Goldenes Vierscher Herz 2026: Die KG Hoseria ehrt den Technischen Senat

Watt en Jlöcksfall! Ausgerechnet die, die sonst meist im Hintergrund rackern, stehen diesmal selbst auf der närrischen Showbühne: der Technische Senat.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Martin Häming

Viersche – Bei der Karnevalsgesellschaft Hoseria 1950 e.V. gibt es in der Session 2025/2026 Grund zum doppelten Helau, denn eine ganz besondere Premiere steht an: Das legendäre „Goldene Vierscher Herz“ geht diesmal nicht an eine einzelne Person – sondern an eine ganze Truppe, die seit Jahrzehnten das Rückgrat des Viersener Festausschusses bildet: den Technischen Senat.

14 Männer, drei Anwärter, unzählige Kabel, Schrauben, Bretter, Ideen – das ist der Technische Senat. Wo andere feiern, sind sie längst am Werk: Sie bauen Bühnen auf, sorgen für Licht, Ton, Strom und Glitzer, tüfteln hinter den Kulissen, retten spontane Situationen mit Humor und Improvisationstalent.

„Der Technische Senat leistet seit Jahren wertvolle Arbeit – meist im Hintergrund und stets ehrenamtlich“, unterstrich KG-Vorsitzender Peter Hillekes bei der gestrigen Vorstellung der neuen Ehrenträger. „Ob beim Aufbau, bei technischen Herausforderungen während der Veranstaltungen oder bei spontanen Einsätzen: Sie sind immer da, wo sie gebraucht werden – im Karneval ebenso wie außerhalb der Session, wenn Hilfe nötig ist.“

Am 7. Februar 2026 heißt es dann: Bühne frei für Herz und Schraubenschlüssel! Im Rahmen der großen Galasitzung der KG Hoseria wird das „Goldene Vierscher Herz“ feierlich verliehen. Die Laudatio hält kein Geringerer als Eric Tillmanns, der Herzträger des Vorjahres. Wenn dann der symbolische „Ritterschlag“ an die Männer des Technischen Senats überreicht wird, dürfte kaum ein Auge trocken bleiben.

Foto: Rheinischer Spiegel/Martin Häming

Seit 1962 wird das „Goldene Vierscher Herz“ verliehen – eine Auszeichnung, die vom legendären Heinz Menzel ins Leben gerufen wurde. Jahr für Jahr werden damit Menschen geehrt, die den Karneval nicht nur leben, sondern lieben. Vom Bühnenkünstler über Vereinsvorstände bis zu stillen Helfern: Sie alle tragen den Geist der Hoseria in sich. Dass nun erstmals eine Gruppe diese Ehre erhält, ist Ausdruck einer tiefen Wertschätzung für jene, die sonst selten im Rampenlicht stehen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass das Herz des Karnevals auch hinter der Bühne schlägt.

Die KG Hoseria blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Gegründet wurde sie im Mai 1950 von Franz Brocker, mitten in einer Zeit des Aufbruchs. Mit Witz, Musik und Lebensfreude brachte der Verein die Menschen wieder zum Lachen. Der Name „Hoseria“, erfunden von Toni Rumens, wurde schnell zum Markenzeichen für ausgelassene Sitzungen, herzliche Menschen und gelebte Gemeinschaft. Ob Funkengarde, Elferrat oder Ehrensenatoren – das Vereinsleben pulsiert wie eh und je. Die Hoseria war Mitbegründerin des Festausschusses Viersener Karneval und damit Mitgestalterin des großen Tulpensonntagszuges. Seitdem sind ihre Wagen fester Bestandteil des närrischen Treibens – prächtig geschmückt, bunt beleuchtet, jedes Jahr mit einem neuen Motto.

„Singe, lache, tanze … Hoseria geht aufs Ganze“ heißt das Motto 2026, und es verspricht eine Galasitzung, bei der das Evangelische Gemeindehaus bebt und die Herzen tanzen. Karten sind ab sofort bei Birgit Jansen 01745155394 und über alle Mitglieder zu bestellen. (nb)