Wenn die Funken sprühen, die Jecken schunkeln und der Saal bebt, dann ist es Zeit für die mitreißende Galasitzung der Karnevalsgesellschaft Ki Ka Kai a 1902 e.V. Boisheim. Am Karnevalsfreitag verwandelte sich das Bürgerhaus Dülken erneut in einen Schauplatz rheinischen Frohsinns, als ein grandioses Programm aus Musik, Tanz und Comedy die bunt kostümierten Jecken begeisterte.
Von RS-Redakteurin Nadja Becker und Martin Häming
Dölke/Bossem – Einer der letzten närrischen Tage bot den perfekten Rahmen für die wunderbare Veranstaltung der Karnevalsgesellschaft Ki Ka Kai a 1902 e. V. Boisheim, durch die mit charmantem Witz Marko Dillikrath und „Vorstandspraktikant“ Jonas Günther führten. Es war übrigens die letzte Karnevalssitzung in der Vier-Stadt und nicht nur die traditionsreichen Vier-Stadt-Musiker sorgten mit ihrem schwungvollen Spiel für Gänsehautmomente, auch die talentierten Tanzgarden rissen die Zuschauer mit ihren energiegeladenen Choreografien mit, während Leuchtstäbe für die jecken Gäste durch die Luft wirbelten.

Besonders die Frauen der Gesellschaft (auch wenn sich bei denen irgendwie ein Prinz inkognito dazwischen geschummelt hatte) zeigten, dass Karneval weit mehr ist als nur ein Fest – es ist gelebte Leidenschaft. Strahlender Höhepunkt des Abends war aber natürlich der Auftritt des Boisheimer Prinzenpaares Helmut III. und Ilka I., die das Publikum verzauberten und übrigens gemeinsam mit dem Süchtelner Kinderprinzenpaar einzogen. Ein riesiger Rosenstrauß des Prinzen unterstrich dabei den Dank an seine Boisheimer Prinzessin.

Nun könnte man sich fragen, wie es denn dazu gekommen ist, dass das Süchtelner Kinderprinzenpaar auf der Galasitzung der Boisheimer mit ihrem strahlenden Lächeln die närrischen Herzen erobern kann. Nun, schließlich mussten die jecken Tollitäten doch dabei sein, wenn drei engagierte Karnevalisten als Ehrensenatoren der Ki Ka Kai a geehrt werden. Christoph Fritsch, Volker Fritsch und Michael Niess – allesamt von der KG De Brook Müerkes standen sie im Rampenlicht und ihnen gebührte der besondere Applaus.

Nun ist der Aschermittwoch bereits in Sicht, doch auch nach dem Ende der Karnevalssession bleibt die Ki Ka Kai aktiv und schaut in die Zukunft: Neue Tänzerinnen und Tänzer sind eingeladen, sich dem Verein anzuschließen und in die Welt des Gardetanzes einzutauchen. Ebenso suchen die Vier-Stadt-Musiker Nachwuchs, um ihre musikalische Tradition fortzuführen und die kommenden Sessionen mit schwungvollen Klängen zu bereichern.
Bewegung, Spaß und karnevalistische Tradition – all das vereinen die Tanzgruppen des Vereins Ki Ka Kai a 1902 e. V. Boisheim. Jetzt werden neue Tänzerinnen und Tänzer gesucht, die mit Begeisterung in die Welt des Gardetanzes eintauchen möchten. Bereits ab zwei Jahren können kleine Karnevalsfans bei den Gardeminis erste Schritte wagen. Für ältere Kinder gibt es die Gardekids (ab 6 Jahre) und die Gardeteens (ab 10 Jahre). Die Trainingszeiten sind altersgerecht abgestimmt, und ein unverbindliches Probetraining ist jederzeit möglich.
Neben mitreißendem Tanz sorgt auch die Musik für echte Karnevalsstimmung: Die Vier-Stadt-Musiker der Gesellschaft begeistern mit schwungvollen Klängen und suchen ebenfalls nach Verstärkung. Ihr Repertoire reicht von traditionellen Karnevalsmärschen bis hin zu modernen Stücken. Geprobt wird jeden Freitag von 18:00 bis 20:30 Uhr, und Interessenten sind herzlich eingeladen, dabei zu sein.

Die heimischen Gewächse waren aber natürlich nicht alleine die Glanzpunkte des Abends … Wenn künstlerische Höchstleistung auf mitreißende Musik trifft, dann ist Dustin Waree nämlich nicht weit. Nach einer mehrjährigen Ausbildung hat Dustin Waree seinen ganz eigenen Stil entwickelt, der sich nahtlos in das moderne Varieté und natürlich die närrische Zeit einfügt. Er lieferte eine hundertprozentige Live-Performance, bei der er sich mit kraftvollen Gesangseinlagen direkt in die Herzen des Publikums sang – ein Balanceakt nicht nur im wörtlichen, sondern auch im künstlerischen Sinne.

Mit einer einzigartigen Mischung aus Pantomime, Clownerie und scheinbar grenzenloser Körperbeherrschung verzauberte zudem Herr Niels sein jeckes Publikum und entführte es in eine Welt voller skurriler Illusionen und verblüffender Momente. Er ist ein Künstler, der ohne viele Worte auskommt – doch gerade in dieser Stille liegt die Magie seines Auftritts.
Mit sparsamer, aber ausdrucksstarker Mimik und einer höchst eigenwilligen Körpersprache erschuf er Szenen, die irgendwo zwischen Realität und Fantasie schwebten. Ob er Flaschen jagte, sich durch unsichtbare Wände kämpfte oder scheinbar schwerelos durch den Raum glitt – Herr Niels verstand es meisterhaft mit imaginären Kräften zu spielen.

