Zukunft erblüht in jungen Händen: Viersen blickte beim Neujahrsempfang auf eine jugendfokussierte Perspektive

Im historischen Ambiente der Viersener Festhalle versammelten sich gestern Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur, um gemeinsam den Neujahrsempfang der Stadt zu begehen. Untermalt von den mitreißenden Rhythmen der „Brasilianischen-Percussion-AG“ der Realschule an der Josefskirche, unter der Leitung von Wolla Milles und unterstützt durch Jan Zwarg, bot der Abend einen inspirierenden Auftakt ins Jahr 2025.
Von RS-Redakteurin Sabrina Köhler und Rita Stertz

Viersen – Der Fokus des diesjährigen Empfangs lag klar auf der Jugend der Stadt, zusammengefasst unter dem Motto „Stadt.Land.Zukunft“ und dem Leitspruch „Jugend stärken“. Die Feierlichkeiten wurden von einem klaren Appell an alle Anwesenden geprägt: Die Anliegen und Wünsche der jungen Generation müssen nicht nur gehört, sondern aktiv unterstützt werden.

In den vergangenen Jahren hat die Stadt Viersen eine Vielzahl an Initiativen ins Leben gerufen, um Kinder und Jugendliche zu fördern. Von Müllsammelaktionen über die Gestaltung von Dirt-Bike-Anlagen bis hin zu renovierten Schultoiletten, die durch Eigeninitiative langfristig gepflegt werden – die Jugend hat in beeindruckender Weise gezeigt, wie stark sie sich engagieren kann. Besonderen Anklang fand das Programm „Kulturstrolche“ und der „Kulturrucksack NRW“, die Kinder in die Welt von Theater und Kunst eintauchen lassen. Auch die kostenfreien Kulturangebote unter „VIERFALT.Kids“ stoßen auf große Resonanz.

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz

Doch es geht nicht nur um Freizeit: Mit dem „Kopra“-Programm erhalten Jugendliche die Möglichkeit, einen direkten Einblick in kommunalpolitische Prozesse zu gewinnen, und das „Jugendforum Viersen“ bietet ihnen eine Plattform, um Ideen einzubringen und real umzusetzen.

Trotz aller Fortschritte wurden auch Herausforderungen angesprochen. Die Notwendigkeit, Treffpunkte für Teenager zu schaffen, ohne sie an feste Strukturen wie Vereine zu binden, steht dabei ebenso im Fokus wie der Wunsch nach besser zugänglichen Informationen über politische Prozesse und Freizeitangebote. Auch der Kampf gegen Kinderarmut wurde hervorgehoben. Projekte wie das Blaue Haus und die Unterstützung durch die Stiftung „Fundación für Kinder“ leisten wertvolle Arbeit, um benachteiligte Kinder zu stärken.

Im Mittelpunkt der Überlegungen für die kommenden Jahre steht die Schaffung zusätzlicher Begegnungsorte für junge Menschen. Neben den bereits bestehenden Angeboten wie Jugendzentren und Streetwork-Initiativen soll der Fokus verstärkt auf flexible, moderne Treffpunkte gelegt werden, die den Bedürfnissen der Teenager gerecht werden. Denkbar wären modulare und temporäre Räume, die sich an wechselnden Orten aufstellen lassen, oder digitale Plattformen, die es jungen Menschen ermöglichen, sich sicher in virtuellen Räumen auszutauschen und zu vernetzen.

Schließlich möchte Viersen ein Zeichen für nachhaltige Stadtentwicklung setzen – in direkter Zusammenarbeit mit der Jugend. Klimaschutzprojekte, wie die jüngst initiierte Müllsammelaktion und die Entwicklung eines nachhaltigen Mobilitätsplans, sollen künftig stärker durch junge Menschen gestaltet werden. Eine „Jugendklimakonferenz Viersen“ könnte jährlich stattfinden und dabei konkrete Ideen entwickeln, die anschließend von der Stadtverwaltung geprüft und – wenn möglich – umgesetzt werden. Ziel ist es, nicht nur über die Zukunft zu sprechen, sondern sie gemeinsam zu gestalten. (sk)

Foto: Rheinischer Spiegel/Rita Stertz