Jubiläumsempfang zum 90. Bestehen der Großen Rheydter Prinzengarde

Auch wenn es kein karnevalistisches Jubiläum ist, hat es sich die Garde auf die Fahne geschrieben, alle runden, halbrunden und karnevalistischen Jubiläen zu feiern. Viele Menschen hatten den Weg in die Stadthalle Rheydt gefunden, um bei diesem großartigen Event dabei zu sein.
Bericht von RS-Redakteurin Marlene Katz – Fotos von RS-Fotograf H.-Josef Katz

Mönchengladbach/Rheydt – Präsident Dieter Beines begrüßte die Gäste mit den Worten: wenn wir feiern können, dann tun wir das auch. Auch wenn es kein karnevalistisches Jubiläum sei lade die Garde ein. Das sei der Dank an die Karnevalsgesellschaften, die sie während der Session als Begleitung des Prinzenpaares immer so gut aufnehmen.

Das kleine Programm an diesem Morgen startete mit den Kleinsten der Garde, den „Rheer Knöppkes“. Dieser Formation sei 1989 gegründet worden und eine der ersten Kindertanzgruppen gewesen. Es sei im Anfang ungewohnt gewesen, dass die Kinder in Altenheimen und Schulen auftraten.

Mit ihrem tollen Tanz „American Police“ zeigten sie, was ihnen ihre Trainerin Petra Beckers beigebracht hatte. Nach der Session trainieren sie eifrig und haben dabei viel Spaß, außer wenn die Betreuer Monika Ferfers und Alexa Poth dabei manchmal auf die Bremse treten. Da die Kinder am Abend vorher früh im Bett waren, gegenüber den Gardisten, war es für die Kinder ein Leichtes, noch eine Zugabe zu geben. Als Dank für ihren Einsatz das ganze Jahr über erhielten auch die Kleinsten den Jubi-Orden der Garde.

Dann ging es zügig weiter im Programm mit dem Kinderprinzenpaar Nicklas und Melissa sowie dem Hofmarschall Hajo Hering.

Nicklas und Melissa freuten sich bei der Großen Rheydter Prinzengarde zu sein. Sie bemerkten, dass es kaum eine Gesellschaft schaffe, 90 Jahre alt zu werden. Auch fanden sie es phantastisch so viele Menschen zu sehen, ob jung oder alt, und das zeichne eine große Familie aus.

Mit ihrem Sessionslied „auch wenn alle Stricke reißen“ verabschiedeten sie sich von der Bühne.

Wenn sein Blick im Recht gebe, so Beines, habe er den ersten Bürger der Stadt, Oberbürgermeister Felix Heinrichs, gesehen. Das gab ihm dann die Gelegenheit, Politiker vom Bund, vom Land und der Stadt zu begrüßen sowie weitere Persönlichkeiten der Stadt.

Heinrichs begab sich dann zur Bühne, gratulierte der Garde und nahm Bezug auf seine belegte Stimme, denn er habe am Abend vorher noch mit den Pulvermeistern gefeiert. Zum Jubiläumsorden führte er aus, wenn alle Orden, wie in diesem Jahr, so nachhaltig ausfallen, wer soll dann den Orden in 5 Jahren tragen.

Zur Garde selbst meinte er, dass diese das Prinzenpaar seit 50 Jahren durch die Säle begleite und Mönchengladbach sei nicht so schön und nicht so schwarz-weiß, wenn es nicht die Große Rheydter Prinzengarde gäbe. Für Heinrichs war es sehr wichtig, dass man sich gegenseitig hilft und darin sei die Garde sehr stark. Aus diesem Grund verlieh er dann seinen Oberbürgermeister-Orden an Dieter Haasen und Bernd Käsmacher (der leider verhindert war).

Auch das Prinzenpaar Alexander und Niersia Kathrin mit ihrem Hofstaat machten ihre Aufwartung. Begleitet wurden sie von einem Teil des MKV-Präsidiums, an der Spitze der 1. Vorsitzende Gert Kartheuser.

