns und den Noten, die zum Singen und Tanzen einladen, eben den Spaß an de Freud.
Im anderen Flügel spiegelt sich die Fantasie wider: bleibt das Rathaus Rheydt nur eine Wunschvorstellung, der Abriss des Haus Westland ein Jahrhundertwerk oder zeigt die Meisterschale, dass Träumen erlaubt ist und unsere Borussia sie noch einmal in Händen halten darf? Die Kreuzherren wollten unbedingt diesen Lokalkolorit mit einfließen lassen, da sie meinen, vieles in MG kann zum Teil nur mit Fantasie, Humor und Träumen ertragen werden.
Weiter zeigt der Orden im Sterz der Taube die Farben gelb und blau für die Menschen in der Ukraine, Das Blau und die weiße Farbe der Taube auch für die Farben Israels und Rot für die KG Kreuzherren sowie Grün für die Hoffnung. Das Farbenspiel soll den karnevalistischen Frohsinn ausdrücken, aber sinnbildlich auch für die aktuellen Weltprobleme stehen.
Der Termin für die nächste Prämierung der Orden steht bereits fest und zwar der 18. November 2025 im Hause der Volksbank.
Zum Schluss bedankte Wirt sich bei allen, die ihre Orden eingereicht haben. Er bittet auch in Zukunft jeweils zwei Orden mit einer entsprechenden Beschreibung einzureichen.
Der Hausherr Meurers hatte dann das letzte Wort und lud alle in den Nebenraum zum gemütlichen Teil des Abends ein.