Nicht 11:11 Uhr, aber dennoch der 11.11. lockte die Karnevalisten in die Viersener Innenstadt. Bereits am Remigiusbrunnen herrschte ein reges Treiben, denn dem jährlichen Programm des Viersener Festausschusses am Remigiusplatz ging der gemeinsame Zug der Karnevalisten durch die Innenstadt voran.
Von RS-Redakteur Dietmar Thelen und Martin Häming
Viersche – Ein buntes Bild der Vereine in allen Farben bildete sich am Freitagnachmittag rund um den Remigiusplatz im bereits geöffneten Winterdorf, schließlich wollten sie alle in der Sache vereint nach der langen Coronazeit endlich wieder die närrische Session einläuten. Bei bestem Herbstwetter und mit Freude über das lang ersehnte Wiedersehen kamen sie zusammen, denn wer einmal mit dem närrischen Virus infiziert wurde, bei dem brennt die Flamme auch wenn sie den Sparmodus viel länger als gewohnt einschalten musste.

Musikalisch begleitet durch den Brüggener Roland Zetzen (ZeroMusik), der ebenfalls in der Session bei den verschiedensten Veranstaltungen den passenden Rahmen gestaltet, war es die Kindertanzgarde der Karnevalsgesellschaft Blau-Wette Jonges e.V. 1959 Viersen, die auf der Bühne nach den einleitenden Worten des Senatspräsidenten als erste wieder ihr Können zeigen durften. Eingerostet nach der Lockdownzeit? Nein, das gab es nicht und so verbreitete sich schnell dieses besondere Gefühl, welches die Karnevalisten so sehr vermisst hatten.
Der närrische Nachwuchs bereitete die zahlreichen Karnevalisten auf dem Remigiusplatz vor auf das „Schönste, was Viersen zu bieten hat“, um es mit den Worten von Senatspräsident Frank Schiffers anzukündigen, der an diesem Abend das Mikrofon größtenteils an Walter Schmitz und Christoph Grundmann abgab. Gemeint ist damit natürlich das Prinzenpaar, begleitet von der Prinzengarde, welches nun bereits seit der vergangenen Session den Narrenstab hütet und nicht nur „Viersche helau“, sondern auch, mit Blick auf die eigene Gesellschaft, „Ramm die bamm“ gen Himmel riefen.

„Ohne Narren (w/m/d) geht es nicht“, dem Motto des Festausschusses Viersener Karneval, wird es in der Session durch die Säle und auf den karnevalistischen Bühnen erschallen, wenn Lothar II. endlich sein Zepter schwingt. Lothar Beeck ist seit langem im Karneval aktiv. Er gehörte dem Elferrat der KG Hoseria an, ist seit dem Ruf der Roahser Jonges zum ersten Kinderprinzenspiel seines Sohns Anton Mitglied im Elferrat der Roahser Jonges und begleitet aktiv den Kinderkarneval.
Regina Beeck engagiert sich seit 2000 im Viersener Karneval. Bei der KG Hoseria tanzte sie bei den Tanzdamen mit, seit 2015 ist sie Roahser Möhn. Alle drei Söhne der Beecks, Anton, Jakob und Oskar waren Kinderprinzen in Viersen.

Das Prinzenpaar war bereits im vergangenen Jahr online gekürt worden, in diesem Jahr dürfen sie nun zu einer Prinzenproklamation in die Viersener Festhalle am 18. November einladen. Bedauerlicherweise für die närrische Welt, werden sie allerdings alleine in der anstehenden Session das jecke Volk von Alt-Viersen anführen. Auch in Viersen hat sich, ebenso wie in Dülken, bisher kein Kinderprinzenpaar gefunden. Grund genug, um während des Programms das letzte Kinderprinzenpaar auf die Bühne zu holen und den beiden ihren jecken Moment zu schenken.
Gekrönt wurde der Abend traditionell durch die drei Böllerschüsse der Prinzengarde, die den offiziellen Karnevalsauftakt in Alt-Viersen ankündigten, bevor die Herren in rot dann mit gekonnten Schritten für mitreißenden Applaus sorgten.

Das Karnevalserwachen in Viersen bot eben von allem etwas und spätestens, als die Tanzgarde Alt Viersen 2020 e. V., die übrigens am Abend noch als Überraschungsgast auf dem Rahser Tuspi auftrat, ebenso wie Karnevalsgesellschaft Hoseria 1950 e.V., die KV de Üüle Dülken e.V. oder die Möhnen von Alt-Viersche mit ihrem Lied diesjährigen Lied „Eins kann uns keiner nehmen und das ist die pure Lust am Leben“ die Bühne, begleitet von hervorragender jecker Stimmung, eroberten und dann zudem noch die Gruppe „Op Kölsch“ den Platz zum gemeinsamen Schunkeln brachte war gesichert, dass eigentlich nichts mehr schiefgehen konnte beim Start in die fünfte Jahreszeit. (dt)