Das Prinzenpaar war stolz, ein Teil dieser Garde zu sein und hatte überlegt, was können wir zu diesem Jubiläum überreichen. Da ihr Adjutant Michael Böhm auch Archivar der Garde sei, habe man sich durch viele Ordner gekämpft und man einigte sich darauf, ein Banner für die Standarte zu überreichen.

Kartheuser gratulierte gerne als Freund der Garde und im Namen des MKV-Präsidiums zum Jubiläum. Er schaute einmal kurz zurück auf das Jahr 1935 als die Garde gegründet wurde und mit der er seit vielen Jahren verbunden sei. Der erste Präsident der Garde war Willy Beines und hierauf folgte dann sein Sohn Dieter. In diesem verantwortungsvollen Amt führt er die Garde schon mehr als die Hälfte der Zeit ihres Bestehens. Seither spricht man auch von der Familie der Großen Rheydter Prinzengarde. Dieser Begriff bedeutet auch Vertrauen, Zuverlässigkeit, Hilfe, Zusammenhalt und Geborgenheit. Ferner sei die Garde-Familie in den letzten Jahrzehnten stetig gewachsen. Die Garde stehe dafür, Traditionen zu bewahren, aber auch offen zu sein für etwas Neues.

Im Jahre 1974 wurden die GardeGirls gegründet und auch die Jugendarbeit stehe im Vordergrund, um die Nachfolge des Brauchtums zu erhalten, denn die Kinder seien unsere Zukunft. Auch in der Session 2024/25 würden sie das Prinzenpaar wieder begleiten, sei stolz ein Teil der Garde zu sein und wünschte alles Gute für die nächsten 90 Jahre.

Als Gastgeschenk hatte das MKV-Präsidium ein Bild aus Edelstahl mit dem Logo des MKV mitgebracht.

Natürlich trug das Prinzenpaar zwei ihrer Sessionslieder vor, das auf der Bühne von den GardeGirls sowie den Rheer Knöppkes unterstützt wurde.

Bei seiner nächsten Moderation führte Beines an, dass man sich bei Mitgliedern bedanken möchte, die sich für den Verein einsetzen bzw. eingesetzt haben. Zu dieser Ehrung bat er dann den Präsidenten des „Karnevalverbandes Linker Niederrhein“, Karl Schäfer, zu sich auf die Bühne, der ebenfalls berechtigt ist, Orden des Bund Deutscher Karneval (BDK) zu verleihen. In seiner Begleitung befanden sich die Vizepräsidentin Christiane Glasmacher sowie die Schatzmeisterin Mona Knierim.

Bevor er der Garde gratulierte, wünschte er allen Anwesenden Zufriedenheit und Gesundheit für das kommende Jahr. Weiter führte er aus, dass es für ihn eine besondere Ehre sei, an diesem Tag 16 Orden verleihen zu dürfen.

Zunächst erhielt Petra Beckers zum ersten Mal das vom BDK neu eingeführte Treueabzeichen für den Tanzsport in Gold mit Brillanten.

Weiter wurden dann sieben BDK-Orden in Silber, fünf BDK-Orden in Gold und vier BDK-Orden in Gold mit Brillanten an verdiente Mitglieder der Garde verliehen.

Ebenfalls wurde sich bei den Mitgliedern mit einer Nadel bedankt, die seit 22 Jahren in der Garde sind, die 33-jährigen Mitglieder erhielten die Nadel mit Brillanten und für die 50-jährigen gab es die große Ehrennadel in Gold.

Wer ihn nicht kennt, war nie aktiv beim Karneval dabei. Gemeint war Dieter Lichtenhahn, der Jahrzehnte lang Adjutant der Prinzessin der Stadt war. Im letzten Jahr hatte er leider aufgehört, aber an diesem Morgen hatten sich viele Prinzessinnen eingefunden, die er in seiner langen Zeit begleitet hatte. Als Sprecherin der Damen fungierte Dagmar Gaden. Sie erzählte, dass man viele Stunden blau-weiß und Dieter ihnen den „Arsch“ nachgetragen habe. Man habe viele schöne Stunden miteinander verbracht und es hätte nie Streit gegeben. Auf diesem Weg wollten Sie danke sagen und wissen auch, dass die Garde ihn auffängt, denn niemals gehe man so ganz.