Auch sie eroberten an diesem Abend die Bühne und brachten das Publikum zum Feiern: die Oedingsche Jonges. Seit ihrer Gründung im Jahr 1993 hat sich die Band zu einer echten Institution im Karneval und darüber hinaus entwickelt. Heute besteht die fünfköpfige Party- und Stimmungsband aus Gerrit Quade (Gesang), Marcus Porath (Sologitarre), Thorben Lang (Bass), Benjamin Hantke (Keyboard) und Christian Kempkens (Schlagzeug). Doch die Oedingschen Jonges sind längst nicht nur eine Karnevalsband. Mit ihrem abwechslungsreichen Repertoire aus kölschen Klassikern, Partyhits und aktuellen deutschsprachigen Songs begeistern sie überall dort, wo gefeiert wird. Mit ihrer mitreißenden Performance und der richtigen Mischung aus Party-, Rock- und Karnevalstradition sorgten die Oedingsche Jonges für Stimmung, die den Saal zum Kochen brachte.

Nach dem mitreißenden musikalischen Act betrat ein echtes Comedy-Original die Bühne: Der Wolli. Mit seinem trockenen norddeutschen Humor, einer ordentlichen Portion Selbstironie und seinem unverwechselbaren Stil brachte er das Publikum zum Lachen. Hinter dem Künstlernamen steckt Markus Wolff, der sich in der deutschen Comedy-Szene längst einen Namen gemacht hat.
Bereits während seiner Schulzeit zeigte sich sein Talent für Unterhaltung – sei es durch witzige Referate oder Auftritte in Laienspielgruppen. Doch bevor er die Comedy-Bühne eroberte, widmete er sich zunächst der Musik: Als Gitarrist und Sänger der Punkrock-Band „Marys verbotenen Träume“ sammelte er erste Bühnenerfahrungen. Sein Durchbruch als Komiker kam 2006 in Hamburg bei den ersten Open-Mic-Auftritten, gefolgt von Engagements im Quatsch Comedy Club, NightWash und der Mitternachtsshow im Schmidt-Theater. Sein Stil? Musikalisch, schräg und unberechenbar! Der Wolli kombiniert klassische Comedy mit musikalischen Einlagen, Kalauern und unerwarteten Instrumenten – manchmal sogar Haushaltsgegenständen.

Die Lachsalven waren ideal für die Golden Girls & Boys, die funkelnde Eleganz auf die Bretter brachten, die die Welt bedeuteten, und mühelos die wunderbare Atmosphäre im Bürgerhaus auffingen. Als vorletzter Act des Abends entführte die Showtanzgruppe der KG Altstädter Blau-Wiess Horrem von 1937 e.V. das Publikum in eine Welt voller Energie, Eleganz und spektakulärer Choreografien. Unter dem Motto „Mädelsabend – Lass den Alltag hinter dir“ präsentierten die Tänzerinnen und Tänzer eine mitreißende Darbietung, die den Saal zum Kochen brachte.

Mit 28 Mitgliedern im Alter von 17 bis 52 Jahren ist die Gruppe ein echtes Aushängeschild für generationsübergreifenden Teamgeist und Leidenschaft. Die Tänzerinnen und Tänzer verbinden tänzerische Eleganz mit kraftvollen Hebefiguren, akrobatischen Elementen und schnellen Schrittkombinationen, die ihr Publikum immer wieder in Staunen versetzen. Jedes Jahr entwickelt die Gruppe ein neues, kreatives Programm, das nicht nur tänzerisch, sondern auch thematisch begeistert. Ob Alltagssorgen, Herzschmerz oder Arbeitsstress – die Golden Girls & Boys haben die perfekte Antwort: Gemeinsam tanzen, feiern und den Moment genießen!
So hielt es nämlich auch das Dreigestirn Prinz Marc I., Bauer Dirk und Jungfrau Estefania der KG Altstädter Blau-Wiess Horrem von 1937 e.V., die ihre Tanzgruppe an diesem Abend nach Dülken begleitet hatte. Was für eine wunderbare Überraschung und Freude weitere Tollitäten des rheinischen Karnevals kennenzulernen.

Den krönenden Abschluss des Abends bildete die Koblenzer Karnevalsband Jeck Eleven, die mit ihrer mitreißenden Mischung für eine ausgelassene Stimmung sorgte – ihr Motto: „Nonstop fiere, danze, laache un singe!“ Die fünf erfahrenen Musiker verwandelten die Bühne in ein wahres Karnevalsparadies.
Mit Chris an der Gitarre, Steffi an den Keyboards, Marian als charismatischem Sänger, Mario am Schlagzeug und Dirk am Bass brachte Jeck Eleven den Saal zum Beben. Die Band, die aus einer spontanen Idee heraus entstand, hat sich längst einen Namen gemacht und als die letzten Akkorde erklangen, hielt es niemanden mehr auf den Sitzen – das Publikum sang, tanzte und feierte ausgelassen mit. Ein perfekter Abschluss eines fantastischen Abends voller Highlights, mitreißender Darbietungen und ganz viel guter Laune! (nb)