Als Geschenk überreichten sie ihm ein Fotobuch sowie einen Gutschein für ein Essen mit allen Prinzessinnen.

Ebenfalls standen an diesem Morgen neun Neuaufnahmen an. Ihre Treue zur Garde dokumentieren sie so, in dem sie eine Hand auf die Standarte legten und das Gardelied „wir sind die Garde in schwarz-weiß“ mitsangen.

Bei der Jubi-Sitzung am letzten Samstag, waren sieben Damen mit ihrem neuen Lied für die Garde so gut angekommen, dass Beines sie bat, dieses noch einmal vorzutragen und die „Rheydter Perlen“ ließen sich nicht lange bitten. Der Refrain zu diesem Lied lautet: Die Prinzengarde in schwarz-weiß, All Rheydt, wir stehen hier zusammen, die Prinzengarde in schwarz-weiß, All Rheydt, die Freundschaft hier erleben“.

Nach dieser grandiosen Vorstellung wurde auch der Texter Rolf Gaden auf die Bühne zu den Perlen gebeten.

Normalerweise ist es üblich, dass ein Präsident eine Veranstaltung leitet. Aber dann meldete sich Holger Vitz als 1. Vorsitzender der Garde zu Wort. Er führte an Dieter Beines gewandt an, dass dieser vor zwei Jahren für 44 Jahre Präsident geehrt wurde, aber jetzt müsse man ihn wieder ehren und zwar für 50 Jahre im Vorstand der Garde. Vitz hofft, dass Beines noch lange als Präsident der Garde teilnehmen könne. Als Dankeschön überreichte er ihm einen Gutschein für ein Essen mit seiner Uschi im Gasthaus Stappen in Liedberg.

Für Beines war es eine Freude, in so einem Vorstand zu arbeiten und einen besseren Vertreter als Holger Vitz könne er sich nicht vorstellen.

Anschließend erfolgte die Gratulationscour der anwesenden Karnevalsgesellschaften, die jeweils namentlich von Gert Kartheuser vorgestellt wurden und als Dank für deren Unterstützung in der Session den „bombastischen“ Jubi-Orden erhielten.

Am Ende eines Jubiläumsempfangs ist es bei der Großen Rheydter Prinzengarde Usus, eine befreundete Gesellschaft einzuladen. In diesem Jahr war es die Prinzengarde der Stadt Erkelenz.

 

Nach dem Einzug der riesigen Garde mit eigener Musik, stellte der Kommandant Sascha Wesel die einzelnen Aktiven der Garde vor. Begonnen wurde mit dem Solomariechen Elena, die eine tänzerische Leistung mit Standpirouette und Spagat hinlegt. Gefolgt vom Tanzpaar Larissa und Patrick, ebenfalls ein Feuerwerk von Spritzigkeit in ihrem Tanz.

Dann machten sich die „Pänz“ der Garde für ihren Gardetanz fertig, der dann von den Kleinen übergangslos zu den Mittleren stattfand. Insgesamt waren bei dieser Darbietung mehr als 40 Kinder auf der Bühne.

Dann folgte der Gardetanz der „Großen“. Es waren 10 Tanzpaare und einige Mariechen. Sie zeigten alles, was nur eben möglich war. Von fetziger Musik bis hin zum Walzer, vom Kosaken- und dem Stippeföttche-Tanz der Jungs und tollen Hebefiguren. Insgesamt gesehen kann man nur sagen, man muss es gesehen haben, denn man kann dieses alles nicht beschreiben, so phantastisch war es.

Dieser grandiose Jubiläumsempfang der Großen Rheydter Prinzengarde wird den Gästen stets in guter Erinnerung bleiben.